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Von Beijing nach Paris

von Anka Refghi I Fotos: Guo Pei, Savannah College of Art and DesignPhotograph by HOWL Collective/Courtesy of SCAD

  • 9. Februar 2019
  • 0 comments
  • Posted in FashionHighlight

Bis eine ihrer opulenten Roben fertiggestellt ist, kann es schon einmal ein paar Jahre dauern. Guo Pei gilt seit jeher als die brillanteste Couturière Chinas, den internationalen Durchbruch verdankte sie jedoch der barbadischen Sängerin Rihanna.

Jeder erinnert sich an den legendären Auftritt, als sich Rihanna an der Met Gala 2015 in einem 25 Kilogramm schweren gelben Kleid aus Satin mit Pelzbesetz und kaiserlichem Umhang auf dem roten Teppich zeigte. Zum Thema «China: Through the Looking Glass» hatte sich die Sängerin für eine spektakuläre Robe der chinesischen Designerin Guo Pei entschieden. Ein Kleid, das von 100 Arbeitern in rund 50’000 Stunden gefertigt worden war. Während die Internet-Community das Kleid mit boshaften Memes parodierte, die von «Big Bird» aus der Sesamstrasse bis Käsepizza reichten, erstarrte die internationale Modewelt vor Ehrfurcht für die bis dahin in westlichen Breitengraden weitgehend unbekannte Designerin. In ihrem eigenen Land galt Guo Pei schon längst als die brillanteste Couturière überhaupt, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit über zwei Jahrzehnten gekrönte Häupter ebenso ausstattete wie die politischen Eliten und A-Lister ihres Landes.

Der Wendepunkt
Doch Rihannas Auftritt war ein «Boost» auf internationalem Parkett. Noch im gleichen Jahr widmete ihr das «Musée des Arts Décoratifs» in Paris eine erste Einzelausstellung, ein Jahr später wurde Guo Pei von der ehrwürdigen «Chambre Syndicale de la Haute Couture», dem französischen Dachverband für Couture, als Gast-Designerin an die Pariser «Haute Couture Week» ein­geladen. Der Erfolg ihrer Debüt-Kollektion «Courtyard» war durchschlagend und brachte ihr nicht nur einen Platz auf der Liste der 100 einflussreichsten Personen des «Time»-­Magazins ein, sondern auch auf der Liste der 500 einflussreichsten Personen des «Business of Fashion», die die globale Modebranche prägen.

Märchen, Mythen und Legenden
Zu Recht, denn Guo Peis Kreationen sind an Üppigkeit und filigranster Handwerkskunst kaum zu überbieten. Als moderne Botschafterin ihres kulturellen Erbes erweckt sie durch ihre ebenso kunstvollen wie extravaganten Roben die einstige Pracht der letzten Kaiserdynastie Chinas und traditionelle Handwerkspraktiken wieder zum Leben. Ob jahrtausendealte Tradition der Stickerei oder der Malerei, die Kreationen von Guo Pei erzählen Märchen, Mythen und Legenden, die Gemälde und Stickereien im Laufe der Jahrhunderte vermittelt haben. Sie suggerieren die Opulenz des Königshauses und verbinden dabei die Geschichte mit zeitgenös­si­scher Innovation und westlichem Stil. Doch sie erzählen auch von dem Spannungsfeld zwischen chinesischer Tradition versus westlicher Moderne, Akzeptanz versus Vorurteile und Aufrechterhaltung eines gesunden, lukrativen Geschäfts versus Verfolgung teurerer und seltener Techniken.

Die erste Generation Designerin, die Pionierin
Dabei kommt Guo Pei selbst eher aus bescheidenen Verhältnissen. Ihre Eltern, zwei Anhänger der Kommunistischen Partei, stehen damit bis heute sinnbildlich für den Spagat Guo Peis zwischen Herkunft und Haute Couture. 1967 in Beijing geboren, erwachte schon früh ihre Leidenschaft für die Geschichte Chinas und die Schneiderei. Vor ihrer Zeit im Kindergarten wuchs sie zunächst bei ihrer Grossmutter auf, die noch während der Qing-­Dynastie geboren worden war und der kleinen Guo Pei von den Kleidern berichtete, die sie als junge Frau getragen hatte. Die Vorstellung an die mit den schönsten Blumen bestickten Kleider weckte in Guo Pei den Wunsch, in Zukunft selber Kleidung anzufertigen.

Doch der Weg zu ihrem Traum bedurfte einiger Umwege. «Vor 30 Jahren», so Guo Pei, «gab es in China bis nach der Revolution keine Mode, kein solches Wort dafür. Und selbst vor 20 Jahren gab es in China kein sogenanntes ‹Modedesign›». Stattdessen belegte Guo Pei ab 1982 an der «Beijing School of Industrial Design» ein vierjähriges De­sign­programm für eine technische Ausbildung in Zeichnen und Modellbau. Als sie ihre Lehrerin bat, ihr beim Entwerfen eines voluminösen Kleides zu helfen, das sie in den Filmen gesehen oder in den Geschichten ihrer Grossmutter gehört hatte, schickte die Lehrerin sie in ein Kostümgeschäft. Doch Guo Pei liess sich nicht beirren und brachte sich die Kunst der Stickerei selber bei. In den ersten 10 Jahren nach ihrem Studium arbeitete sie für grosse Hersteller, wo sie Konfektionskleider herstellte, kündigte aber 1997 den sicheren Job, um ihr Rose Studio in Beijing zu eröffnen. Ihr wahres Couturier-Talent aber wurde ihr erst bewusst, als sie ihren heutigen Mann und Partner Cao Bao Jie, einen Textilhändler, kennenlernte, der sie mit Stoffen aus Europa und Stickereien aus dem Westen in Berührung brachte.

Von Tür zu Tür
Um ihre Traumkleider zu realisieren, benötigte sie Sticker. Da dieser Berufsstand jedoch während der Kulturrevolution nicht hoch angesehen war, war das Kunsthandwerk weitgehend verloren gegangen. Durch Zufall erfuhr sie von einigen Stickern, die einst für die Königsfamilie gearbeitet hatten und sich noch in der Provinz Hubei auf dem Land befanden. Guo Pei zögerte nicht und reiste in die Provinz, wo sie buchstäblich begann, an die Türen von Häusern zu klopfen, deren Vorhänge in den Fenstern bestickt waren. Mit Erfolg, denn 2006 präsentierte sie ihre erste Haute-Couture-Kollektion mit dem Titel «Samsara» an der «China International Fashion Week», die kaum kunstvoller gefertigt hätte sein können. Die Kollektion, die aus 43 atemberaubenden Kreationen bestand und von Napoleons Militäruniformen inspiriert war, sollte sich als federführend für ihren weiteren Stil erweisen.

Zwischen Ost und West
Heute beschäftigt Guo Pei in ihrem chinesischen Studio rund 500 Mitarbeiter, davon 300 Sticke­rinnen, die sich der Herstellung ihrer atemberaubenden Kreationen widmen, die pro Kleid bis zu 750’000 Euro kosten und deren Fertigstellung schon einmal zweieinhalb Jahre in Anspruch nimmt. Und Guo Pei ist Perfektionistin. Dem traditionellen chinesischen Textilhandwerk und dem Streben nach Perfektion verpflichtet, müssen die Kleider nicht selten auch mehrmals überarbeitet werden, bis sie ihren Ansprüchen genügen.

Seit der Gründung eines zweiten Ateliers 2015 in der renommierten Pariser Rue Saint Honoré pendelt die Designerin zwischen beiden Kulturen und schlägt damit die wohl atemberaubendste Brücke der Haute Couture.


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