Warum Männer Autos lieben – Emotionales aus dem Cockpit
- 13. August 2013
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Am Anfang ist das Auto. Noch bevor man seiner Mutter das erste Mal ins Dekolleté sabbert und die kleinen Hände nach glänzenden Schokomünzen ausstreckt, ist der vierrädrige Freund bereits fest im Bewusstsein eines Mannes implementiert.
Die Phase der Individualisierung durchlaufen wir einige Jahre später, wenn wir im Sandkasten mit unserem roten Ferrari-Modell die aufreizenden Blicke der Mädchenkrabbelgruppe auf uns ziehen – und erstmals den süssen Duft des Erfolgs schnuppern, während unsere Kumpels apathisch brummend ihre niedlichen kleinen Opel und Ford durch den dreckigen Sand schieben.
Fahrzeug-Psychologie
Wahre Männer gönnen sich ein wohlproportioniertes und elegantes Fahrzeug, das durch Sensibilität im Detail und mit puristischer Eleganz überzeugt. Ich vertrete die gleiche Meinung wie Giorgio Armani: Ansprechend sind klassische Designs, die nicht auffallen. Trotzdem dürfen mir Ausstattung und Karosserie verraten, dass sie eine neue Ära heraufbeschwören wollen.
In von Hand gebauten Luxusautos, die mit Talent und Materialbewusstsein von Spitzenhandwerkern erschaffen wurden, vergesse ich den Alltagsstress. Ich kann mich am Anblick der ledernen Sitzpolster, der verchromten Instrumente, der edlen Holz- und Metallelemente des lnterieurs sowie des anmutigen Karosserieblechs erfreuen. Das Gefühl kann dabei durchaus variieren. Mit einem Aston Martin beweise ich Stil, Eleganz und das Gespür für ein gewisses Understatement. Ich bin der perfekte Gentleman und fahre die Herzallerliebste sicher nach Hause. Machen Sie sich allerdings keine Hoffnungen, dass der standesgemässe Aston-Fahrer noch mit auf einen Kaffee hochkommt. Für ihn gibt es nach Mitternacht nur einen Ort für die Liebe: mit seinem V8 Vantage S auf der linken Spur der Autobahn.
Ein anderes Beispiel: Wenn ich im Zeichen des Stiers mit einem Lamborghini Aventador unterwegs bin, zeige ich gern, was ich habe. Nämlich mehr Deckkraft als eine Familienpackung Tipp-Ex. Die Kumpels von damals sind ihren Marken treu geblieben, haben die Demütigung aber nie verwunden und wohnen deshalb wohl immer noch bei Mutti.
Cockpitbegleiterinnen
Wir dagegen haben die Grenzen des Spielplatzes auf die gesamte Stadt erweitert und wissen inzwischen sehr genau, mit unseren automobilen Reizen umzugehen. Natascha, die stilbewusste Dame unseres Herzens, chauffieren wir mit dem Maserati GranCabrio durch Nizza. Evana, die Körperfreundin, holen wir mit dem Ferrari 458 Italia von der Massage ab. Und Sophie, die Tochter des Vorstandschefs‚ wird in einem offenen Unikat, vorzugsweise dem vorzüglichen Z8 von BMW, zum Picknick entführt. Wirklich emotional wird es für uns Männer aber erst, wenn die Mädchen ins Bett gebracht oder mit einer Shoppingtüte High Heels kaltgestellt sind – und wir das Cockpit wieder für uns allein haben.
Denn erst, wenn sich die Autobahn zu einem schmalen Streifen verdünnt, die Zylinder brüllen und die Drehzahlnadel in rote Bereiche zuckt, wissen wir wieder, worum es eigentlich geht auf dieser Welt. Wir lieben unsere Frauen, keine Frage. Und auch unsere Jobs möchten wir nicht tauschen.
Aber ganz ehrlich – wenn es die Möglichkeit gäbe, für immer und ewig bei 300 Sachen in die Sportsitze eines Bugatti gepresst zu werden oder einen Porsche Turbo aus dem Stand bis ans Limit zu beschleunigen, wir würden sofort unterschreiben.
Das würde Ihr Mann niemals tun? Dafür ist er viel zu bodenständig und verantwortungsbewusst? Dann fragen Sie ihn mal nach seinen Sandkastenerinnerungen …