Die Sandals Foundation engagiert sich seit 16 Jahren für nachhaltige Entwicklungsarbeit in der Karibik, von Bildungs- und Umweltprojekten bis zur Stärkung lokaler Gemeinden. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht Heidi Clarke, Executive Director der Sandals Foundation. Seit vielen Jahren prägt sie die strategische Ausrichtung der Organisation und zählt zu den wichtigsten Stimmen für soziale Entwicklung und verantwortungsvollen Tourismus in der Region.

Im folgenden Interview spricht sie über die aktuellen Hilfsmaßnahmen, die Chancen des Wiederaufbaus in Jamaika nach Hurrikan Melissa und ihre Vision für eine nachhaltige Zukunft der Karibik.
PRESTIGE: Frau Clarke, wenn Sie auf die ersten Tage nach dem Hurrikan Melissa zurückblicken: Welche Entwicklungen oder Reaktionen aus den Gemeinden haben Sie besonders bewegt?
Heidi Clarke: „Mich hat zutiefst berührt, wie unmittelbar die Menschen füreinander da waren. Noch bevor wir selbst die Lage vollständig einschätzen konnten, sah man Familien, Nachbarn und ganze Gemeinschaften, die sich gegenseitig unterstützten. Viele unserer Mitarbeitenden waren selbst betroffen, standen aber trotzdem schon am nächsten Morgen bereit, um anderen zu helfen. Diese spontane Solidarität ist tief in der karibischen Kultur verwurzelt. Sie zeigt uns, wie viel Kraft in den Gemeinden steckt und warum es so wichtig ist, sie langfristig zu stärken.“
Wie hat die Sandals Foundation konkret bei der akuten Hilfe nach Hurrikan Melissa unterstützt?
„Direkt nach dem Sturm war es für uns entscheidend, schnell und gezielt Hilfe zu leisten. Gemeinsam mit lokalen Behörden, Hilfsorganisationen und unserem eigenen Team haben wir Lebensmittel, Trinkwasser und Hygieneartikel in die am stärksten betroffenen Gemeinden gebracht. Wir haben über tausende Care-Pakete vorbereitet, Hubschrauberlieferungen in abgelegene Gemeinden organisiert und Notunterkünfte sowie medizinische Ausrüstung bereitgestellt, um die Krankenhausversorgung zu stärken. Besonders wichtig war uns dabei, dass jede Unterstützung direkt bei den Menschen ankommt, die sie dringend benötigen.“
Warum ist es gerade jetzt, nach dem Sturm, wichtig, die Arbeit der Sandals Foundation noch stärker hervorzuheben?
„Der Hurrikan hat uns einmal mehr gezeigt, dass Naturkatastrophen passieren und Gemeinden oft besonders hart treffen. Aber genau in solchen Momenten zeigt sich, wofür die Sandals Foundation steht: Wir leisten nicht nur Nothilfe, sondern setzen auf nachhaltige Unterstützung und Vorbeugung. In der Wiederaufbauphase reparieren wir nicht nur zerstörte Infrastruktur, sondern machen sie stärker und widerstandsfähiger. Dazu gehört, Gemeinschaften in ihren eigenen Strukturen zu stärken und Umwelt- sowie nachhaltige Energieprojekte so voranzubringen, dass sie die Gemeinden langfristig schützen. Unsere Mission war vor dem Hurrikan klar und ist jetzt danach wichtiger denn je.“
Sie sprechen oft von langfristiger Resilienz. Was genau haben Sie aus diesem Sturm gelernt, das Ihr zukünftiges Handeln prägen wird?
„Widerstandsfähigkeit entsteht nicht erst dann, wenn der Sturm vor der Tür steht, sondern schon lange zuvor. Wir wissen heute, dass eine stabile Stromversorgung durch erneuerbare Energie, gezielte Bildungs- und Aufklärungsprogramme sowie gut funktionierende Netzwerke in den Gemeinden genauso wichtig sind wie bauliche Maßnahmen. Wenn eine Schule durch Solartechnik autark wird, bedeutet das Sicherheit im Ernstfall und hilft Schüler:innen, ohne weitere Verzögerung zum Lernen zurückzukehren.“
Welche Bedeutung kommt dem Tourismus in dieser Phase zu – und wie verändert sich die Erwartung der Reisenden?
„Tourismus ist das soziale und wirtschaftliche Rückgrat der Karibik. Nach einem Sturm hilft die Rückkehr der Reisenden, Familien und Gemeinden wieder Stabilität zu geben. Wir freuen uns daher besonders, dass einige unserer Resorts (Sandals Dunn’s River, Sandals Royal Plantation, Sandals Ochi, Sandals Negril und Beaches Negril) bereits wieder Gäste empfangen und damit nicht nur Urlaub ermöglichen, sondern auch ein Signal der Normalität und des Aufbruchs senden. Gleichzeitig beobachten wir, dass Gäste bewusster reisen: Sie möchten wissen, welchen positiven Einfluss ihr Aufenthalt hat, lokale Projekte kennenlernen oder verstehen, wie nachhaltige Strukturen in der Region entstehen. Diese Entwicklung begrüßen wir sehr. Die Verbindung von Reisen und Verantwortung wird immer wichtiger und eröffnet neue Möglichkeiten für authentische Begegnungen.“
Wie können Reisende oder Unterstützer die Arbeit der Sandals Foundation nach Hurrikan Melissa fördern?
„Jede Unterstützung zählt und fließt zu 100 Prozent direkt in die Projekte vor Ort, denn sämtliche Betriebskosten der Sandals Foundation werden von Sandals Resorts getragen. Das ermöglicht uns, Hilfsgüter bereitzustellen sowie Wiederaufbauprojekte, Bildungs- und Umweltmaßnahmen ohne Abzüge umzusetzen. Reisende und Unterstützer können spenden, lokale Initiativen begleiten oder sich selbst engagieren. Ob direkt vor Ort während der Reise oder aus der Ferne: Jeder Beitrag kommt der nachhaltigen Entwicklung Jamaikas zugute.“ Weitere Informationen sowie die Möglichkeit, sich zu engagieren oder zu spenden, finden sich unter www.sandalsfoundation.org.
Welche Rolle spielt Umweltbildung in Ihrer langfristigen Strategie?
„Umweltbildung ist für uns zentral. Wenn wir Kindern und Erwachsenen vermitteln können, wie Ökosysteme funktionieren, welche Verbindung zwischen der Gesundheit natürlicher Ressourcen, dem Leben der Menschen und ihrer Existenzgrundlage besteht und wie diese geschützt werden können, schaffen wir ein nachhaltiges Bewusstsein, das weit über das Klassenzimmer hinausreicht. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, aktiv etwas beizutragen – sei es beim Pflanzen von Mangroven oder bei Programmen zur Reduktion von Plastik. Jeder Schritt schafft ein tieferes Verständnis für die Bedeutung ihres natürlichen Umfelds.“
Welche neuen nachhaltigen Zukunftsinitiativen planen Sie, die über die aktuelle Situation hinausweisen?
„Wir arbeiten aktuell daran, bestehende Projekte weiter auszubauen – etwa Solarprogramme für Schulen und Gemeindezentren, Initiativen zum Schutz der Küstenlinien oder neue Partnerschaften zum Erhalt von Korallenriffen. Wir prüfen zudem Pilotprojekte, die nachhaltige Fischerei mit innovativen Küstenschutzmaßnahmen kombinieren. Unser Ziel ist es, Umwelt- und Sozialprojekte noch enger miteinander zu verbinden, damit Gemeinden nicht nur geschützt sind, sondern gleichzeitig wirtschaftlich stabil bleiben.“
Wie sieht Ihre langfristige Vision für die Sandals Foundation aus – insbesondere angesichts der Herausforderungen, vor denen Inselstaaten heute stehen?
„Unsere Vision ist eine Karibik, die auf ihre eigene Zukunft vorbereitet ist – eine Region, die Krisen nicht nur übersteht, sondern aus ihnen stärker hervorgeht. Die Sandals Foundation ist Mitglied der Caribbean Development Partners Group (CDPG) der Caribbean Disaster Emergency Management Agency (CDEMA) und arbeitet im Rahmen eines dreijährigen Trainingsprogramms daran, die Kapazitäten der Karibikregion zur Vorbereitung auf Katastrophen, zur Minderung ihrer Auswirkungen und zur Krisenbewältigung zu stärken. Derzeit werden fünfzehn (15) leitende Mitarbeitende der jeweiligen nationalen Katastrophenschutzorganisationen ihrer Inseln in strategischer Führung und Notfallmanagement geschult. Über ein gestärktes nationales System in der Karibik hinaus möchten wir Bildung fördern, die Kinder zu selbstbewussten und eigenständigen Erwachsenen heranwachsen lässt. Wir möchten Gemeinden unterstützen, die wirtschaftlich unabhängig und sozial stabil sind, und die Ökosysteme schützen, die den Inseln ihre Identität und Lebensgrundlage verleihen.“
Quick-Facts:
- Die familiengeführten Sandals® Resorts bieten Erwachsenen einen Urlaub, der die Lebendigkeit, Authentizität und den einzigartigen Geist der Karibik erlebbar macht.
- Als Vorreiter des All-inclusive-Urlaubs in der Region umfasst das Portfolio 17 Strandresorts auf Jamaika, Antigua, St. Lucia, den Bahamas, Barbados, Grenada, Curaçao sowie St. Vincent und den Grenadinen.
- Jedes Resort spiegelt dabei die unverwechselbare Atmosphäre seiner Heimatinsel wider. Von lokalen Spezialitäten über internationale Kulinarik bis hin zu Butler-Service und einzigartigen Unterkünften wie den ersten Overwater Villas der Karibik – Sandals Resorts ermöglichen es Gästen, ihren Urlaub in vollen Zügen zu genießen.
- Darüber hinaus setzen innovative Konzepte wie das neue Island-Inclusive-Restaurantprogramm oder die Nutzung von MINI Coopers für die Erkundung der Inseln neue Standards im All-inclusive-Tourismus. Mit ihrem philanthropischen Engagement durch die Sandals Foundation unterstreichen die Resorts ihre enge Verbindung zur Region – sie zeigen, wie Tourismus das Leben vor Ort positiv verändern kann.
- Weitere Informationen zu Sandals Resorts unter: www.sandals.com
Über die Sandals Foundation
- Die Sandals Foundation ist eine gemeinnützige Organisation nach 501(c)(3) in den Vereinigten Staaten, eine bei der CRA registrierte Wohltätigkeitsorganisation in Kanada sowie eine anerkannte Wohltätigkeitsorganisation bei der Charity Commission für England und Wales.
- Sie wurde gegründet, um die philanthropische Arbeit fortzuführen und auszuweiten, die Sandals Resorts International seit Jahrzehnten leistet.
- Die Stiftung ist das Ergebnis von über vier Jahrzehnten Engagement dafür, in den Gemeinden, in denen SRI in der Karibik tätig ist, eine bedeutende Rolle zu spielen.
- Die Sandals Foundation unterstützt Projekte in drei zentralen Bereichen: Bildung, Gemeinschaft und Umwelt. Einhundert Prozent der Spenden aus der Öffentlichkeit fließen direkt in Programme, die den Gemeinden in der Karibik zugutekommen.
- Weitere Informationen zur Sandals Foundation unter www.sandalsfoundation.org oder auf Facebook, Instagram und Twitter.