Eine erfolgreiche Website ist kein Produkt des Zufalls, sondern eines strategischen und durchdachten Vorgehens: Weil die Website künftig zum Dreh- und Angelpunkt aller Online-Aktivitäten avanciert, lohnt es sich in diese etwas mehr Aufwand, Budget und/oder Zeit zu investieren. Im Idealfall steht am Ende eine technisch moderne, inhaltlich mehrwertbehaftete und zielgruppenorientierte Website – der Weg dahin führt über sieben Schritte.

1. Schritt: Art der Website, Ziel und Zielgruppe definieren

Alle drei Schritte gehen Hand in Hand und verlaufen teilweise ineinander. Das festgelegte Ziel wird zwangsläufig über die Art der Website entscheiden, bei beiden gilt es zudem die Präferenzen und Vorstellungen der Zielgruppe zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Art der Website gibt es die folgenden Typen:

  • sehr simpel aufgebaute Onepager beziehungsweise Landingpages
  • einfache Websites mit wenigen Unterseiten, zum Beispiel als Präsentationsfläche für stationär wirtschaftende Unternehmen
  • komplexe und umfangreiche Websites mit zahlreichen Unterseiten
  • Online-Shops

In ihrem Aufbau unterscheiden sich diese in gravierender Form: Onepage-Websites sind schnell erstellt und haben, getreu ihrer Bezeichnung, normalerweise nur eine Seite. Beliebt sind solche Seiten beispielsweise als Landingpages, zu denen Nutzer gelangen, wenn sie auf Anzeigen klickten. Einfache Websites werden für viele kleine und mittelständische Unternehmen in Frage kommen. Sie stellen das Unternehmen mitsamt dessen Leistungen vor. Meistens haben sie eine Über-uns-Seite, eine für Produkte/Dienstleistungen und mindestens noch eine Seite, die der Kontaktaufnahme dient.

Komplexe Websites sind solche, die sehr viele Unterseiten unter einer Domain vereinen. Diesen Website-Typ findet man im Regelfall bei großen Portalen vor, zum Beispiel auch solchen aus der Affiliate-Branche oder wenn über ein spezifisches Themengebiet in sehr umfangreicher Weise informiert werden soll. Online-Shops sind unter den Website-Typen eine eigene Gattung und im Regelfall, das ist letztlich aber vom Sortiment abhängig, ebenfalls eher umfangreich.

Bezüglich der Zielsetzung unterscheidet man zwischen strategischen und operativen Zielen. Letztere sind beispielsweise die Kontaktaufnahme oder Online-Buchung einer Dienstleistung, strategische Ziele könnten eine Imageverbesserung, Darstellung des eigenen Leistungsportfolios und der Referenzen sowie ein Abriss über den Ablauf der Zusammenarbeit sein. Bei all diesen Zielen ist zu berücksichtigen, wie diese mit Hinblick auf die eigene Zielgruppe möglichst effizient und zugleich wirtschaftlich erreicht werden.

2. Schritt: Das technische Fundament schaffen – vom Hosting bis zur Domain

Bevor es tatsächlich an die konkrete Erstellung geht, wird mit diesem zweiten Schritt das technisch notwendige Grundgerüst für die spätere Website geschaffen. Dafür benötigt es mindestens zwei Dinge: Einen zuverlässigen Partner zum Hosting aller Inhalte und eine Domain, unter der die Website später erreichbar ist. Befindet sich die Zielgruppe allen voran in der Schweiz, sollte die Domainendung idealerweise mit dem Kürzel .CH enden. International ausgerichtete Websites könnten alternativ .COM nutzen. Andere spezielle Domains, wie .ORG, .SWISS oder .EU kommen ebenfalls in Frage.

Der Wahl des Domainnamens ist besondere Beachtung zu schenken. Möglichkeiten dahingehend gibt es reichlich, unter welcher Domain die Website später erreichbar ist, ist auch von der Verfügbarkeit abhängig. Einfache Unternehmenswebsites könnten naheliegend den eigenen Firmennamen verwenden. Eine Alternative dazu sind an Keywörter angelehnte Domains, die speziell auch bei Online-Shops oder wenn es sich bei dem Unternehmen um keine bekannte Marke handelt, in Frage kommen. Dafür wird zunächst recherchiert, nach welchen Keywörtern die eigene Zielgruppe sucht – anschließend wird geprüft, welche Domainnamen für diese Keywörter noch verfügbar sind.

Sofern über weitere Hard- und Softwarelösungen aus der Schweiz nachgedacht wird, um diese später zu implementieren oder zur Erstellung der Website zu nutzen, gehört das ebenfalls in diesen Schritt. Danach wird es dann, nachdem für das technische Grundgerüst gesorgt wurde, schon konkreter.

3. Schritt: Informationsarchitektur konzeptionieren und die Website erstellen (lassen)

Dieser Schritt lässt sich auf zwei verschiedenen Wegen gehen: Einerseits die Website-Erstellung in Eigenregie, wahlweise unter Einsatz der eigenen oder im Unternehmen vorhandenen Programmierkenntnisse oder alternativ über ein Baukasten-System. Andererseits besteht natürlich stets auch die Möglichkeit, die Erstellung an Agenturen oder Freiberufler auszulagern – das ist dann aber, gegenüber der DIY-Website, mit weitaus höheren Kosten verbunden und kommt daher mindestens für Privatverbraucher und mitunter auch für Gründer oder sehr kleine Unternehmen nicht zwangsläufig in Frage.

Websites, die über Baukasten-Systeme erstellt werden, sind heute nicht mehr zwangsläufig als solche erkennbar – zu groß sind die technologischen und gestalterischen Fortschritte, die diese Website-Baukästen über die letzten Jahre meisterten. Speziell bei simplen Onepage-Websites oder einfachen Unternehmenswebsites ist das Outsourcing an Agenturen und Freiberufler nicht zwangsläufig notwendig. Sogar Shop-Systeme lassen sich weitgehend ohne jegliche technische Expertise umsetzen. Letztlich ist diese Entscheidung auch eine zwischen gesparten Kosten und der eigens aufgebrachten Zeit.

Unabhängig davon, werden sich künftige Webmaster über die Informationsstruktur ihrer Seite Gedanken machen müssen. Hierbei ist durchaus erlaubt, sich die eine oder andere Inspiration bei der unmittelbaren Konkurrenz zu holen. Normalerweise findet man so relativ schnell selbst heraus, was die Wettbewerber gut machten, ob die Navigation und Struktur der Seite sinnvoll ist und wie positiv (oder negativ) die eigene Nutzererfahrung auf der Website ist. Auch hier spielen die Bedürfnisse der Zielgruppe selbstverständlich eine Schlüsselrolle und gehören fortlaufend berücksichtigt.

Tipp: Die meisten Websites haben etwa vier bis zehn Hauptmenüpunkte, unter denen sich weitere Untermenüpunkte befinden können. Insbesondere bei einem Online-Shop spielt die Verständlichkeit der Navigation und Struktur eine Schlüsselrolle, da potenzielle Käufer sich nicht erst lange durch wenig intuitive Menüs bewegen möchten. Es ist außerdem zu überlegen, welche Inhalte (sowie Produkte und gegebenenfalls Dienstleistungen) auf der Website erscheinen sollen und wo diese sich schlüssig sowie leicht auffindbar integrieren lassen.

4. Schritt: Ein Design wählen oder erstellen, das zur eigenen Marke passt

Schon gewusst? Durchschnittlich entscheiden Nutzer im Internet innerhalb von drei Sekunden, ob sie eine Website weiter erkunden oder diese wieder verlassen. Innerhalb dieser kurzen Zeitspanne gilt es also zu überzeugen – und da spielt das Design der Website eine entscheidende Rolle. Selbiges muss sowohl zum Unternehmen (Corporate Identity & Corporate Design berücksichtigen) sowie zur eigenen Zielgruppe passen.

Baukasten-Systeme und weitverbreitete Shopsysteme bringen im Regelfall, ebenso wie CMS, bereits verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Layouts und Designs mit. Diese lassen sich vielmals im Detail noch anpassen, um beispielsweise das Farbkonzept näher an die Zielgruppe und die eigene Marke zu rücken.

Bezüglich des Farbkonzepts und Layouts ist unter anderem zu berücksichtigen:

  • Schriftfarben, Font und Schriftgröße
  • Hintergrund-Primärfarbe und Sekundärfarben
  • Farben und Gestaltung von Buttons und anderen Interaktionselementen
  • farbliche Abgrenzung von Menüleiste und Footer

Bilder und andere Media-Formate gehören schlüssig in das Design integriert und sollten zudem so komprimiert werden, dass sie die Ladezeiten nicht negativ beeinträchtigen – dazu auch mehr im sechsten Schritt zur Optimierung. Wer sich unsicher bezüglich des Designs ist, könnte sich von vertrauten Geschäftspartnern, der Familie oder dem Freundeskreis beraten lassen. Auch hier hilft zudem der Blick auf die Wettbewerber, da die diese im weitesten Sinne die identische Zielgruppe haben.

Ein einzigartiges Design hat auch einen positiven Branding-Effekt. Sowohl das Branding selbst als auch das Design sollen daher in der Praxis:

  • für eine eindeutige Positionierung sorgen
  • Glaubwürdigkeit schaffen
  • Sympathie und Vertrauen aufbauen
  • eine positive ästhetische Wirkung gegenüber der Zielgruppe haben

Wichtig: Das visuelle Konzept und die Brand-Identität sollten zwischen der Website und anderen Präsentations- und Werbematerialien abgestimmt werden, damit ein ganzheitlicher Gesamteindruck entsteht.

5. Schritt: Die Website mit qualitativ hochwertigen Inhalten füllen – Erstellung der Content-Strategie

Wer eine Website hat, möchte und muss seinen Besuchern echte Mehrwerte liefern. Dreh- und Angelpunkt dieser Mehrwerte ist die Content-Strategie. Inhaltlich hochwertige, einzigartige und zielgruppengerechte Inhalte in Textform werden das Gros des Contents ausmachen. Diese können künftige Webmaster wahlweise selbst schreiben oder vom Fachmann (Copywriter) schreiben lassen. Texte auf der Webseite müssen die Markenidentität widerspiegeln, Interessenten informieren und eben diese Interessenten im nächsten Schritt zu Kunden transformieren. Ergänzend dazu gehören natürlich auch andere Media-Formate, wie beispielsweise kurze Videos oder Bilder, innerhalb der Content-Strategie berücksichtigt.

Eine gute Orientierung für die Ausarbeitung und Erstellung des Contents ist das AIDA-Prinzip:

  • Awareness (Aufmerksamkeit): Die Aufmerksamkeit des Nutzers innerhalb kurzer Zeit einfangen, beispielsweise durch knackige Headlines
  • -nterest (Interesse): Content so aufbereiten, dass das Interesse der Besucher bereits bei einem ersten kurzen Blick geweckt wird
  • Desire (Verlangen): Content sollte die Wünsche und das Verlangen der Besucher aufgreifen und im nächsten Schritt erfüllen, beispielsweise umgesetzt durch Vorher-/Nachher-Vergleiche oder eine Darstellung der positiven Referenzen
  • Action (Handlung): Den Besucher dazu bewegen, zu einem Kunden zu werden, indem er beispielsweise Kontakt aufnimmt, in einem Online-Shop einkauft oder eine Dienstleistung bucht – unter anderem umsetzbar durch Call-to-Action-Elemente.

6. Schritt: Weichen für die Vermarktung der Website legen und sie weiter optimieren

Bereits während der Erstellung der Website wird der Grundstein für die Vermarktung gelegt. Ein ausgewogener Online-Marketing-Mix sollte viele verschiedene Kanäle abdecken. Bestandteil einer Online-Marketing-Strategie sind daher im Regelfall mindestens die Suchmaschinenoptimierung sowie Social-Media-Marketing. Ergänzend dazu könnten Anzeigen online geschaltet oder sogar eigene Partnerprogramme (Affiliate-Marketing) aufgelegt werden.

Wichtig ist der Website Sichtbarkeit zu verschaffen. Mit der Suchmaschinenoptimierung gelingt das unabhängig der Unternehmens- oder Websitegröße. Dafür werden Keywörter recherchiert, nach denen Nutzer bei Google und Co. suchen. Anschließend werden Content und Website auf diese Keywörter hin optimiert. So erhält die Webseite zugleich nicht nur irgendwelche Nutzer, sondern solche, die durch ihre eigene Suche bereits ein konkretes Interesse an dem Angebot haben, welches die Website abdeckt.

Ebenfalls von großer Wichtigkeit: Sicherstellen, dass die Website sowohl am Desktop als auch an mobilen Endgeräten tadellos aussieht und funktioniert. Mehr und mehr Nutzer bewegen sich entweder ausschließlich oder ergänzend über Smartphone und Tablet im Internet, daher muss die Website zwangsläufig mobile-optimiert sein – beispielsweise unter Einsatz eines Responsive Designs.

7. Schritt: Die Website wird online genommen: Fazit und fortlaufende Analyse der Performance

Die Website ist erstellt, hat ein zielgruppengerechtes Design, hochwertige Inhalte und erreicht sowohl Mobile- als auch Desktop-Nutzer: Nun bleibt nur noch, diese online zu nehmen, damit sie tatsächlich im Internet erreichbar ist. Es ist sicherzustellen, dass die Weiterleitung der Domain einwandfrei funktioniert und die Website zudem ein gültiges SSL-Zertifikat hat.

Dem Erstellungsprozess weicht nun die fortlaufende Analyse und Optimierung. Webmaster sollten die eigene Webseite und das Nutzerverhalten da konsequent im Blick haben, um gegebenenfalls einzelne Änderungen und Optimierungsmaßnahmen umzusetzen. A-/B-Tests können hierbei, um zwei zur Auswahl stehende Varianten zu analysieren, hilfreich sein. Allen Marketing-Maßnahmen sollte man einige Zeit einräumen, anschließend lässt sich ein erstes Fazit ziehen.

Aktie.

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