Es gibt Fahrzeuge, die weit über ihre ursprüngliche Funktion hinauswachsen und zu echten Ikonen werden. Der «DeLorean DMC-12» ist zweifellos einer dieser Kultwagen, insbesondere durch seine Rolle als Zeitmaschine im legendären Film «Back to the Future». Doch heute erfährt der «DeLorean» eine Renaissance, die ihn nicht nur als Kultobjekt, sondern auch als faszinierende Kunstinstallation etabliert. Der Oldtimer aus dem Jahr 1986 wurde zu einem 100-prozentig emissionsfreien Elektrofahrzeug umgebaut und liebevoll redesignt.

Beni Bischof vollzieht mit seinem neuesten Meisterwerk mühelos den Übergang vom Kult- zum Kunstobjekt. Unter dem Motto «Made On Earth By Humans» hat der Schweizer Künstler im Auftrag des St. Galler Immobilienunternehmens SENN einen «DeLorean» in ein elektrokonvertiertes Kunstwerk verwandelt. Dieses besticht nicht nur durch seine futuristische Ästhetik, sondern wartet auch mit zahlreichen Extras und einem aufregenden Design auf. Der «ELorean» wird nicht einfach nur bewundert, sondern nimmt aktiv am Wandel unserer Mobilitätskultur teil, denn dieser fahrende Traum wird künftig Teil des HORTUS-Gebäudes in Allschwil sein – eines radikal nachhaltigen Architekturprojekts, das die Zukunft des Bauens repräsentiert. Als «mobile Kunst am Bau» wird der «ELorean» den Bewohner*innen von HORTUS zur Verfügung stehen, bereit, in die Zukunft zu gleiten. Das Fahrzeug, einst in Hollywoodlichtern glänzend, wird nun zu einem Statement für nachhaltige Mobilität und innovative Kunst. Die Transformation des «DeLorean» in den «ELorean» ist nicht nur eine Hommage an das Erbe des Fahrzeugs, sondern auch ein mutiger Schritt in Richtung einer grüneren, kreativeren Zukunft.

PRESTIGE: Herr Bischof, was hat Sie dazu inspiriert, den «ELorean» zu erschaffen, und warum haben Sie dieses Modell als Kunstobjekt gewählt?
BENI BISCHOF:
SENN ist auf mich zu gekommen und hat gefragt, ob ich Interesse hätte, ein Kunstprojekt mit einem «DeLorean» zu machen. Natürlich habe ich sofort zugesagt. Ich hätte aber auch jedes andere Auto gerne zu einem Kunstobjekt umgewandelt. Art Cars haben eine lange Geschichte: Andy Warhol mit seinem BMW «M1» oder Richard Prince mit seinem Dodge «Challenger», um nur einige zu nennen. Es ist wie eine mobile Ausstellung. Damit kann man interessante Sachen machen.

Inwiefern spielt die Verbindung zum Film «Back to the Future» eine Rolle in Ihrem Kunstprojekt? Haben die Popkultur und die Filmgeschichte Ihre künstlerische Arbeit beeinflusst?
Der Film spielt keine Rolle. Ich habe ihn während der Arbeit ziemlich verdrängt, mit der Absicht, dass ich nicht zu fest beeinflusst werde. Schliesslich ist es auch für mich ein Kultfilm. Popkultur im Allgemeinen hat aber meine Arbeit definitiv beeinflusst. Es gibt Objekte und grosse Bilder, mit denen ich immer wieder arbeite: Sonnenuntergänge mit Palmen in verschiedenen Versionen, Baseballschläger oder auch grosse Worte und Sätze. Beim Entwurfsprozess hat mich ein inneres Bild begleitet: ich als Protagonist in einem «Apokalypsefilm», der irgendwo im Hinterland von L.A. herumfährt. Das erklärt auch, warum viele persönliche Spuren und Gegenstände im Auto verteilt sind.

Welche besonderen Extras wurden in das Kunstobjekt integriert, und welche Bedeutung haben sie für das Gesamtkonzept?
Besondere Elemente gibt es einige: die mit Flakes (Glitzer) lackierte Motorhaube im Airbrush-Stil, die aufwendig lackierten Türen, zwei Bildschirme mit eigens kuratierten Videos und Sounds, zwei Figuren in Aluminium und Bronze, ein gegossener Ganghebel in Form eines Totenkopfs mit offenem Schädel und Zigarette im Mund, ein neu bedruckter Sitz mit dem Schriftzug «Sisyphos» als Muster, ein aufwendig genähter Sitzbezug mit vielen Stoffaufnähern, zwei Meteoriten am Rückspiegel, ein Skelett und ein Bein im Kofferraum, zu guter Letzt das Emblem «OMG» am Kühlergrill. Zusammen mit dem Sound und den verschiedenen Medien ergibt dies eine Stimmung, die mir gefällt.

Der Titel «Made On Earth By Humans» wirkt sehr aussagekräftig. Könnten Sie uns erklären, welche Botschaft Sie damit vermitteln möchten?
Ich habe in den letzten Jahren diverse Bücher mit gesammelten Texten herausgebracht. Beim Start des Projekts habe ich darin einen Satz gesucht, der zu diesem Projekt passt. «Made On Earth By Humans» hat dann als roter Faden für das Projekt gedient. Generell ist das ganze Projekt sehr intuitiv entstanden. Das trifft auch auf die Auswahl dieses Satzes zu.

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