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Vom Reiz des Temporären

Interview mit Errkaa von Anka Refghi; Titelbild: Errkaa

  • 10. Oktober 2017
  • 0 comments
  • Posted in Art & CultureFeatured

Wenn Gebäude plötzlich zum Kunstwerk werden, dann könnte der Hamburger Künstler Errkaa dahinterstecken. Seine Spezialität? Sogenannte «Existenzialistische Haengungen». Und wer viel Glück hat, kann live miterleben, wenn Errkaa für nur zwei Stunden im öffentlichen Raum wirkt – denn angekündigt werden seine Aktionen nicht.

Ob Installationen, Filme oder seine grossformatigen Papierarbeiten mit Zeichnungen aus chinesischer Tusche – seine Arbeiten überraschen, begeistern und regen zur Fantasie an. Errkaa, Absolvent der «Hochschule für bildende Künste Hamburg» und Galerist der BUNKERHILLGalerie, in einem Gespräch über das Flüchtige, den Lärm um nichts und Frank Stella.

PRESTIGE: Errkaa, du bezeichnest deine Werke und ihre unangekündigte Präsentation im öffentlichen Raum als «Existenzialistische Haengungen». Was darf man darunter verstehen, und wie genau sieht eine solche Aktion aus?
ERRKAA: Seit 2014 mache ich «Existenzialistische Haengungen» im öffentlichen Raum. Das Objekt dabei sind Shaped Canvasses von einer Grösse bis zu 12 x 5 Metern, zumeist in Schwarz-Weiss und mit getuschten Aktfragmenten, die von meinem Team und mir für rund zwei Stunden an beinahe unsichtbaren Nylonschnüren in Architekturen gehängt werden. Diese temporären Installationen werden jeweils in genau zwei Foto- und zwei Videodateien festgehalten und veröffentlicht, wobei Letztere gewöhnlich nicht länger als zwei bis drei Minuten dauern. Jede Aktion verlangt eine etwas unterschiedliche Logistik und erfordert ein Team von zwei bis vier Personen.

Durch die nur kurzen Aktionen haben deine Kunstwerke etwas Flüchtiges. Welche Rolle spielt das Immaterielle in deinem Schaffen, und was macht für dich den Reiz des Temporären aus?
Mir gefällt die Idee des «Much Ado About Nothing» (viel Lärm um nichts), des «viel Gehabe um wenig», frei nach Shakespeare. Es scheint den meisten Menschen nicht gegeben, und ich will mich durchaus mit einschliessen, mit der Vorstellung sich anzufreunden, eher wenig bedeutend und nichtig zu sein. Nun arbeite ich in der Regel mit sehr grossformatigen, wenn auch leichten Werken, die deswegen vorgeben, eine gewisse Wirkmächtigkeit zu beanspruchen. Gerade bei den rund zweiminütigen Videodokumentationen der temporären Installationen verflüchtigt sich diese Bedeutsamkeit: Weder manipuliere oder verfremde ich (bewusst) den Ort noch das Bild- und Tonmaterial. Wind, Umweltgeräusche, Verkehr sind die eigentlichen Protagonisten dieser Videodokumentationen. Der Sinn einer Haengung liegt in ihrer Ausschnitthaftigkeit aus einem Stück haltloser, flüchtiger Existenz.

Welche Bedeutung hat Architektur für dich?
Der mich umgebende Raum ausserhalb meiner privaten Bleibe ist weitgehend öffentlich wahrnehmbar, vielfach begehbar und besteht für mich als Grossstädter zuerst einmal aus Architektur. In Bauten, in Architektur spricht mich das Gestaltet-Sein, der spürbare menschliche Impetus, im Grossen geordnet zu wirken, an. Er ist der Lebensraum des Zoon politikon. Hier spielt sich weitgehend seine Existenz ab. Die grosse architektonische Form und die Conditio humana kommen im öffentlichen Raum zusammen. Ich suche nach formalen Aspekten eine Shaped Canvas aus, die beispielsweise mit einer Bahnbrücke, einem Parkhaus oder auch einem Hochbunker in Beziehung tritt. 

Du unterscheidest zwischen Existenzialistischen Haengungen und temporären Installationen im öffentlichen Raum – worin liegt für dich der Unterschied?
Die erste Haengung einer Shaped Canvas nenne ich Existenzialistische Haengung, alle weiteren bezeichne ich als temporäre Installation oder nur Haengung.

Deine Arbeiten haben keine klar erkennbare Form, betrachtet man allerdings die Tuschezeichnungen auf dem Papier, sind Menschen bzw. Aktfragmente zu erkennen. Wie entsteht ein solches Werk von dir?
Fast jede Arbeit wächst von innen durch Aneinanderlegen von vielen Aktzeichnungen, aus denen in ein bis zwei Nachtsitzungen die Gestalt, das Format und die Grösse hervorgehen. Es folgt ein intensives Bearbeiten, ein Auseinanderschneiden, Zusammenfügen und Übermalen bis zu einem Punkt x. Nach einer gewissen Zeit der Nichtbeachtung nehme ich mir das Werk erneut vor.

Welche Rolle spielt der Betrachtende?
Jeder erkennt in Bildern etwas wieder, auch wenn gar nichts Rechtes da ist. Gerade auf das Sujet Mensch reagiert die «Sinngebungsmaschine» Mensch besonders emsig mit Geschichtenerfinden. Das ist mein Lockmittel. Tatsächlich erzähle ich keine Geschichten, biete höchstens Anreize, auch mit den Titeln. Zweifler und Hartnäckige werden formal auf sich selbst zurückgeworfen, wenn sie sich dessen gewahr werden.

Du arbeitest mit grossformatigen Papierbögen, die du «Shaped Canvasses» nennst … das erinnert an den Künstler Frank Stella …
Nicht die Begrenzung der «Canvas» ergibt den Rahmen für eine Komposition, sondern das Bildgefüge bestimmt die Gestalt des Werkes, das also kein Rechteck, sondern unregelmässig geformt ist. Dieser Idee war auch Frank Stella verpflichtet, einer der ersten Künstler, die mit Shaped Canvasses arbeiteten. 

Früher hast du in Galerien ausgestellt. Findet man dich auch heute noch in diesem Rahmen?
Auch heute stelle ich gelegentlich die grossformatigen Arbeiten in Galerien aus. Da sie stimmig aus sich selbst heraus sein müssen, erfüllen sie den Anspruch, eigenständige Werke zu sein, und können so in einem White Cube gezeigt werden. Für die Präsentation von Fotografien, Videos, Film und Objekten stellen Galerien sicher ebenfalls geeignete Räume dar. Das Temporäre, Flüchtige, sowie das Dokumentarische sind immer an eine einmalige Haengung in Architektur gebunden, das, was den Menschen auf der «Strasse» begegnet. Die Konfrontation im öffentlichen Raum finde ich auch deswegen spannend, weil sie einen Kunstkontext nicht durch einen musealen Rahmen von vorneherein vorgibt.

Nimmst du auch Auftragsarbeiten an, und welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich einen echten Errkaa kaufen oder Errkaa buchen möchte?
Auf meiner Website www.errkaa.de finden sich alle meine Kontakte. Ganz unkompliziert kann man mich so kontaktieren. Viele Arbeiten sind verkäuflich, darüber hinaus biete ich Interessierten an, an einem von ihnen ausgesuchten, vornehmlich privaten Ort – von Scheune bis Château – mit meinem Team vorbeizukommen und eine temporäre Installation mit einer meiner Arbeiten ihrer Wahl zu realisieren. Neben dem eigentlichen Ereignis gibt es dazu zwei Video- und zwei Fotodateien.

Worauf dürfen sich Errkaa-Fans in der nächsten Zeit freuen?
Im September werde ich mit einem kleinen Team nach Polen fahren, um in Industriebrachen vor allem in der Gegend um Kattowitz verschiedene temporäre Installationen zu realisieren. Eine Dokumentarfilmerin wird uns dabei begleiten.

BOXER Fotografie (Detailansicht) E. H. 2014, zweiteilig Chinesische Tusche auf Papier, 200 x 265 cm. Foto: Errkaa
TROMBE Fotografie E. H. 2015, Chinesische Tusche und Dispersionsfarbe auf Papier, 12 x 5 m. Foto: Errkaa
KNOCHEN Chinesische Tusche auf Papier, 150 x 420 cm. Foto: Errkaa

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