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Wendepunkt: Die Wiedereinführung des Goldstandards

  • 5. Oktober 2016
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  • Posted in Finance

Es gibt in der Geschichte immer wieder philosophische Situationen. Wir müssen uns anhand einer zentralen Frage zwischen unterschiedlichen Denkarten entscheiden. Mitte der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts ist es die Debatte um die Rückkehr zum Goldstandard als zentrale Währungsform. Auf der einen Seite steht Winston Churchill, auf der anderen Seite John Maynard Keynes. Ohne Frage, die Verheerungen des Ersten Weltkriegs sind für alle Beteiligten ein Schock. Das Zeitpendel der Belle Époque des langen 19.?Jahrhunderts bleibt stehen. Globalisierungsschübe und viele neue Technologien stehen nicht mehr im Licht des positiven technischen Fortschritts, sondern zeigen die Fratze der Dekonstruktion eines alles verschlingenden Krieges.

Auch der neue Hegemon, die USA, scheut sich, die Bühne, die er betritt, zu gestalten. Im Unterschied zu der Epoche nach dem Zweiten Weltkrieg, als die USA die Weltwirtschaft mithilfe des Systems von Bretton Woods mit einem Währungssystem auf der Basis fester Wechselkurse sowie eines Modells des institutionell abgesicherten Freihandels prägten, passiert 1919 und in den ­folgenden Jahren nichts dergleichen. Im Gegenteil, die USA igeln sich ein, indem sie selbst schon 1919 zum Goldstandard zurückkehren. Damit setzen sie die nationalen Belange über die einer notwendigen gestaltenden Welt­politik. Ein Verhalten, welches uns auch heute wieder bekannt vorkommt.  

Der Macht-Pol
Der Blick zurück bedeutet währungspolitisch die Rückkehr zum Gold­stand­ard. Man will die Wiederherstellung des alten Wertes der Währung erzwingen. Es geht um die Wiederherstellung und Wahrung der internationalen Handels- und Finanzgeschäfte der Londoner City. Winston Churchill führt 1926 als britischer Finanzminister den Vorkriegs-Goldstandard für das Pfund wieder ein. Er ist schon zu Lebzeiten eine Politiklegende. Churchill prägt die englische Politik von Queen Victoria bis zu Queen Elizabeth II. Im Ersten Weltkrieg lenkt er als Erster Lord der Admiralität die Marine und im Zweiten Weltkrieg führt er als Kriegspremier die Alliierten gegen Hitler und ringt das nationalsozialistische Deutschland nieder. Trotzdem verliert er als militärischer Sieger die demokratische Wahl von 1945. Das hat viel mit seiner verheerenden Entscheidung von 1926 zu tun.

Der Goldstandard, die fixe Kopplung der Wäh­rungen an das Gold, ist eine Schönwetterveranstaltung. Sie hat den freien Wettbewerb auf den Märkten als Voraussetzung mit an Bord. Angebot und Nachfrage, die Gleichgewichte der Zahlungsbilanzen, alles ist im Lot. Der Goldstandard verlangt, dass die Zentralbanken auf eine selbstständige Kreditpolitik verzichten. Die Kreditgewährung hat sich nur an den Mengen der Goldvorräte zu richten, die vorhanden sind. Zudem gibt es keine Weltleitwährung. Der gesellschaftliche Preis der Wiedereinführung des Goldstandards ist verdammt hoch. Unter dem hohen Pfundkurs leidet die Konkurrenzfähigkeit der Industrieproduktion auf den globalen Märkten. Die Exporte gehen zurück, während gleichzeitig die Importe zulasten der inländischen Industrie ansteigen. Zudem geht die Nachfrage zurück. Die Folge: Unternehmen investieren zu wenig in die Modernisierung der ­Fabriken. Für die Arbeitnehmer heisst dies Reallohnverlust oder Arbeitslosigkeit. Das ist der Teufelskreislauf einer deflationistischen Politik. Es ist daher nicht verwunderlich, dass schon 1926 England von einem Generalstreik erschüttert wird.

Der Gegen-Pol
John Maynard Keynes ist wohl der bekannteste Ökonom des zwanzigsten Jahrhunderts. Er forscht nicht nur in Studierstuben und lehrt an Hörsälen, sondern prägt zentrale, internationale, diplomatische Konferenzen. Schon in den Friedensverhandlungen in Versailles, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, kritisiert er die überharten Reparationszahlungen, die Deutschland zu leisten hat. In der Konferenz von Bretton Woods (1944) kann er ein ausgleichendes System von Organisationen wie die Weltbank oder der Internationale Weltwährungsfond durchsetzen, scheitert aber an der Dollar-Fraktion, die ihre Währung als Leitbild durchsetzt. Wenn Denker auf Mächtige treffen, liegen sie meistens ­richtig, haben aber die taktisch schlechteren Karten in der Hand.

Keynes mischt sich aber auch ein. In dem Aufsatz «Die wirtschaftlichen Folgen von Mr. Churchill» prognostizierte er für Grossbritannien eine Periode der Deflation mit grosser Not für die Masse der Bevölkerung. Er sollte recht behalten. Fünf Jahre später ist der Goldstandard des Pfundes wieder Geschichte. Allerdings steht jetzt die Weltwirtschaftskrise vor der Tür.

Schönwetterwährung Euro
An dieser Stelle stellt sich die Frage: Was lernen wir aus der Auseinandersetzung über den Goldstandard? Man kann heute lange über die Verfasstheit der Europäischen Union streiten. Sicher ist nur dies: dass sie die ökonomischen Krisen, Verwerfungen und Unsicherheiten, die sie ausgelöst hat, nicht im Griff hat. Wie der Goldstandard ist der Euro eine Schönwetter­währung. Ökonomisch potente Gesellschaften wie Deutschland profitieren und die südlichen Länder haben keine Instrumente wie die Währungs­abwertung zur Hand, um diese Lücken abzufedern. Sie sind wie im Goldstandard einem gnadenlosen Anpassungsdruck ausgesetzt. Es braucht aber positive Visionen und Konzepte für Europa. Sonst kann man die gefährliche Renaissance des Nationalen nicht aufhalten. Ein John Maynard Keynes fehlt uns.

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