Reputation gewinnt – Vertrauen säen und überleben
- 22. Mai 2014
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Reputation und Unternehmenspolitik sind ein weites Feld. Vertrauen kann bekanntlich nur langsam aufgebaut, aber in der heutigen Kommunikationsgesellschaft sehr schnell zerstört werden. Im folgenden Schwerpunkt wagen wir eine Annäherung an das Thema Reputation. Den Anfang macht Professor Peter Link. Er ist als Direktor der Privaten Hochschule Wirtschaft PHW in Bern tätig.
Wozu Reputation Management? Es existieren Stimmen, die Kapitalrendite als einziges Mass für den Erfolg einer Unternehmung sehen – diese in der Regel im Vergleich zum Branchendurchschnitt. Wir sprechen hier dann von Shareholder-Value. Zielgrösse Nummer eins scheint somit fast gefunden – doch wieder andere stellen die ergänzende Frage: «Entspricht Anstand noch dem Zeitgeist? Geht es nicht vielfach eher um Anschein statt Anstand?» Es gilt, alle Stakeholder im Auge zu behalten. Und schon bricht die Ethik- und Wertediskussion los. Erwartungen treffen und übertreffen ist moralisch ein hoch aufgeladenes Thema.
Es ist messbar
Versuchen wir eine etwas nüchterne Herangehensweise. Reputation bezeichnet in seiner Grundbedeutung den Leumund einer Unternehmung oder Organisation in einer breiten Öffentlichkeit. Sicher hat dies auch mit «corporate governance», wie das Thema gerne im internationalen Rahmen eingeführt wird, zu tun. Allerdings ist diese – je nach Nationalstaat – mit sehr unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen verknüpft. Bei Unternehmungen zählt demgegenüber die Reputation zu den immateriellen Vermögensgegenständen und diese sind auch messbar.
Ganz andere Dimensionen
Was hat dieser Einschub hier verloren? Wir waren doch beim Reputation Management in Unternehmen. Umfassendes Reputation Management hat viele Facetten. Es kann als multi-disziplinär beschrieben werden. Das erst ergibt eine ausgewogene Diät des Geistes. Kurzfristig können Charisma und die Magie der Symbole und Rituale innerhalb einer Unternehmung wirksam sein. Nachhaltig wirkungsmächtig entfalten sich nur solche Strategien, die die Einstellung der Mitarbeiter prägen. Genau hier ist der Ansatz von Reputation Management zu suchen beziehungsweise zu finden. Es gilt folglich, sich über enge betriebswirtschaftliche Tellerränder hinaus zu bewegen.
Werte hoch halten
Werte sind ziemlich sicher die wichtigste Grundlage für Erfolg. Wertschöpfung entsteht durch Wertschätzung! Wer Vertrauen sät, wird überleben. Empirische Studien und diverse Erhebungen erhärten den Beziehungszusammenhang zwischen den Elementen Innovation, Motivation und Wertschätzung. Der sehr klassische Begriff Wert verdient eine Renaissance.
Orientierungssuche angehen
Wer Erfolg haben will, muss Besonderes leisten. Denn Kunden wollen das Gefühl haben, ein einzigartiges Produkt zu kaufen: ein Original. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen und weitere empirische Studien beschäftigen sich mit dem Phänomen der Kundenorientierung oder auch Kundenbegeisterung, so auch eine Forschungsgruppe der Universität Kassel. Aus welchen Gründen verlieren Unternehmen ihre Kunden? So lautete eine der interessanteren Fragen. Lediglich ein Prozent der Kunden geht durch Tod verlustig – insgesamt 68 Prozent wechseln zur Konkurrenz, weil sie sich missachtet fühlen. Diese Zahl sollte nicht en passent zur Seite gelegt werden. Man könnte geneigt sein, folgende Schlussfolgerungen zu ziehen: Vor der Kundenorientierung rangiert die Umsatzorientierung – und vor der Umsatzorientierung die Profitorientierung – und vor der Profitorientierung die persönliche Karriereorientierung, der Shareholder-Value, Fusionsorientierung, Return on Investment und einiges mehr.
B)Führungskräfte wie Mitarbeiter sollten hierbei einbezogen werden – zwecks besserer Wirksamkeit. Dies bedingt zumeist einen betont mitarbeiterorientierten Führungsstil.
D)Wie kann ein Unternehmen bewertet werden, dessen Vermögensbestandteile sich nicht nur aus der neuesten Produktionstechnologie und kostspieligen Anlagen zusammensetzen?
Kann Reputation Management als Marketing Strategie verstanden werden? Die Antwort könnte lauten: Warum nicht? Hier kommt es ebenfalls auf die Dauerhaftigkeit, Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit an. «Because prestigious organizations are assumed to be successful, the prestige of an organization often serves as an indicator of organizational success» Das Konzept des Reputation Management ist somit Konstrukt, Mechanik und Haltung zugleich. Generelle Unternehmensziele werden soweit top-down konkretisiert, dass sie für das Individuum gelten.