
Safety first
Jasmin Brunner und Simon Moyes
- 9. Dezember 2020
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Wintersport ist belebend und bringt uns dazu, in der Kälte mobil zu werden und die Natur zu geniessen. Laut BFU verletzen sich jedoch allein auf Schweizer Pisten jedes Jahr rund 76ʼ000 Menschen. Der Orthopäde und begeisterte Skifahrer Simon Moyes, der sich über die Wintermonate am liebsten in seinem Chalet in Val-d’Isère aufhält, erzählt von seinen Erfahrungen im Bereich Skiunfälle und gibt Tipps, um solche zu verhindern.
Vorbeugen ist besser als heilen. Für einen verletzungsfreien Wintersporturlaub empfiehlt Simon Moyes, bereits vor den Ferien die eigene Beinmuskulatur zu stärken. Übungen, die sich auf den Quadrizeps konzentrieren, sind hier ideal. Regelmässige Ausfallschritte und Springen tragen zusätzlich zur Entwicklung der Herz-Kreislauf-Fitness bei, was Müdigkeit beim Skilauf vorbeugt. Aufmerksame Skifahrer stürzen weniger.
Simon Moyes: «Die häufigste Ursache für Verletzungen, die ich in meiner Praxis sehe, ist eine falsche Einstellung der Bindungen für Grösse, Gewicht und Ski-Fähigkeit des Skifahrers. Wenn sich die Bindungen beim Sturz nicht richtig lösen, bringt das eine grosse Verletzungsgefahr mit sich. Es ist also sehr wichtig, eine qualifizierte Bindungsmontage zu finden.» Nach der Anpassung ist wichtig zu überprüfen, ob sich die Skischuhe auch wirklich vollständig lösen, und zwar bei Aussentemperatur. «Nach meiner Erfahrung werden sie von den örtlichen Ski-Geschäften oft zu hoch eingestellt», sagt Moyes. «Je weniger erfahren ein Skifahrer ist, desto lockerer müssen die Bindungen sein, damit sich die Skier bei einem Sturz von den Schuhen lösen.»
Die zweithäufigste Ursache für Verletzungen, und die schlimmste, sind nach Simon Moyesʼ Erfahrungen Kollisionen, typischerweise zwischen Skifahrern und Snowboardern mit unterschiedlichen Falllinien. Da rät er, sich ständig der Umgebung und anderer Skifahrer und Snowboarder bewusst zu sein, um das Kollisionsrisiko zu minimieren.
Eine weitere wichtige Aussage von Simon Moyes ist, innerhalb der Grenzen des eigenen Fachwissens Ski zu fahren, das heisst nur die Pisten zu fahren, für die man genug Erfahrung mitbringt. Viele dieser Läufe sind zustandsabhängig, was heisst, dass einige Pisten bei guter Sicht und guten Schneeverhältnissen einfach befahrbar sind, aber bei Nullsicht oder Eis gefährlich werden. Vernünftiges Handeln ist hier gefragt; die Wahl von geeigneten Abfahrten für die eigene Skifähigkeit in den gegebenen Wetterbedingungen. Bei schlechten Bedingungen besteht oft trotzdem die Versuchung, doch auf die Piste zu gehen, um das Beste aus dem Skiurlaub zu machen. Dies kann bedeuten, dass viele Menschen auf gefährlichen Pisten bei schlechten Sichtverhältnissen Ski fahren. Unter anderem warnt Moyes davor, Ski zu fahren, wenn man sich unwohl fühlt oder einen Kater hat. Man sollte seine Grenzen kennen und nicht als unerfahrener Skifahrer bei extremen Wetterbedingungen die schwarze Piste testen.
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