
Shootingstar – Robin Eley
- 7. Juli 2015
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Die Arbeiten des in Los Angeles ansässigen Künstlers Robin Eley sehen aus wie Fotografien. Tatsächlich sind sie jedoch handgemalt:
hyperrealistische Ölgemälde auf Leinwand. Wer sich eine Kunstsammlung aufbauen will, sollte nicht unbedingt auf alte Meister setzen. Diese kommen nur sehr selten auf den Markt und ihre Preise sind exorbitant hoch. So wurde beispielsweise Picassos «Frauen von Algier» bei der Frühjahrsauktion von Christie’s in New York für 180 Millionen Dollar versteigert. Kunstneulinge sollten lieber auf Contemporary Art und junge Künstler setzen, denn mit ihnen lässt sich auch mit einem etwas kleineren Budget eine spannende Sammlung aufbauen. Und mit dem richtigen Riecher kann man das eine oder andere Schätzchen ergattern, denn junge Künstler von heute sind vielleicht die Meister von morgen. PRESTIGE traf einen mehr als vielversprechenden Künstler, der von Insidern bereits jetzt als absoluter Shootingstar gehandelt wird. Robin Eley – ein Künstler, der nicht nur grossartige Gemälde produziert, sondern dessen Werke in Zukunft auch eine Wertsteigerung versprechen.
Robin Eley zählt zu den Hyperrealisten und folgt damit einer Reihe von Künstlern wie Gerhard Richter oder Gottfried Hellwein. Er malt Menschen, in Plastik oder Folie gehüllt, und immer wieder stösst man bei seinen Werken auf Selbstportraits. Sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: das Thema Isolation. PRESTIGE sprach mit Robin Eley über neue Kommunikationsformen und -strukturen in einer schnelllebigen Welt, die Macht der Kunst und die Vereinsamung der Menschheit.
PRESTIGE: Die Medien bezeichnen Sie als «hyperrealistic painter». Was genau ist darunter zu verstehen?
ROBIN ELEY: Nun, ich selber würde mich nicht als Hyperrealist klassifizieren. Aber vielleicht ist es die einfachste Art zu beschreiben, was ich mache, nämlich etwas so realistisch zu malen, dass es sehr schwer ist, den Unterschied zu einer Fotografie festzustellen.
Warum machen Sie dann nicht einfach Fotos? Das wäre bedeutend einfacher.
Zum einen gehen meine Bilder über die Fotografie hinaus. Ich verwende sehr viel Arbeit auf Details. Details, die über die Realität hinausgehen. Daher auch der Begriff «hyperrealistisch». Zum anderen ist für mich die Zeit, die ich mit einem Bild verbringe, sehr wichtig. Wir machen Fotos mit unserem iPhone, dem iPad, und schon Kinder kennen diese «Wischbewegung», mit der wir von einem Bild zum nächsten eilen. Wir nehmen uns kaum mehr Zeit zum Innehalten. Bei meinen Bildern ist das anders – Menschen verweilen vor ihnen, sobald sie wissen, dass es sich um Gemälde und nicht um Fotografien handelt. Anhalten, sich Zeit nehmen, ist in der heutigen Zeit sehr selten geworden. Wir sind immer in Eile, aber das ist nicht gut und daher male ich, wie ich male …
Wie lange sitzen Sie an einem Bild?
Ziemlich lange. Meine Detailversessenheit braucht viel Zeit. Manchmal brauche ich fünf Wochen, manchmal fünf Monate … Sieben Tage die Woche, 10–12 Stunden pro Tag.
Als ich zum ersten Mal eins Ihrer Bilder sah, dachte ich sofort an Gerhard Richter. Sicher ist Ihnen das nicht neu. Stört Sie dieser Vergleich?
Ich habe es noch nie persönlich von jemandem gehört, aber ich weiss, dass man mich in diese Richtung schiebt. Es ist jedoch eine sehr grosse Ehre, dass man mich mit einem Künstler wie Richter vergleicht. Ich stehe ja noch ganz am Anfang meiner Karriere und bewundere Gerhard Richter sehr. Er ist einer der grössten lebenden Künstler, die wir haben.
Was macht Ihre Bilder so speziell und was unterscheidet Sie von anderen hyperrealistischen Malern?
Gute Frage … Ich versuche, mich nicht mit anderen Künstlern zu vergleichen. Inspirationen suche ich eher bei Künstlern, die etwas ganz anderes machen als das, was ich mache. Ich verbringe fast genauso viel Zeit mit der Ideenentwicklung eines Bildes bzw. einer Bildserie wie mit seiner Ausführung.
Sie sind noch ein sehr junger Künstler? Wann haben Sie mit dem Malen angefangen?
Ich habe erst mit 27 Jahren angefangen zu malen, das ist sehr spät. Mit 31 Jahren habe ich mein erstes Ölgemälde fertiggestellt, das bedeutet, ich male erst seit fünf Jahren mit Ölfarbe. Aber ich muss noch einen weiten Weg gehen.