I ́m not specifically involved with the event in front of me. I`m involved with what it looks like, what it feels like, what it smells like, what it offers to me and how it makes me feel. And through those feelings of the experience, I make the photograph.” (Larry Fink, März 2021)

Der im Dezember 2023 verstorbene Larry Fink arbeitete über 65 Jahre als Fotograf. Seine Arbeiten waren in Einzelausstellungen u.a. im Museum of Modern Art und Whitney Museum in New York zu sehen. Noch bis zum 13. April 2025 präsentiert das Sarasota Art Museum in Florida eine umfassende Ausstellung, die sowohl die Arbeiten von Larry Fink als auch die der Bildhauerin Martha Posner zeigt, die über 30 Jahre seine Lebensgefährtin war. Die Galerie Bene Taschen freut sich, ab dem 16. März eine Auswahl aus seinen Werkgruppen Social Graces, Somewhere There‘s Music, The Vanities und Boxing unter dem Titel Larry Fink – Feeling the Experience zu präsentieren.

Larry Fink sammelte erste fotografischen Erfahrungen in New York und zog später von Brooklyn nach Pennsylvania. Er besuchte die New Yorker New School for Social Research, die sein Interesse an soziologischen Sichtweisen weckte. Auch seine Bezüge zur Jazz-Musik haben einen frühen Ursprung; Jazz begleitete ihn seit seiner Kindheit. Er selbst spielte Piano und Harmonika. Die Bilder aus der

Reihe Somewhere there’s Music zeugen von den Begegnungen zwischen dem Fotografen und den Musikerinnen und Musikern. Vor seiner Kamera standen Jazz-Legenden wie John Coltrane oder Finks großes Idol Jimmy Rushing, welchen er bereits 1957 getroffen hatte.

Ab Ende der 1980s setzte Fink die transatlantische Boxindustrie in Szene und begleitete u.a. Mike Tyson und Jimmy Jacobs. Seine Serie Boxing zeigt viele ikonische Momente aus legendären Boxkämpfen.

Seit jeher hat sich Fink mit sozialpsychologischen und politischen Themen auseinandergesetzt und die Verhältnisse, Friktionen und Entwicklungen zwischen der Arbeiterklasse und der Oberschicht eingefangen. Als geladener Gast oder offizieller Fotograf dokumentierte er in The Vanities soziale Eliten auf Partys und Galas und positionierte sich selbst dabei stets als stiller Beobachter, außerhalb des Geschehens. In teils intimen Momenten fing er die Interaktionen der Gäste – mal einen Blick über die Schulter, mal ein Lächeln oder eine ungestellte Geste – ein.

In Social Graces stehen diese Werke den Fotografien von der Familie Sabatine aus Pennsylvania gegenüber. Während eines Besuchs im kleinstädtischen Martins Creek dokumentiert er die familiären Treffen zu verschiedenen Anlässen, wie zum Beispiel einem achten Geburtstag. Seine fotografische Arbeit umfasst somit ein breites und kontrastreiches Spektrum, das von alltäglichen Familienszenen bis hin zu elitären Veranstaltungen reicht. Fink formt somit ein Gesellschaftsbild, das unvoreingenommen unterschiedliche soziale Gruppen verbindet. Sein Lebenswerk ist gleichzeitig der Spiegel seines Gesellschaftsbildes. Für ihn stand der Mensch stets im Mittelpunkt.

“Most important thing or perhaps a very important thing is that my parents were very supporter of the arts, they were very much left wing family. So they think what I do photographically would be situated with social concerns. But jet at the same time with the deeper concerns of beauty.”
(Larry Fink, März 2021)

Aktie.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Exit mobile version