Nach zwei Jahrzehnten, in denen sich die Denk’Art Serie weltweit zum Liebling der Weinfachleute entwickelt hat, bringt Zalto ein neues Glas auf den Markt. Es trägt den Namen «Balance», und es ist das erste Weinglas auf dem Markt, das sich ganz bewusst strukturbetonten Weinen widmet – ganz unabhängig von der Rebsorte.
Pfarrer Hans Denk war der Mastermind hinter der Weinglasserie, die 2004 gelauncht wurde. Der Anspruch des Pfarrers mit dem phänomenalen Weingedächtnis war ein «Funktionsglas», das sich selbst ganz zurücknimmt, geradezu unsichtbar wird und dem Wein ganz ohne Beeinflussung den puristischen Auftritt lässt.
Das neue Glas «Balance» ist in genau dem gleichen Bestreben konzipiert, es nimmt aber gleichzeitig Rücksicht auf Vinifikationsmethoden, die in den letzten Jahren vermehrt global Beachtung finden, wie längere Maischestandzeit, Maischegärung, eine oxidative Verarbeitung oder ein langes Hefelager. Diese und weitere Methoden führen zu Weinen, die weniger auf Frucht und mehr auf Struktur fokussieren. «Balance» möchte der ideale Partner sein, um Phenolik und Gerbstoff in harmonischer Form zu präsentieren, ohne die wahren Charaktereigenschaften der Weine zu verfälschen.
Wie es aussieht?
«Balance» ist etwas kleiner als die bisherigen Denk’Art Gläser Bordeaux und Burgunder, der charakteristische Knick ist noch betonter und es hat kürzere Seitenwände. Diese Form wurde massgeblich von Geschäftsführer Christoph Hinterleitner zusammen mit seinem Bruder Michael Hinterleitner nach intensiven Verkostungen über zwei Jahre entwickelt und im intensiven Austausch mit Winzern und Sommeliers als ideal empfunden, um vor allem strukturbetonte (Weiss-)Weine in all ihrer Schönheit zu zeigen. Gleiches gilt auch für ganztraubenvergorene Rotweine, Weine mit Mazerationsanteil sowie komplexe Schaumweine mit langem Hefelager und oxidativen Elementen.
Lebendige Weine
Pfarrer Hans Denk hat in seinen letzten Jahren – er starb 2019 – seine Leidenschaft für (Weiss-)Weine entdeckt, die weniger fruchtbetont waren und von einer komplexen Struktur und einer leichten phenolischen Note geprägt waren. «Das ist ein grossartiger Weg zu einer ausgesprochenen Tiefe und Lebendigkeit», befand er. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, die Glasform für diese Weinstilistik selbst zu definieren.
Mundgeblasen aus Überzeugung
Das «Balance» Glas ist – wie jedes Glas von Zalto Glasperfektion – mundgeblasen. «Komplexe Weine verlangen nach einem mundgeblasenen Glas», erklärt Christoph Hinterleitner, «weil die Innenfläche des Glases eine mikroskopisch rauere Oberfläche hat – im Gegensatz zur herstellungsbedingt wesentlich glatteren Fläche bei Maschinenglas.»
An den rauen Partikeln entwickelt sich der Ausdruck des Weins viel intensiver als an ganz glatten Flächen. Ein Effekt, der sich durch die Parallelverkostung aus einem maschinengefertigten und einem mundgeblasenen Glas gleicher Form nachvollziehen lässt. ,»Es ist nicht einfach, kunstfertige Glasbläser zu finden, und die Produktionskosten sind bedeutend höher. Dennoch sehen wir keine Alternative zur handwerklichen Herstellung. Der Qualitätsvorsprung ist eindeutig», so Zalto-Mitbegründer und Eigentümer Josef Karner.
Neue Generation am Start
Karner bildete gemeinsam mit Martin Hinterleitner das Team rund um Mastermind Hans Denk. Sie perfektionierten die vom Weinpfarrer entwickelte Serie Denk’Art mit dem charakteristischen Knick gemeinsam mit ihm, führten die Prototypen einer konstanten Produktion zu, stellten sie Winzern vor und machten die Serie in wenigen Jahren zu einem der wichtigsten Gläser in der gehobenen Gastronomie, in Weingütern und Vinotheken rund um den Erdball. Christoph und Michael Hinterleitner übernahmen kürzlich die Anteile ihres Vaters Martin. Mit dem Launch des «Balance» Glases zollen sie der Entwicklung dieses differenzierten Weinstils Tribut.
Zaltos Denk’Art Siegeszug um die ganze Welt
Die Geburtsstunde von Zalto Denk’Art schlug im kleinen Dorf Albrechtsberg im Waldviertel. Dort diente Hans Denk als katholischer Pfarrer, berühmt für seine mitreissenden Predigten und für seine volksnahe, menschenliebende Art. Hans Denk wurde aber auch für sein Talent bekannt, Weine zu verkosten, zu beschreiben und sie in bewundernswerter Art im Gedächtnis zu behalten.
Bereits in den 1990’er-Jahren hatte er die feste Vorstellung eines Glases, das den Wein in einer bis dahin unerreichten Präzision wiedergeben sollte. Als in den frühen 2000er- Jahren der Erstkontakt zur Umsetzung eines idealen Weinglases mit Zalto zustande kam, winkte Denk angesichts der Marktdominanz eines Mitbewerbers zunächst ab. Vom Ehrgeiz gepackt, machte er sich aber dann doch an die Entwicklung eines Glases, das ganz dem Wein dient. Es sollte ausschliesslich seine Funktion als neutrales und geradezu unsichtbares aber auch in der Ästhetik und Haptik perfekt ausbalanciertes Behältnis für Weine erfüllen, die von Stil und Persönlichkeit geprägt sind. Das Glas sollte ihren Ausdruck nicht verändern oder gar «behübschen», sondern die Weine in ihrer pursten Form wiedergeben.
Entstanden ist aus diesem Anliegen eine Serie von sechs Gläsern, die alle an ihrem charakteristischen Knick zu erkennen sind. Aus allen Verkostungen und Tests ist diese Form als Sieger hervorgegangen. Dass der Winkel von 24 Grad genau der Neigung der Erdachse entspricht, mag Zufall sein – oder naturgegeben.
Jedenfalls hat sich Zalto Denk’Art, nachdem Martin Hinterleitner und Josef Karner in das Unternehmen eingestiegen sind und Kurt Zalto es verlassen hatte (er verkaufte seine Anteile 2009 und schied aus dem Unternehmen aus), in Windeseile zum absoluten Liebling der weinliebenden Sommeliers und Winzer entwickelt. Innerhalb weniger Jahre
hat Denk’Art Vinotheken, Weingüter und Restaurants in aller Welt für sich gewonnen. In Frankreich setzen heute beispielsweise 20 der 30 Drei-Sterne-Häuser auf Zalto, Weine und Schaumweine werden in insgesamt 80 Ländern der Erde in Denk’Art Gläsern serviert.
Jedes der mehr als 500.000 Gläser, die jährlich hergestellt werden, ist in aufwändiger Weise mundgeblasen und handgefertigt. Damit ist Zalto Denk’Art die erfolgreichste mundgeblasene Weinglasserie der Gegenwart. Ein Erfolg, von dem Pfarrer Hans Denk nur in seinen kühnsten Momenten träumte. Seine Vision eines Glases, das ganz den Bedürfnissen des Weines untergeordnet ist, hat Zalto nun mit «Balance» fortgesetzt.