
Uhren im Zeichen der Farbe
von Gisbert L. Brunner | Titelbild: Rolex
- 29. Dezember 2017
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Im Laufe eines Tages blicken die meisten Menschen öfter auf ihre Armbanduhr als in den Spiegel. Und genau das ist der Grund, warum viele Marken dem Zifferblatt, vor dem die «Hände der Zeit» rotieren, besondere Aufmerksamkeit schenken. Farbe ist dort ein neuer Trend. Und es braucht nicht sonderlich viel Mut, solche durch einen derart gestalteten Zeitmesser zu bekennen.
«Blaumachen» geht natürlich nicht, am sogenannten «casual friday», also dem lässigen Freitag im Büro. Krawatte? Fehlanzeige! Grauer oder schwarzer Anzug? Ebenfalls Fehlanzeige! Die übliche Kleiderordnung ist zumindest teilweise aufgehoben. Der Stil: locker, leger und gerne mit Bluejeans. Dazu passt natürlich Armbanduhr mit blauem Zifferblatt. «Blau ist die typische himmlische Farbe», meinte der französische Maler, Bildhauer und Performancekünstler Yves Klein, «denn Blau regt die Sinne an, inspiriert zum Nachdenken.» Nicht ohne Grund liegt Blau also voll im Trend.
Zum Beispiel bei Blancpain. Dort punktet die sportive Unterwasserikone «Fifty Fathoms Bathyscaphe» inzwischen mit einem blauen Auftritt. Vor dem Leuchtzifferblatt drehen drei ebenfalls mit Super-LumiNova befüllte Zeiger. Das Ablesen der tief unten im blauen Meer besonders wertvollen Zeit ist also auch bei widrigen Sichtverhältnissen kein Thema. Damit man das rechtzeitige Aufsteigen nicht vergisst, besitzt das 43,6 mm grosse Keramikgehäuse eine nur entgegen dem Uhrzeigersinn verstellbare Tauchzeit-Drehlünette. Die ist ebenso blau wie das robuste Textilband. Wasser kann dem exklusiven Automatikkaliber 1315 bis zu 30 bar Druck nichts anhaben. Demgegenüber greift Schwester Omega bei der «Speedmaster 38 mm Orbis» das Blau des Himmels auf. Dieser Armbandchronograph mit dem hauseigenen Automatikkaliber 3330 unterstreicht die Kooperation der Manufaktur mit Orbis International und deren fliegender Augenklinik. Gemeinsam offeriert man Menschen in abgeschiedenen Regionen dieser Erde angemessene Hilfe bei Sehproblemen. Gehäuse und Armband bestehen aus Stahl. Der ebenfalls stählerne Glasrand trägt ein strahlend blaues Aluminium-Inlay mit Tachymeterskala. In hellem Blau präsentieren sich schliesslich auch alle drei Zeiger für die Stoppfunktion mit Totalisatoren bis zu 30 Minuten und 12 Stunden.
Ein augenfällig blaues Zifferblatt besitzt auch der bis zehn bar wasserdichten «Oyster Perpetual Datejust 41» von Rolex mit Stahlgehäuse, bei dem sich das neue Automatikkaliber 3235 um die höchst präzise Anzeige von Stunden, Minuten, Sekunden und Datum kümmert. Täglich geht es ausweislich des beigefügten Zertifikats maximal zwei Sekunden nach oder vor. Seine Gangautonomie beträgt 70 Stunden. Das blaue Zifferblatt des 42 Jahre alten Klassikers umrahmt eine geriffelte Weissgoldlünette. Die Fünfte im blauen Bund gehört zur 2016 vorgestellten «1919 Collection». Hiermit huldigt Porsche Design seiner bewährten Purismus-Philosophie fürs Handgelenk. Trotz aller Modernität lässt das Design des «1919 Datetimer Eternity Blue» eine gewisse Nähe zum Porsche 356 und der stilistischen Eleganz der 1950er-Jahre erkennen. Dezent gebräuntes Titan für Gehäuse und Armband bringt das Blau des Zifferblatts mit Leuchtziffern und -indexen besonders gut zur Geltung. Die Zeiger treibt ein Automatikwerk vom Kaliber Sellita SW200-1 an.
Es muss nicht immer Blau sein
Obwohl Blau oft als neues Schwarz bezeichnet wird, ist es natürlich nicht alleine selig machend. An den Handgelenken breitet sich mittlerweile eine illustre Palette gleichermassen attraktiver wie froher Farben aus. Ins Auge stechende Protagonisten sind vor allem jene Zifferblätter, welche nach Aussagen einschlägig erfahrener Designer rund achtzig Prozent zum ersten Eindruck von einer Armbanduhr beitragen. Farbe, in diesem Fall Grün, bekennt Carl F. Bucherer bei der «Manero Power Reserve». Der Name des stählernen Zeitmessers mit 42,5 Millimeter Durchmesser ist Botschaft. Bei «3» lässt eine Gangreserveanzeige wissen, wie es um den augenblicklichen Energievorrat des Kalibers CFB A1011 bestellt ist. Kraft für rund 55 Stunden Gangautonomie speichert die Zugfeder des 6,3 Millimeter hohen Automatikwerks aus eigener Fertigung. Augenmenschen können es durch den Sichtboden begutachten. Die auf 188 Exemplare limitierte Ode in Grün bringt neben der Zeit auch noch das Datum und den Wochentag zur Kenntnis.
Farbige Armbänder
Rot ist die Farbe der Liebe. Lady Gaga, die neue Botschafterin der Rolex-Tochter Tudor, ziert ihr Handgelenk mit einer sportiven «Heritage Black Bay», deren eigenes Automatikkaliber MT5601 mit beidseitig wirkendem Rotoraufzug zertifizierte Ganggenauigkeit aufweist. Bei dieser Armbanduhr kommt das gute alte Schwarz als Zifferblattfarbe weiterhin zu Ehren. Ausdrucksstarke Leuchtindexe sorgen ebenso für Abwechslung wie die fast schon mächtig wirkenden Snowflake-Zeiger. Als markanter Rahmen dient die rote, bei einer Taucheruhr wie dieser natürlich nur links herum verstellbare Drehlünette. Für sicheren und komfortablen Halt am Handgelenk der mehrfachen Grammy-Gewinnerin sorgt ein rotes Textilband. Auch Junghans hat sich bei der brandneuen «Max Bill»-Damenuhr für ein weinrotes Armband entschieden. Die Philosophie des Architekten, Bildhauers und Produktgestalters, «das Nützliche, das auf schöne Art Bescheidene» zu schaffen, äusserte sich zu Beginn der 1960er-Jahre in einem speziellen Zifferblatt, welches selbstverständlich auch diesem 32,7 Millimeter kleinen Zeitmesser eigen ist. Seine Stundenziffern und die Zahlen des Fensterdatums greifen die Farbe des Lederbands auf. Das PVD-beschichtete Stahlgehäuse birgt ein komfortables Quarzwerk.
Farbenfrohe Kunst ans Handgelenk
Zeitbewahrende Elektronik verbaut schliesslich auch TAG Heuer in einer wahrhaft farbenfrohen Armbanduhr. Das kunstvolle Zifferblatt hat Alec Monopoly gestaltet. Es handelt sich um die erste diesbezügliche Arbeit des «Art Provocateur» der Schweizer Traditionsmanufaktur. «Ich hatte schon immer ein Faible für Uhren und eine Vision hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit den Teams dieser Marke. Das nun Gestaltete reflektiert meine Kreativität.» Die «Alec Monopoly Special Edition» besitzt eine 41-Millimeter-Schale aus gebürstetem Stahl. Bis zu zwanzig bar Druck reicht deren Wasserdichte. Wer das Gehäuse umdreht, entdeckt im massiven Boden das gravierte «ALEC»-Logo. Dazu Jean-Claude Biver, der TAG Heuer als CEO leitet: «Die Partnerschaft mit Alec Monopoly ist eine runde Sache. Er inspiriert unsere Marke mit seiner Kunst und seinen Visionen. Daher sind wir sehr stolz auf diese erste Kreation dieses Künstlers.»
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