
Tudor, Omega und Breitling mit Jagd auf Rolex und Co.
- 28. Oktober 2022
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- Posted in FinanceWatches & Jewellery
Hype um Top 3 kommt anderen Herstellern zugute. Sammler haben ungesunden Sekundärmarkt abgestraft. Wertminderung von Rolex wird erwartet.
Das sind die zentralen Erkenntnisse, die eine Studie in Deutschland, Frankreich und England für gebrauchte und zertifizierte Luxusuhren, jetzt ergeben hat. „Im ersten Quartal dieses Jahres sind die Preise für Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe im Sekundärmarkt explodiert. Die Krise an den Kapitalmärkten, sowie der Einbruch von Cryptowährungen hat dazu geführt, dass private Anleger auf alternative Anlagemöglichkeiten umgeschwenkt sind, zu denen auch Luxusuhren zählen. Basierend auf der Entwicklung der letzten Wochen geht man davon aus, dass das Kaufverhalten im Weihnachtsgeschäft weniger Rolex-lastig sein wird als in den letzten Jahren. Die Kunden weichen vermehrt auf andere Marken aus. Die Uhr selbst und weniger die Wertentwicklung steht wieder mehr im Vordergrund. Eine Entwicklung, die bekennende Uhrenliebhaber, die vom Handwerk selbst zutiefst überzeugt sind, natürlich begrüßen.
Rolex ist überbewertet: Wertentwicklungsprognosen der einzelnen Marken
Ein großer Teil der rund 400 befragten Luxusuhrensammlern aus glaubt, dass Rolex eine Wertminderung bevorsteht. Außerdem denkt fast die Hälfte der Befragten, dass Rolex als Marke überbewertet ist.
Durch die erhöhte Nachfrage haben sich einige Uhren teilweise im Preis verdoppelt. So zum Beispiel die Patek Philippe Nautilus 5711 1/A die zwischenzeitlich bei 180.000 Euro gehandelt wurde. Glücklicherweise erlebte man in den letzten Monaten eine Normalisierung der Marktpreise. Zwar werden viele Uhren weiterhin um bis zu 20 Prozent über den Wert zum gleichen Zeitpunkt des letzten Jahres gehandelt, jedoch werden zumeist keine Mondpreise mehr aufgerufen. Bei Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe rechnet man nach der Normalisierung mit einer Preisstabilität die bis über das Weihnachtsgeschäft hinaus geht. Bei Omega, Cartier und IWC wird durchaus mit einem Preisanstieg gerechnet, da die Primärmarktpreise entweder schon erhöht worden sind oder noch erhöht werden sollen.
Wertminderung:



Welche Marke ist überbewertet?
Im ersten Quartal dieses Jahres ist es bei den Marken Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe zu einem überproportional starken Anstieg der Preise gekommen. Dass eine Daytona im Sekundärmarkt zu einem Fünffachen des Listenpreises gehandelt wurde, ist schlichtweg nicht gesund. Glücklicherweise wurde dies auch seitens der kaufenden Kunden erkannt, sodass es zu einer Normalisierung der Marktpreise gekommen ist.



Omega, Breitling, Tudor – das sind die gefragtesten Alternativen zu Rolex
Als die Preise für Rolex in absurde Höhen stiegen und zusätzlich keine Rolex mehr zu bekommen war, rückten andere Marken in den Fokus der Sammler. Auf welche Marken sich das Interesse dann verteilte, zeigen die folgenden Auswertungen.
Wie lautet die Prognose der Luxusuhrenexperten ? Mittelfristig geht man davon aus, dass die Verknappungsstrategie der Top 3 (Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe) allen anderen Uhrenmarken zugutekommen wird. Immer weniger Kunden werden sich eine Uhr der Top 3 leisten können und entsprechend auf Alternativen ausweichen. Neben Omega, Breitling und Tudor sieht man vor allem noch Cartier, IWC und Tag Heuer als Marken, die in diesem Jahr eine erhöhte Nachfrage verzeichnen konnten.
Die nachfolgenden Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass es in allen drei Ländern klare Favoriten gibt, wenn es um Alternativen zu Rolex geht. Diese Marken wurden von den Luxusuhrensammlern bevorzugt gekauft:



Hat die wirtschaftliche Lage Einfluss auf Luxusuhren als Anlagemöglichkeit?
Die geopolitische und wirtschaftliche Lage hat zu großen Unsicherheiten unter den Geldanlegern geführt. Wohin mit dem Geld, damit es sicher angelegt ist? In diesem Zuge rückten Luxusuhren als sichere Geldanlage plötzlich in den Fokus.



Es geht um eine stabile Geldanlage, weniger um Rendite
Die geringe Renditeerwartung der Kunden überrascht, zeigt aber wohl auch, dass der Kauf einer Luxusuhr weiterhin vor allem aus Leidenschaft und nicht aus kaufmännischem Kalkül getroffen wird, so eine Einschätzung, welche unter dem Punkt „Sammeln aus Faszination für das Handwerk“ bestätigt wird.



Sammeln aus Faszination für das Handwerk
Trotz dem ganzen Reden über Luxusuhren als lohnenswerte Geldanlage in Zeiten von Krieg und Inflation, ist der Grund für das Uhrensammeln überwiegend der Spaß und die Faszination am Uhrenhandwerk. Die gleiche Frage wurde schon Ende 2021 gestellt und das Interessante ist, dass die prozentuale Verteilung zwischen den Sammelgründen „Sachwertanlage“ und „Spaß/Faszination“ nahezu identisch geblieben sind.

Uhrensammler warten auf eine Normalisierung der Preise
Luxusuhrensammler haben grundsätzlich einen langen Atem und Geduld zahlt sich bei dem aktuellen Marktgeschehen auf jeden Fall aus. Anstatt der Sammelleidenschaft zu erliegen und absurde Preise für das Objekt der Begierde zu bezahlen, warten die Uhrenexperten lieber auf bessere Zeiten und schlagen nach einer Normalisierung des Marktes zu.

Quelle: Watchmaster ICP GmbH (www.watchmaster.com) Mit über4000 Modellen ist das Unternehmen einer der Hauptakteure Europas im Handel mit zertifizierten und gebrauchten Luxusuhren.
Titelbild: Chronext
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