Die Constant Force Tourbillon 11 aus 18 Karat Gelbgold mit einem Durchmesser von 41,5 mm, die von Arnold & Son in einer auf 11 Exemplare limitierten Auflage angeboten wird, wird von einem mechanischen Uhrwerk mit Handaufzug angetrieben. Dieses ist mit zwei Federhäusern ausgestattet, die eine Gangreserve von 100 Stunden gewährleisten, und wurde vollständig in der hauseigenen Manufaktur in La Chaux-de-Fonds entwickelt und hergestellt. Es verfügt über einen Konstantkraft-Mechanismus, dessen hochpräziser Gang sich auf dem Email-Zifferblatt beobachten lässt, und wird von einem auf der Rückseite sichtbaren Tourbillon reguliert. Die Architektur dieses Kalibers ist inspiriert von jenem ersten von einem Tourbillon angetriebenen Zeitmessinstrument, das Abraham-Louis Breguet 1808 auf der Grundlage eines von John Arnold entworfenen Chronometerwerks baute. Dieser erste Regulator mit Tourbillon, der heute im British Museum zu sehen ist, war ein Geschenk des in Paris ansässigen Uhrmachers an John Roger Arnold – zu Ehren der wissenschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen, die Breguet mit dessen Vater verbanden. Die Constant Force Tourbillon 11, die zum Abschluss des Jubiläumszyklus zum 260-jährigen Vermächtnis von John Arnold entworfen wurde, zelebriert das Genie des Uhrmachers und seine Freundschaft mit Abraham-Louis Breguet.

Die größten Uhrmacher der Epoche der Aufklärung waren oft miteinander bekannt. Einige von ihnen schätzten sich gegenseitig sehr und tauschten sich aus – über sprachliche oder politische Barrieren hinweg. Dies war auch bei John Arnold und Abraham-Louis Breguet der Fall. Die zwei Uhrmacher, die zweifelsohne zu den produktivsten der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zählten, verband eine Freundschaft, die niemals mehr in Frage gestellt wurde, nicht einmal durch die Schrecken des Krieges zwischen ihren beiden Nationen oder die Französische Revolution. Sie wussten um ihre jeweiligen Talente und tauschten während der häufigen Aufenthalte Abraham-Louis Breguets in London zwischen 1789 und 1791 ihre Ansichten und ihr Wissen über die Grundsätze der Chornometrie aus, um die Wissenschaft der Zeitmessung, die für sie keine Grenzen kannte, voranzubringen.

 

Wenn alles eine Frage des Kontextes ist

John Arnold war von Abraham-Louis Breguets puristischen Uhrenentwürfen und seinem Verständnis der komplexen Kinematiken begeistert. Breguet wiederum war fasziniert von der Fähigkeit seines englischen Freundes, einfache, serienmässig reproduzierbare Mechanismen zu entwickeln, deren chronometrische Genauigkeit von anderen Uhrmachern der damaligen Zeit nur knapp erreicht wurde. Während dieses Austauschs, in dessen Rahmen sie beide ihren Sohn beim jeweiligen anderen ausbilden liessen, überlegten die beiden Genies, wie sich Gangfehler der Unruh am besten korrigieren lassen könnten.

Der englische Uhrmacher konzentrierte sich seinerseits auf die Optimierung seiner Detent-Hemmung und die Entwicklung von Unruhen und speziellen Spiralfedern, um die Instrumente seinem protoindustriellen Ansatz beim Bau von Chronometern gerecht werden zu lassen. Dies war umso dringlicher, als die Marine von ihm verlangte, die Chronometer in immer grösseren Mengen und zu immer niedrigeren Preisen herzustellen.

Abraham-Louis Breguet hingegen, der sich mit seinem englischen Freund über die Grundsätze der Haute Chronometrie austauschte, sollte während seines Exils in der Schweiz ab 1792 weiter an der Entwicklung des Tourbillons arbeiten. Nachdem er 1795 nach Paris zurückgekehrt war, erwähnte er in einem Brief die Fertigstellung eines rotierenden Käfigs. Zwei Jahre nach dem Tod John Arnolds, am 26. Juni 1801 – bzw. laut damals noch gültigem Revolutionskalender am 7. Messidor des Jahres 9 –, liess er diesen Mechanismus unter der Bezeichnung „Tourbillon“ patentieren.

Um das Andenken seines Freundes zu ehren und in Erinnerung an die gemeinsamen Forschungsarbeiten baute er seinen ersten Regulator mit Tourbillon auf der Grundlage von John Arnolds Marinechronometer Nr. 11. Auf die Hautbrücke schraubte er eine Silberplakette mit folgender Inschrift: „1er régulateur à tourbillon de Breguet, réuni à un des premiers ouvrages d’Arnold. Hommage de Breguet à la mémoire révérée d’Arnold, offert à son fils. An 1808. “ (deutsch: Erster Tourbillonregulator von Breguet, vereint mit einer der ersten Arbeiten John Arnolds. Hommage Breguets an das Andenken Arnolds, Geschenk an seinen Sohn. Im Jahr 1808). Dieser Zeitmesser, der heute im British Museum aufbewahrt wird, wurde John Roger Arnold überreicht, der seinem Vater als Leiter der Werkstatt und des Londoner Geschäfts nachgefolgt war.

 

Ein Chronometer als Zeitzeugnis

Als Hommage an all diese Arbeiten und in Erinnerung an die Freundschaft, die diese beiden genialen Uhrmacher der Aufklärungszeit verband, entschied das Haus Arnold & Son, die Constant Force Tourbillon 11 mit einem Gehäuse aus 18 Karat Gelbgold mit einem Durchmesser von 41,5 mm und klassischen Linien zu versehen. Das Edelmetall mit dem gelben Farbton wählte man bewusst aus, weil es zu Zeiten John Arnolds üblicherweise für Prestige-Taschenuhren eingesetzt wurde. Zudem harmoniert es perfekt mit der durchbrochenen Brücke des Organs, das zur Übertragung der konstanten Kraft dient und ebenfalls aus 18 Karat Gelbgold gefertigt wurde. Dabei gewährleistet der beckenförmige Mittelteil der Uhr das schlankere Profil des Gehäuses. Auf der Vorderseite ist dieses mit einer schmalen Lünette versehen, die ein leicht gewölbtes, beidseitig entspiegeltes Saphirglas umschliesst. Rückseitig präsentiert sich ein offener Boden aus Gelbgold, in den abermals ein Saphirglas eingesetzt ist, das den Blick auf das Manufaktur-Handaufzugskaliber mit der Nummer A&S5219 freigibt. Der Zeitmesser ist wasserdicht bis zu einem Druck von 3 bar (30 Meter bzw. 100 Fuß) und wird an einem Alligatorarmband mit klassischer Dornschließe aus 18 Karat Gelbgold getragen, das mit dem Monogramm des Hauses Arnold & Son versehen ist.

 

Ein kostbares und faszinierendes Zifferblatt

Für die Constant Force Tourbillon 11 wählte Arnold & Son ein Zifferblatt aus weissem Grand-Feu-Email im Stil der Zifferblätter der Brückenchronometer, die John Arnold in seinem Londoner Geschäft für die englischen Marineoffiziere anbot. Die Scheibe wurde dabei individuell von einem spezialisierten Uhrmacher aus einer Basis aus 18 Karat Gelbgold angefertigt. Das weisse Email entsteht durch das Schmelzen verschiedener Materialien in Pulverform in einem auf etwas über 800 Grad Celsius heissen Ofen Nach mehreren Schmelzdurchläufen im Ofen ist die erforderliche Dicke erreicht und die Oberfläche wird geschliffen, bis sie glatt und einheitlich ist. Sofern das Material dabei nicht zerbrochen ist und keine Unregelmässigkeiten seine weisse Farbe beeinträchtigt haben, wird in einem letzten Brennvorgang eine durchscheinende Glasur aufgetragen. Diese verleiht Tiefe und Transparenz und unterstreicht die Magie des Emails, dessen Farbe fortan unveränderlich bleibt. Seine Bezeichnung „Grand Feu“ trägt es, weil es durch Schmelzen im Ofen glasiert wird. Diese kostbare und zerbrechliche Scheibe ist geöffnet, sodass sich der Konstantkraft-Mechanismus und die Integration des Hilfszifferblatts aus weissem Opal – eine Signatur des Hauses – einsehen lassen. Für dieses Modell wurde dieser edle Stein zum ersten Mal bei Arnold & Son wieder ausgehöhlt, um eine grössere optische Präsenz und einen günstigen Winkel für das Ablesen der schwarz aufgedruckten römischen Ziffern zu schaffen.

 

Ein Kaliber, das des Meisters der Chronometer würdig ist

Das Werk mit der Bezeichnung A&S5219 wurde eigens von den Ingenieuren und Uhrmachern der Manufaktur im Einklang mit den Spezifikationen für die Constant Force Tourbillon 11 entworfen. Um so nah wie möglich an das Original-Uhrwerk heranzukommen, ist dieses Kaliber mit Handaufzug konzipiert. Doch auch wenn es von der Vergangenheit inspiriert ist, so ist es doch nicht minder zeitgemäss. Tatsächlich umfasst es zwei identische, in Serie geschaltete Federhäuser, die ihm eine Gangreserve von 100 Stunden bieten. Abwechselnd treiben diese den Mechanismus an, wobei das zweite aktiv wird, sobald das Drehmoment des ersten unter den optimalen Wirkungsgrad fällt.

 

Ein Konstantkraft-Mechanismus

Um den Isochronismus der Reguliereinheit während der 100 Funktionsstunden zu gewährleisten, haben die Konstrukteure des Uhrwerks einen patentierten Mechanismus mit konstanter Kraft zwischen dem primären Räderwerk und dem Tourbillon eingebaut. Dieser auf der Zifferblattseite sichtbare Mechanismus soll die von den Federhäusern abgegebene Energie ausgleichen, damit weder ein Über- noch ein Untermass an Drehmoment die Schwingungen der im Tourbillonkäfig enthaltenen Unruh beeinträchtigen kann. Dieser Konstantkraft-Mechanismus, der von einer Brücke aus 18 Karat Gelbgold getragen wird, dreht sich in einem bestimmten Zeitintervall. In der Constant Force Tourbillon 11 ersetzt er den sogenannten Kette-und-Schnecke-Mechanismus, den John Arnold in seinen Chronometern einsetzte. Zusätzlich zur konstanten Kraft ermöglicht das für dieses Bauteil gewählte System die Anzeige einer sogenannten Springenden Sekunde, bei der der Sekundenzeiger nicht fliessend läuft, sondern in präzisen Ein-Sekunden-Schritten voranspringt – ähnlich wie bei den Sekundenzeigern der Marinechronometer, die ebenfalls vergleichbare Sprünge machten (die Chronometer mit Detent-Hemmung schritten in der Regel im Halbsekundentakt voran). In der für die Constant Force Tourbillon 11 ausgewählten Konfiguration werden die Sekunden nicht an einem klassischen Zeiger abgelesen, sondern an der Spitze eines flammengebläuten Ankers, der dem Konstantkraft-Mechanismus als strukturelle Brücke dient.

 

Ein Organ zum Ausgleich der Ungleichgewichte/Unruhfehler

Die zur Feier der Freundschaft zwischen John Arnold und Abraham-Louis Breguet entworfene Constant Force Tourbillon 11 besitzt einen transparenten Boden aus entspiegeltem Saphirglas, der den Blick auf die Architektur des Kalibers A&S5219 freigibt, das von der Rückseite des im British Museum aufbewahrten Zeitmessers inspiriert ist. Der Tourbillonkäfig dreht sich einmal pro Minute und entspricht dem allgemeinen Entwurf, den John Arnolds brillanter Freund in der Uhr verwendet hatte, die an ihre unerschütterliche Freundschaft erinnern und die Bedeutung der gemeinsamen Forschungsarbeiten verdeutlichen sollte. Das extrem schlichte Tourbillon präsentiert eine besonders feine, lineare und sanft gewölbt polierte Käfigbrücke, die den Blick auf eine Trägheitsunruh mit variabler Masse und Reguliergewichten freigibt, die von den ausgereiftesten, in den Chronometern von John Arnold verbauten Oszillatoren inspiriert ist. Zudem entschied man sich für eine T-förmige Haltefeder, die der Form des „Pare-chute“-Stosssicherungssystems von Abraham-Louis Breguet nachempfunden ist, die sich auch auf der Tourbillonbrücke des Originalzeitmessers findet. Allerdings wurde die praktischere und weniger stossempfindliche Schweizer Anker-Hemmung der Detent-Hemmung der historischen Uhr vorgezogen.

Die Endbearbeitungen der Platine, der Brücke und des Tourbillon-Kloben sind bei den zwei Zeitmessern dafür beinahe identisch. Die gekörnte und anglierte Federhausbrücke der Constant Force Tourbillon 11 ist mit handgravierten Inschriften sowie der berühmten Plakette versehen, auf der ein neuer, vom Original inspirierter Text eingearbeitet ist: „To the revered memory of John Arnold and Abraham-Louis Breguet. Friends in their time, legendary watchmakers always.“ (deutsch: Zum ehrwürdigen Gedenken an John Arnold und Abraham-Louis Breguet.  Zu ihrer Zeit Freunde, für immer legendäre Uhrmacher.). Dieses Zitat ordnet diese in 11 Exemplaren aufgelegte Kreation von Arnold & Son in einen historischen und uhrmacherischen Kontext ein, in dem Freundschaft und die Kunst der Zeitmessung die stärksten Triebfedern waren.

 

Für weitere Informationen besuchen Sie:

https://www.arnoldandson.com/

 

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