
Rom by Thomas Biasotto
von Anka Refghi | Titelbild: Thomas Biasotto
- 19. Dezember 2017
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Seinem Auge entgeht nichts: Thomas Biasotto. Der Schweizer Fotograf ist nicht nur selber leidenschaftlicher Streetfotograf, sondern gibt auch Workshops in Städten wie London, New York, Paris, Zürich und Rom. Nach seinen Bildbändern «New York in 40 Days» und «London in 40 Days» widmet er sein neuestes Buch einer geschichtsträchtigen Stadt: Rom.
PRESTIGE: Streetfotografie – Schnappschuss oder Milieufotografie?
THOMAS BIASOTTO: Das kann man nicht vergleichen (lacht). Das Wort Milieu beschreibt schlussendlich die Umwelt, in der man sich wohlfühlt, oder beschreibt Orte, die einen prägen. Und schlussendlich macht ein Streetfotograf in vielen Fällen Bilder an Orten, an denen er sich wohlfühlt. In der Streetfotografie geht es zwar um Schnappschüsse, aber um solche, die technisch und gestalterisch geplant sind.
Warum Streetfotografie?
Was mich so unglaublich daran fasziniert, ist, dass jeder Moment, den ich mit meiner Kamera festhalte, nicht reproduziert werden kann. Es geht darum, Stimmungen und Momente festzuhalten, die in der Öffentlichkeit geschehen. Dies können lustige – vielleicht auch mal «peinliche» – Momente sein, Alltagsmomente oder auch traurige und nachdenkliche Momente. Das Schöne an dieser Art Fotografie ist auch, dass man eigentlich alles fotografieren kann, um eine Geschichte zu erzählen. Streetfotografie ist ein Genre, das nicht definiert werden kann, und gerade das finde ich spannend.
Sie haben einmal gesagt, dass man ein Bild nicht «knipst», sondern komponiert …?
Unter knipsen verstehe ich, dass ein Fotograf einfach durch die Stadt läuft und drauflosfotografiert. Mit einer manuell gesteuerten Kamera geht das nicht, da muss man komponieren. Das bedeutet, die Entscheidung im Vorfeld zu fällen: Wie gross ist die Schärfentiefe, welchen Schärfepunkt peile ich an, und was möchte ich für einen Bildausschnitt. All diese Komponenten müssen teilweise in Sekunden entschieden werden, und da liegt meist die Schwierigkeit an dieser Art Fotografie.
Sie sind gerade für Ihr neuestes Buch in Rom gewesen. Nun haben Städte verschiedene Potentiale für Streetfotografie. Worin lag der Reiz in Rom?
Ich wollte in einer Stadt arbeiten, die einen grossen Kulturreichtum besitzt. Ein weiterer Entscheidungspunkt war der Vatikan. Durch gute Beziehungen hatte ich die Möglichkeit, im Staat Vatikan zu fotografieren, was natürlich sehr interessant gewesen ist.
Beschreiben Sie Rom in drei Worten.
Impulsiv, kulinarisch, kulturreich.
Welche waren Ihre liebsten Plätze?
Zum einen das Innere des Vatikans und zum andern die verschiedenen Plätze wie beispielsweise die Piazza Navona. Natürlich nicht zu verachten ist auch die imposante und geschichtsträchtige Architektur.
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