Die Ausstellung Stiftung Expressionismus. Von Gabriele Münter bis Sam Francis zeigt die Sammlung der mit dem Kunstmuseum Bern verbundenen Stiftung Expressionismus zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit. Die Sammlung umfasst 25 herausragende Werke und wurde durch die aus der Nähe von Bern stammende Familie Hans Rudolf und Silvia Tschumi zusammengetragen. Das Konvolut beinhaltet expressive Positionen eines ganzen Jahrhunderts mit Schwerpunkten im deutschen und Schweizer Expressionismus sowie in der internationalen expressiven Nachkriegskunst. Die Präsentation ist vom 5.12.2025 bis 5.7.2026 zu sehen.

Als Sohn des Berner Sammlerpaares Walter und Gertrud Hadorn (-Tschumi) stammte Hans Rudolf Tschumi aus einer kunstaffinen Familie, die bereits 1977 eine grosszügige Schenkung ans Kunstmuseum Bern getätigt hatte. In den 1990er-Jahren begannen Hans Rudolf Tschumi und seine Frau Silvia selbst mit der Erwerbung von Kunst. Ausgangspunkt war die gemeinsame Begeisterung für die expressive Malerei von Vertreter:innen des Informel und der Neuen Wilden. Im regen Austausch mit Fachleuten aus dem Galerie- und Museumswesen legten sie ihr Augenmerk vermehrt auf Werke des deutschen und Schweizer Expressionismus. So begannen sie mit dem Aufbau einer Sammlung.

Schliesslich gründeten sie 2007 die Stiftung Expressionismus mit dem Ziel, Lücken in den Beständen des Kunstmuseum Bern zu schliessen und ihre Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die anfängliche Gruppe von 15 Werken wuchs im Verlauf der Jahre auf insgesamt 25 Gemälde, die zwischen 1906 und 1994 entstanden sind. Damit umfasst das Konvolut expressive Positionen eines ganzen Jahrhunderts – vereint im Streben nach der Durchbrechung der ästhetischen Konventionen ihrer Zeit. Die Ausstellung gliedert sich in drei Schwerpunkte, die für die Stiftungssammlung charakteristisch sind:

Deutscher Expressionismus

Den Auftakt bilden eindrucksvolle Werke der deutschen Künstlergruppen Die Brücke und Der Blaue Reiter. Ausgestellt sind unter anderem Gemälde von Emil Nolde, Max Pechstein, Heinrich Campendonk, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin, die mit ihrer expressiven Bildsprache die Kunst des frühen 20. Jahrhunderts revolutionierten.

Schweizer Expressionismus

Daran schliessen Werke von Schweizer Expressionisten an, darunter farbintensive Landschaften und Porträts von Albert Müller und Hermann Scherer. Beide gehörten der Basler Künstlergruppe Rot-Blau an. Ihre Werke spiegeln die eigenständige Entwicklung des Expressionismus in der Schweiz wider.

Internationale expressive Nachkriegskunst

Den Abschluss bilden expressive Positionen der internationalen Kunst nach 1945. Arbeiten von Karel Appel, Sam Francis und Teruko Yokoi verdeutlichen, wie die expressive Tradition über die Grenzen Europas hinaus fortgeführt und neu interpretiert wurde.

Die Dauerleihgaben der Stiftung Expressionismus stellen eine massgebliche Erweiterung der Sammlung des Kunstmuseum Bern um herausragende Gemälde dar. Das Kunstmuseum Bern ist dem Stifterpaar und seiner Familie für ihr unschätzbares Engagement und ihre Grosszügigkeit in tiefem Dank verbunden.

Die Ausstellung ist dem Stifter Hans Rudolf Tschumi (1928–2025) im Andenken und der Stifterin Silvia Tschumi gewidmet.

Ergänzend zur Ausstellung Stiftung Expressionismus. Von Gabriele Münter bis Sam Francis zeigt das Kunstmuseum Bern neoexpressive Werke von Leiko Ikemura, Miriam Cahn, Martin Disler, Mimmo Paladino und Michael Buthe aus seinen eigenen Beständen.

 

Für weitere Informationen besuchen Sie:

https://www.kunstmuseumbern.ch/

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