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Streifzug durch die Kulturgeschichte der Welt der Dinge

  • 24. Juli 2015
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  • Posted in Art & Culture

Unsere gesamte Zivilisation scheint auf der Praktik des Sammelns zu fussen.
Haben Sie sich auch schon einmal überlegt, was Sie vielleicht einmal als Kind sammelten oder wer in Ihrer Umgebung diese Leidenschaft eifrig betreibt? Oder sammeln Sie etwas mehr oder weniger bewusst wie ich? Bewusst sammle ich als Historiker Quellen und damit Fakten, um eine Geschichte rekonstruieren zu können. Eher unbewusst und vielmehr einer nicht alltäglichen Sammelpassion gehe ich privat nach. Vor einigen Jahren schenkte mir eine Freundin aus Barcelona eine edle Flasche Essig. Weil das Objekt etwas von wunderbaren Erinnerungen transportierte, stellte ich sie im Herzen meines Zuhauses in meiner Küche aus. Bis heute steht sie da, un­ge­öffnet und thronend und darf sich meiner besonderen Zuwendung erfreuen, wenn ich sie abstaube. In der Zwischenzeit hat sich um die Königin meiner Sammlung ein ganzer Hof von Essigsorten in den unterschiedlichsten Flaschenformen und Farben aus den verschiedensten Ländern geschart. Irgendwie schlummerte diese Leidenschaft schon in meiner Kindheit in mir. Mein Grossvater nannte mich nämlich liebevoll «Saladio», wenn ich spitzbübisch vor dem Essen vom Salat, den meine Grossmutter zubereitet hatte, naschte. 

Bestimmt wissen auch Sie eine solche Geschichte zum Phänomen des Sammelns zu erzählen, denn wir alle bewahren, sammeln oder horten etwas. Man möchte also annehmen, dass unser Alltag, ja sogar unsere Zivilisation auf der Praktik des Sammelns basiert. Lassen Sie uns also in die Vergangenheit reisen und uns auf die Suche nach dem Phänomen des Sammelns machen, um Persönlichkeiten und Zeiten zu begegnen, die sich der Welt der Dinge verschrieben.

Der römische Jäger
In allen Epochen der Kulturgeschichte findet sich das Phänomen des Sammelns. Bekannt sind unsere Vorfahren als Sammler und Jäger, die ihres Überlebens willen Nahrungsmittel lagerten. Der bekannteste überlieferte Sammler in der Antike ist von Bedeutung, da seine Machenschaften jedem Kunsthistoriker und Archäologen die Haare zu Berge stehen lassen. Die Rede ist von Gaius Verres (115 v. Chr.–43 v. Chr.), der sich als Statthalter der Provinz Sizilien an Kunstschätzen bereichert und die dortige Bevölkerung drangsaliert haben soll. Über seine frevlerischen Taten berichtet uns der berühmteste Redner Roms, Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr.–43 v. Chr.), in seinen «Orationes in Verrem» (Reden gegen Verres). Cicero selbst tritt dabei ebenfalls als Sammler auf, denn er sammelte so viel Belastungsmaterial für den Prozess im Jahre 70 v. Chr. gegen Verres, dass sich der sammelwütige Ausbeuter Siziliens bereits nach der ersten Verhandlung ins Exil flüchtete. In Ab­wesenheit wurde Verres schuldig gesprochen.

Üblich war es allerdings, dass sich die siegreichen römischen Feldherren Kunstschätzen bemäch­tigten, die sie als Kriegsbeute der Öffentlichkeit im Triumphzug präsentierten. Während diese zuerst zum Schmuck der Tempel dienten, kamen die ­römischen Aristokraten allmählich auf den Geschmack der Sammelleidenschaft. Es gehörte dazu, Gästen seine kostbare Sammlung griechischer Kunstgegenstände zu zeigen. Nicht nur Verres war davon besessen, nach den Schätzen zu jagen, jedoch sticht er durch seine Skrupellosigkeit sowie seine Masslosigkeit besonders hervor. Zu seinem Raubgut gehörten beispielsweise Gross­plastiken, kleinere Schmuckgegenstände wie Elfenbeinschnitzereien und Fingerringe. Zudem hatte er eine Schwäche für Kandelaber aus Gold und mit Edelsteinen sowie figürlichen Schmuck. Auch Kurioses wie Elfenbeinzähne, riesige Bambusstangen oder Panzer und Helme aus Erz lassen sich für die Sammlung des Verres aufzählen. Durch Ciceros zweite Rede gegen Verres im vierten Buch «de signis» (über die Statuen) werden wir Zeuge des wohl bekanntesten Sammlers der römi­schen Antike, und zudem zeigt sich, wie sich eine Sammelleidenschaft in eine Sammelwut wandeln kann, die dann sogar nicht davor zurückschreckt, zum Äussersten wie einem Raub zu greifen. Aus dem blossen Sammeln wird eine Jagd.

Der fromme Kaiser
Noch im Mittelalter und bis Ende des 16. Jahrhunderts war Sammeln eine Domäne von weltlichen und kirchlichen Herrschern, die ihre Schatzkammern mit Reliquien oder Kleinodien füllten. Das Sammeln von irdischen Dingen war ihnen vorbehalten und drückte ihre Macht und ihren Reichtum aus. Neben Reliquien, Juwelen und kostbaren Gefässen wurden auch Dinge sagenhafter Herkunft wie die Hörner von Einhörnern (Narwal-Hörner) und andere Körperteile von legendären Kreaturen gesammelt. Noch während des Mittelalters war das Sammeln diesen wenigen Menschen vorbehalten, weil sie das Privileg hatten, im Besitz der Schöpfung Gottes und ihrer Schönheit zu sein. Für die anderen galt es, den Höllenqualen zu entkommen, weshalb man sich auf keinen Fall den Freuden dieser Welt hingeben durfte. Eine Figur, die zu den bedeutungsvollsten Kaisern des Mittel­alters zu zählen ist, war der römisch-­deutsche Kaiser Karl IV. (1316–1378), der zur Zeit der Grossen Pest von 1347 bis 1351 in Europa lebte. Sein Zeitalter war geprägt durch eine tiefe Frömmigkeit, die ihren Ausdruck in einer Anschaulichkeit erhalten sollte, weshalb das Sammeln von Reliquien eifrig betrieben wurde, wie der Historiker Ferdinand Seibt ausführt. Dies führte zu einem ausgeprägten Reliquienkult Karls IV., der sich gar in seine eigene Krone einen Dorn aus der angeblichen Dornenkrone Christi einlassen liess, um eine Brücke zwischen Königtum und Leidensgeschichte des Herrn zu schlagen. Geschickt wusste er damit seinen Reliquienkult und seine Frömmigkeit auch politisch einzusetzen und stärkte so seine Machtposition. Das Sammeln von Reliquien diente also der Repräsentation seines gesamten Reiches. Für seine Reliquiensammlung und als Schatzkammer der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches liess er ab 1348 die Burg Karlstein in der Nähe von Prag erbauen, die noch heute, allerdings im 19. Jh. renoviert und umgebaut, besichtigt werden kann. Im zweiten Stockwerk des grossen Turmes der Burg befindet sich die sagenhafte Kreuzkapelle, deren Wände mit Edelsteinen ausgekleidet wurden und in die sich der Kaiser gerne alleine zurückzog. Der Reichtum ist nicht nur Reliquienhülle und Präsentation der Macht, sondern Edelsteinen wurde eine Wirkung gegen die Pest bescheinigt, die zu Lebzeiten Karls IV. in Europa wütete. Karl IV. gilt als hochgebildeter, mehrsprachiger Herrscher, der eifrig bestrebt war, Wissen anzusammeln, und es ist deshalb auch kein Zufall, dass er seine Erinnerungen sammelte und diese in einer Autobiographie zu Papier brachte.

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