
Schön erfolgreich, Women in Beauty
- 18. Mai 2016
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Die Beauty-Industrie wird nicht (nur) von Männern in Anzügen regiert: Es gibt eine ganze Reihe von Beauty-Unternehmerinnen, die nicht nur schön, sondern auch ganz schön schlau sind! Frauen wissen, was Frauen wollen. So überrascht es nicht, dass so viele bahnbrechende Beautyprodukte von Frauen geschaffen wurden, die auf die erfolglose Suche mit einem «dann mache ich es halt selbst!» antworteten. Wir feiern die spannendsten Ikonen und neusten Beauty-Macherinnen!
Helena, Elizabeth & Estée
Niemand wird abstreiten, dass es vor allem zwei Frauen waren, die die moderne Kosmetikindustrie nachhaltig definiert haben: Helena Rubinstein und Elizabeth Arden. Die beiden Frauen lieferten sich zu Beginn des 20.?Jahrhunderts über zwanzig Jahren einen unerbittlichen Machtkampf mit ihren jeweiligen Marken und (teils sehr revolutionären) Produkten. 1946 kam mit der jungen New Yorkerin Estée Lauder eine unglaublich ehrgeizige neue Unternehmerin dazu, die die Macht der «normalen Frau» zu nutzen verstand wie keine vor ihr. Estée und ihr Ehemann und Geschäftspartner Joseph setzten von Anfang an auf gute Beratung am Beauty-Counter – und führten auch das bis heute gängige «Gift with Purchase»-Modell ein, dem Zusatz-Geschenk beim Kauf eines Produktes, mit dem Kosmetikmarken weltweit noch immer treue Kunden belohnen und neue anlocken.
Die Vision und der Ehrgeiz der 2004 verstorbenen Estée Lauder haben nicht nur ihre eigene Firma nachhaltig geprägt, sondern auch weitere Unternehmerinnen auch ausserhalb des Beauty-Business inspiriert. «Ich habe es nicht so weit gebracht, weil ich darüber nachdachte oder davon träumte, sondern weil ich es gemacht habe», sagte sie einst. Und heute ist es ihr Urenkel William, aber auch ihre Urenkelinnen Aerin und Jane Lauder, die den Konzern mit seinem mittlerweile branchenbeherrschenden Brand-Portfolio weiterführen, zu dem unter anderem auch die Marken Clinique, MAC, Aramis oder auch La Mer gehören. Noch immer wird auf das persönliche Verkaufsgespräch am Counter fokussiert. Zu den absolut branchendefinierenden Frauen gehört auch die Engländerin Anita Roddick (1942–2007), die ihre ökologisch geprägte «Badezimmer-Beauty»-Firma The Body Shop ein Jahr vor ihrem Tod für angeblich 140 Millionen USD an L’Oréal verkaufte. Ebenfalls aus England ist Marcia Kilgore, die gleich mit mehreren erfolgreichen Markengründungen (und Verkäufen) zeigt, dass sie als Frau weiss, was Frauen wollen: Nach der Gründung der «Bliss Spas» (1999 für 30 Millionen Franken an LMVH verkauft) startete sie mit dem Kosmetik-Brand «Soap?&?Glory» und mit den Gesundheitsschuhen «Fit Flop» durch: 2013 erwirtschafteten die beiden Marken zusammen fast 150?Millionen Franken. «Als Unternehmer sollte man etwas finden, das man wirklich liebt und eine Leidenschaft dafür hat – und sich dafür selbst einsetzen. Es ist so einfach, das zu verkaufen», sagte sie 2014 am «Fortune Most Powerful Women Summit» in London.
Pretty Powerful
Eine, die es geschafft hat, ihre Marke an einen Giganten zu verkaufen, aber trotzdem die kreativen Zügel fest in der Hand hält, ist Bobbi Brown. Die 58-jährige New Yorkerin trägt ihre persönliche «Pretty Powerful»-Überzeugung bis ins letzte Detail ihrer Linie mit – und weiss heute auch, dass man eine erfolgreiche Karrierefrau sein kann, ohne sämtliche Überzeugungen über Bord zu werfen. «Heute scheuen sich Frauen nicht mehr davor, ihre Meinung zu sagen oder eine eigene Firma zu gründen. Und es gibt viel mehr weibliche Vorbilder für junge Frauen, die Karriere machen wollen.» Ob als Brand-Gründerinnen, als Spokeswomen einer Marke, oder als strategisch denkende Managerinnen in den obersten Chefetagen der Beautyindustrie, wie zum Beispiel Pamela Baxter, Präsidentin und CEO von LVMH Perfumes?&?Cosmetics und Christian Dior Couture, Christine Dagousset von Chanel oder Karen Fondu, Präsidentin von L’Oréal Paris, zeigt nun eine neue Generation von zielstrebigen, aber auch passionierten Unternehmerinnen, wo es auch in Zukunft in Sachen Schönheit langgeht. Und zwar Hand in Hand mit ihrer Kundschaft, der «ganz normalen» Frau.
1 Die Wagemutige, Maria Hatzistefanis | «Rodial Skincare»
Ihre Hautpflegeprodukte fallen auf: «Snake Serum», «Bee Venom» oder «Dragon’s Blood» sorgen nicht nur für Gesprächsstoff in den Regalen, sondern – und das ist das Erfolgsgeheimnis – auch für sichtbare Resultate auf der Haut. Die 45-jährige gebürtige Griechin fing schon während ihres Studiums an, für Beautymagazine zu schreiben und merkte schnell, dass es einen Markt für Hautpflegeprodukte, die gezielte Anliegen behandeln, gibt. In ihrer Wahlheimat London gründete sie 1999 Rodial – eine Marke, die sie in den letzten 16 Jahren konsequent auf- und ausgebaut hat.
Ihr Mut, auf neue, reisserisch inszenierte Inhaltsstoffe zu setzen, zahlte sich aus: Hatzistefanis hat neben Rodial auch noch eine zweite Körperpflegemarke «Nip+Fab» lanciert – und ihre beiden Unternehmen sind zusammen mehr als 100?Millionen Franken wert.
2 Die Nachhaltige, Kirsten Kjaer Weis | «Kjaer Weis»
Nachhaltiger Luxus: Mit diesen beiden Stichworten hat die dänische Make-up-Artistin Kirsten Kjaer Weis eine einzigartige Make-up-Linie erschaffen, die aus 95?Prozent organischen Inhaltsstoffen besteht und selbst hohen Profi-Ansprüchen genügt und einem neuen Zeitgeist entspricht. Edel, aber trotzdem nachhaltig. Und weit weg vom klassischen «Naturkosmetik-Groove» der sanften, aber nicht langhaltenden Farbtöne.
Besonders die Lidschatten und Creme-Rouges von Kjaer Weis sind in den Make-up-Kits der ganz grossen Visagisten zu finden, da diese sich nicht nur wunderbar verblenden lassen, sondern dank der schweren, robusten und nachfüllbaren Metallverpackungen auch absolute Eyecatcher sind.
3 Die Feinfühlige, Kartika Luyet | «Kure Bazaar»
TV-Persönlichkeit und Model Kartika Luyet gründete «Kure Bazaar» im Jahr 2012 – wie viele vor ihr aus ganz persönlichen Gründen: Die Tochter eines Schweizers und einer Indonesierin war damals schwanger und begann darauf zu achten, was für Lebensmittel und Produkte sie konsumierte und benutzte.
Aus der Idee, Nagellack aus natürlichen Inhaltsstoffen zu produzieren, ist dank Durchhaltvermögen und der Hilfe einer Freundin aus der Kosmetikbranche eine kleine, aber sehr erfolgreiche Beautymarke geworden: Die Kure Bazaar-Nagellacke der 39-Jährigen werden in Concept Stores und hochkarätigen Bio-Beauty-Shops auf der ganzen Welt verkauft und zieren inzwischen die Nägel von Topmodels wie Karlie Kloss oder Georgia May Jagger.
4 Die Souveräne, Terry de Gunzburg | «BY TERRY»
Ursprünglich studierte Terry de Gunzburg Medizin. Doch schon bald zog es die kreative Alleskönnerin in die Welt der Schönheit. Nach einer erfolgreichen Karriere als Make-up-Artistin und 15?Jahren als International Make-up-Designer von Yves Saint Laurent (ihr wird unter anderem auch der legendäre «Touche Eclat» zugeschrieben) setzte die Französin 2001 auf ihr eigenes, passioniertes Projekt BY TERRY, der ersten «Haute Couleure»-Make-up-Linie.
Die Marke ist inzwischen in den edelsten Warenhäusern zu finden – doch charmanter kann man die einzigartigen Beauty- und Hautpflegeprodukte sowie die intensiven Parfums in Terrys Heimatstadt entdecken: in der Véro-Dodat-Gallerie, zwischen Palais Royal und Les Halles … mit einzigartig fachmännischer Bedienung, die die luxuriösen Produkte in- und auswendig kennt.
5 Die Wilde, Wende Zomnir | «Urban Decay»
Komplett entgegen dem Nude-Trend setzte sich die 1999 gegründete Make-up-Marke Urban Decay durch – dank zwei kalifornischen Powerfrauen. Eine davon war Sandra Lerner, Mitgründerin von Cisco Systems und Business-Crack. Die andere: Der selbsternannte «Make-up-Junkie» Wende Zomnir, die heute als Chief Creative Officer die Marke leitet. Aus dem von den beiden Frauen geschlossenen Pakt, «die Branche einmal so richtig durchzuschütteln», entstand Urban Decay mit 10 Lippenstiften und 12 Nagellacken.
Die rebellische kleine Make-up-Marke startete jedoch mit dem Verkauf an L’Oréal im Jahr 2012 so richtig durch und positioniert sich nun sehr erfolgreich als junger Luxus-Brand und hat mit «Naked» die meistverkauften Lidschattenpalette der Welt kreiert. Ein wichtiger Teil des Erfolgskonzepts? Wende Zomnirs «Freigeist»-Lifestyle mit Surfen, Snowboardfahren und Yoga – der durchaus zur Marken-DNA geworden ist.
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