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HomeDrive StyleRock’n’Roll in Landy Land

Rock’n’Roll in Landy Land

  • 3. Oktober 2016
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  • Posted in Drive Style

Es gibt Rallyes und es gibt die Defender Challenge. Wir treffen einen Akteur dieser verrückten Rennserie. Er lehnt lässig an seinem Renn-­Defender auf dem Bowler-Stand in Billing und beantwortet geduldig die Fragen vieler Interessenten: Bas van Driel, 34, aus America – nicht die USA sind gemeint, sondern ein kleiner Ort nahe Venlo in Holland. Auf dem Landy-Treffen wird der Niederländer von staunenden Fans zu seinem ausge­fallenen Hobby befragt – und scheint nebenbei klassisch-mechanische sowie digitale Leistungssteigerungen anzu­bieten: «BAS REMAPS» steht auf dem Zelt hinter seinem Auto, wo neben Silikonschläuchen, grösseren Intercoolern und Sportauspuffanlagen auch Leistungs-­Software verkauft wird. Es ist jedoch ein purer Zufall, denn das Kürzel meint nicht ihn, sondern meint die bri­tische Firma Bell Auto Services.
Bas lacht. «Wir tun das zuhause aber auch und ohne Chip-Tuning, bei dem irgendwelche elektronischen Fremdteile eingebaut werden», stellt er klar. «Stattdessen wird von uns die Original-Software reprogrammiert, das ist viel besser und hält zuverlässig. Reklamationen gab es bisher keine – und wir machen das täglich.» Statt den serienmässigen 122?PS eines Td4 gibt es dann deren 150 oder 210; das Drehmoment steigt von 400 auf bis zu 600?Nm. Die Marke Land Rover begeisterte Bas schon als Junge; bereits im Alter von 13?Jahren schraubte er an ihnen herum und wurde schliesslich ein geschickter Mechaniker. Wie viele Landys er schon selbst besessen hat – van Driel, den sie in seiner Heimat inzwischen «Captain America» nennen, weiss es nicht mehr. Klar ist nur, dass er einen Defender im Dunkeln zerlegen und wieder zusammenbauen kann – und dass er nie etwas anderes fahren würde. Bas hat einige Neuteile selbst entwickelt, zu denen das Werk selbst nicht willens oder in der Lage war – speziell angefertigte, wirklich dichthaltende Türgummiprofile zum Beispiel. Neben seiner 2003 eröffneten Land-Rover-Garage (bas4cars.nl) gehört er seit letztem Jahr zu einem Dutzend Piloten der 2014 erstmals ausgetragenen Defender Challenge, die von Bowler Motorsport ausgetragen, von der englischen Motor Sports Association (MSA) reguliert und von Land Rover entwicklungstechnisch unterstützt wird. «Ich kannte Drew Bowler und habe ihn besucht, um mehr über das Auto und die Rallye zu erfahren», erzählt Bas. «Dabei ergab sich die Gelegenheit, in meiner ­Garage, aber in seinem Auftrag, einen Bowler-­Defender aufzubauen, weil seine Firma damals hoffnungslos mit Aufträgen überlastet war.»

Van Driel und seine Jungs müssen einen sehr guten Job gemacht haben, denn seither ist Bas4Cars die einzige offizielle Bowler-Garage ausserhalb Englands – und baute in dieser Funktion einen Red-Bull-Media-Defender für die Dakar 2016 auf. 360?Stunden hat das gedauert, inklusive einiger Nachtschichten: «Der 110er kam sehr spät rein und dann musste alles schnell gehen», grinst Bas, der die stark modifizierten Bowler-Defender inzwischen auch sehr gut kennt. «Das war wichtig für meine Entscheidung, selbst aktiv an der Challenge teilzunehmen», sagt der Captain: «Ich vertraue dem Auto, es ist sehr stabil und stark. 2015 habe ich insgesamt sechs Rennen bestritten und musste nur kleinere Schäden reparieren – ein Radlager und zwei Anschlaggummis.» Offroad-Motorsport gehört für van Driel zur Normalität; in der niederländischen Meisterschaft holte er 2015 einen Klassensieg und fuhr mehrfach aufs Treppchen.

Die Bowler Challenge, eine Mischung aus Berg­rennen und Sektionsrallyes, ist da ein anderes Kaliber: «Dort wird extrem hart und schnell ge­fahren, was auch den Kick ausmacht: Wir driften mit Tempo?120 durch die Wälder, das ist total irre!» Während die anderen auf Bilstein-Fahrwerke ­setzen, fährt Bas als Einziger mit Dämpfern des niederländischen Spezialisten Intrax Racing und sitzt in einem Linkslenker. 2015 waren er und sein Co – entweder Frank Keijsers oder Prosper Voncken – neben einem belgischen das zweite kontinentale Team. Alle anderen sind britisch, schottisch oder nordirisch; zuletzt waren zwölf Autos dabei. Dass er die Saisontabelle von hinten anführte, stört den Holländer nicht: «Schliesslich habe ich auch nur an drei der insgesamt sieben Läufe teilgenommen.» 2016 will er öfter antreten, wenn es seine Zeit und das Budget erlauben: ­Allein die Anreise, Verpflegung und Unterkunft für ihn und seine Landy-begeisterten Mechaniker Pepijn und Gido kosten ihn jedes Mal ein paar Tausender. Ausgetragen wird die nach FIA T2 homologierte Rennserie im Rahmen einer grösseren Veranstaltung wie der British Hillrally Championship – und ausschliesslich in Grossbritannien, wo auch ihr Erfinder zuhause ist (www.bowlermotorsport.com). Die Challenge entstand aus dem Gedanken, einen Markenpokal als kostengünstige Einstiegsklasse für verschiedene Renndisziplinen zu schaffen, ohne dabei auf professionelle Raid-Vorbereitung zu verzichten. Begonnen hat alles in den frühen 1980er-Jahren mit einer 86er-Serie?II, die bei den Bowlers in der Scheune stand. Drew und sein Bruder Mark schweissten einen Käfig hinein, um an einem Neujahrs-Trial teilzunehmen, wo ihnen der Tank abfiel?… Ein Jahr später kamen sie besser vorbereitet wieder, und aus Spass entwickelte sich eine Profession: 1983 erhielt die Serie einen stärkeren Motor, später kamen Range-Rover-­Achsen samt Fahrwerk, und so entstand das erste ernsthafte Wettbewerbsfahrzeug. Was dann folgte, hinterliess in der Allrad-Branche einen tiefen Eindruck: Die Land-Rover-basierten, aber inzwischen sehr eigenständigen Bowler-Baureihen Tomcat, Wild­cat und EXR waren erste Wahl für anspruchsvolle Rallye-Events und dort schwer zu schlagen.

Die eigene Rennserie ist da nur der nächste konsequente Schritt. Und wenn sich die auf dem Defender 90 Td4 Hard Top basierenden, bis zu 190?PS und 515?Nm starken, bunt beklebten Rallyeautos versammeln, ist Action garantiert. Allein die Technik mit Überrollkäfig, Feuerlöschsystem, Bordfunk, den ganzen Anbauteilen oder 18-Zoll-Alufelgen weckt das Kind im Manne. Und der Anblick eines mit hohem Tempo durch Schlamm, Schotter oder Wasser fliegenden Landy fasziniert immer wieder. Das Reglement ist ebenso klar wie einfach: Pro Lauf werden mehrere Abschnitte auf Zeit gefahren und dafür gibt es Punkte. Wer am Schluss die meisten hat, bekommt den grössten Pokal, den Ruhm, ein Foto und darf heftig feiern. Wie eng die teils sehr erfahrenen Teams beieinander liegen, offenbaren Ergebnisse, die manchmal nur Sekunden trennen. Sieger der Saison 2015 wurde der Brite Edd Cobley, der damit seinen Vorjahrestitel verteidigte. Seinem Vater Vince gehört das Land Rover Experience Center in Ost-England und der ist in der Szene bestens bekannt. Der Sohnemann hat die Marke also schon mit der Muttermilch aufgesogen und geht demonstrativ locker mit der Challenge um, obwohl sie es gehörig in sich hat. Natürlich sind Cobley und sein Beifahrer John Tomley physisch topfit und müssen das sein. Doch auch für die Mechaniker, welche ihre gelegentlich stärker ramponierten Autos auf improvisierten, zugigen Fahrerlagern und teils unter Kunstlicht wieder in Stand setzen müssen, ist es ein Knochenjob.

Anfang März startete die nunmehr dritte Challenge – Jahresgebühr: 90’000?Pfund – mit einem Auto, das gar nicht mehr gebaut wird: Die Defender-­Produktion in Solihull endete nach 68?Jahren am 29.?Januar. Bas van Driel stört das kaum; die ­Kundenaufträge für Bowler-Umbauten in America mehren sich. Davon abgesehen wollen viele Landys individualisiert und gewartet werden: Manchmal stehen zwei Dutzend von ihnen auf dem Hof.

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