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9 Oct

Begegnung mit dem Unsichtbaren

Das Unterbewusstsein ist ein faszinierendes und oft unergründliches Gebiet der menschlichen Psyche. Es ist jener verborgene Teil unseres Geistes, der tiefere Gedanken, Gefühle und Erinnerungen beherbergt, die unserem bewussten Verstand meist nicht zugänglich sind. Künstlerinnen wie Rita Sabo schöpfen aus dieser mystischen Quelle, um Werke zu schaffen, die direkt mit den verborgenen Schichten der menschlichen Vorstellungskraft kommunizieren. Ihre Kunst ist ein Dialog mit dem Unsichtbaren, eine Einladung, in die Tiefen des eigenen Selbst einzutauchen und die verborgenen Botschaften zu entdecken, die dort auf uns warten.

Autorin: Swenja Willms

PRESTIGE: Frau Sabo, Sie haben eine einzigartige Herangehensweise an Farben und abstrakte Motive, die oft als Einblick in das Unterbewusstsein beschrieben wird. Ihre Kunst regt zum Dialog mit dem Unterbewusstsein an. Was fasziniert Sie an dieser tieferen Ebene der menschlichen Vorstellungskraft?

RITA SABO: Mir wurde schon in jungen Jahren klar, dass verbale Kommunikation nicht alles übermitteln kann, was wir sagen wollen. Ähnlich verhält es sich in meinen Augen mit dem Bewusstsein. Alles, was wir auf einer tieferen Ebene erfassen möchten, was uns wirklich verändert und im Herzen berührt, findet meist an einem Punkt statt, für den wir keine Worte finden, den wir anderen – und oft auch uns selbst – nicht erklären können. Diese Stelle ist es, die mich fasziniert und die ich mit meiner Kunst aktivieren möchte. 

Wie finden Sie die Balance zwischen Abstraktion und der Fähigkeit, den Betrachter auf dieser tiefen Ebene anzusprechen? 

Ich denke, die Abstraktion ist das, was unseren Verstand beruhigen kann. Wenn eine Abstraktion stattfindet, dann erlaubt das dem Betrachter umso mehr, die Vorstellungskraft spielen zu lassen. 

Wie wählen Sie Ihre Farben, Symbole und Formen aus, um eine Resonanz im Unterbewusstsein des Betrachters zu erzeugen?

Auch bei mir laufen hier viele Prozesse unterbewusst ab. Wahrscheinlich erzeuge ich damit bereits eine tiefere Ebene. Je nach Thema und Art meiner Arbeit habe ich ein intuitives Bild vor Augen, welche Farben und Formen dies für mich widerspiegeln. Vielleicht könnte man es damit vergleichen, dass manche Menschen Düften bestimmte Farben zuordnen. 

Welche Rolle spielt dabei die Wiederholung in Ihren Arbeiten? 

Die repetitiven Muster erzeugen einen kaleidoskopartigen Effekt. Wir alle kennen es, dass wir uns in diesen Farben und Formen für eine Weile verlieren können. Dieses «Verlieren» ist genau dieser Zustand – man könnte es auch Hypnose nennen –, in dem wir den Zugang zum Unterbewusstsein finden.

Ihre Kunst wird als eine Fusion aus geometrischen Formen, Symbolen und sakraler Geometrie beschrieben. In welchem Zusammenspiel stehen diese verschiedenen Elemente? 

Bei meiner Kunst spreche ich meist von zwei Hauptelementen – der sakralen Geometrie und dem Symbolismus. Die geometrischen Formen spielen in beide Bereiche mit hinein. Die sakrale Geometrie beschreibt das Konzept von Formen und Proportionen, auf denen unsere Welt aufgebaut ist. Das Sakrale daran ist die Bedeutung, die man ihnen zuschreibt. Darauf gehe ich im Bereich des Symbolismus tiefer ein. Jede Struktur lässt sich auf einzelne Elemente herunterbrechen. Die Geschichten stecken in den einzelnen Teilen, die das grosse Ganze ausmachen.

Der «Sacred Planet» ist ein zentrales Thema in Ihrer Arbeit und wurde nun im MAXXI in Rom ausgestellt. Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie dieses Konzept entstanden ist und welche Bedeutung es für Sie hat?

Zum ersten Mal habe ich den Sacred Planet vor meinem inneren Auge in einem Traum gesehen. Kurz darauf war ich mit meinem Mann auf dem Weg nach Ibiza und habe den ersten Entwurf gezeichnet. Die Besonderheit des Sacred Planet liegt in seiner Kombination aus Beweglichkeit in Verbindung mit einer festen Basis. Damit ist er ein Symbol für unsere Erde, im wahrsten Sinne. Es ist unsere Aufgabe, diesen Planeten, der uns Boden unter den Füssen schenkt, zu schützen. Wir sind Veränderungen unterworfen, auf die wir reagieren müssen – und aktuell ist es vor allem der Schutz der Umwelt. 

Ihre Werke im MAXXI sollen das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung stärken. Welche Rolle spielt Kunst Ihrer Meinung nach bei der Förderung von Umweltbewusstsein und globaler Verantwortung?

Mein grosser Wunsch ist es, dass die Menschen, die meine Kunst erleben, die Verbundenheit und Wertschätzung gegenüber unserem Planeten spüren können. All die Muster, Formen und Strukturen sind Teil der Natur und auch ein Teil von uns. Nichts passiert isoliert voneinander. Alles steht in einem grossen Zusammenhang. Mit meinen Werken möchte ich den Raum für dieses Bewusstsein öffnen. 

Inwiefern hilft Ihnen Ihre Kunst, eine Verbindung zwischen dem Spirituellen und der Natur herzustellen? 

Anders gesagt: Die Kunst ist mein Space, um meiner Verbindung zu Spiritualität und Natur Ausdruck zu verleihen. Ich gehe sehr achtsam durch das Leben und bin mir all der kleinen Zeichen bewusst, die mir meine Umwelt schenkt. Das zeigt sich auch in meiner Kunst – jedes Muster, jede Struktur ist ein Ergebnis vieler kleiner Symbole. 

Wie spiegeln sich Ihre multikulturellen Wurzeln in Ihrer Kunst wider? 

Ich bin schon sehr früh in meinem Leben mit verschiedenen Kulturen in Berührung gekommen. Das war sehr inspirierend und spannend für mich. Dadurch habe ich aber auch gelernt, dass Worte und Sprache nicht immer ausreichen, um sich auszudrücken. Zeichen und Symbole sind mein Mittel der Wahl, um eine Kommunikationsebene zu schaffen, die diese Grenzen überwindet. 

Ihre Schmuckkollektion SABOTEUR ist direkt aus Ihrer Kunst entstanden. Wie beeinflussen Ihre künstlerische Ausbildung und Ihre Erfahrung als Malerin und Bildhauerin Ihre Arbeit als Schmuckdesignerin? 

Meine Bilder bestehen aus vielen Ebenen, die wie ein Teppich miteinander verwoben sind. Obwohl man den Blick zunächst auf das Gesamtergebnis richtet, dreht sich alles um die Feinheiten. Genauso ist es bei meinen Schmuckdesigns. Vermeintlich kleine Abweichungen wie andere Materialien oder das Hinzufügen oder Entfernen einzelner Elemente verändern das Schmuckstück grundlegend. Auch hier geht es darum, ein Kunstwerk zu schaffen, das in sich vollkommen ist. 

Welche Elemente Ihrer Malerei und Skulpturen finden sich in den Schmuckstücken wieder?

In der Kunst wie auch bei meinen Schmuckdesigns steht der Sacred Planet im Zentrum. Klare Linien und geometrische Formen prägen meinen Stil. Die Stücke sind für mich eine Möglichkeit, die Energie meiner Kunst wie einen Talisman zu tragen und immer im Alltag dabeizuhaben.

Mit der Eröffnung des ersten deutschen SABOTEUR-Boutique-Stores in München steht ein aufregendes Ereignis bevor. Was bedeutet dieser Schritt für Sie persönlich und für Ihre Marke?

Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit dem neuen Boutique-Store nun auch in Deutschland einen Raum geschaffen haben, in dem unsere Kundinnen und Kunden SABOTEUR vollumfänglich erleben können. Für mich persönlich ist es eine grosse Ehre, mit dem Opening auch meine Kollektion «SACRA 18K» zu lancieren. Hierbei handelt es sich um besonders hochwertige Schmuckstücke aus 18-karätigem Gold, die mit Edelsteinen und Diamanten besetzt sind – Kunstwerke, die man über Generationen hinweg weitergibt. 

«Alles, was wir auf einer tieferen Ebene erfassen möchten, was uns wirklich verändert und im Herzen berührt, findet meist an einem Punkt statt, für den wir keine Worte finden, den wir anderen – und oft auch uns selbst – nicht erklären können.»

«Abstraktion ist das, was unseren Verstand beruhigen kann.»