
Notwendiger Debattenbeitrag
- 10. September 2015
- 0 comments
- Posted in Finance
Wolfgang Schröter ist ein Banker der alten Schule, der an seiner Branche und an den Akteuren verzweifelt. «In einem dramatischen Veränderungsprozess verloren die Banken mehr und mehr die Grundlage ihres klassischen Geschäfts, nämlich die Einlagen, mit denen sie Kredite vergeben konnten.» (S.?75). Seit Beginn der 80er Jahre wachsen gigantische Finanzblasen. Die Realwirtschaft wuchs im Vergleich zur Finanzbranche langsamer. Aber das Investmentbanking braucht die Renditen, die aus der Realwirtschaft stammen. Platzende Blasen sind da kein Wunder. Wie konnte es zu der grössten Schuldenkrise kommen, die die Welt zu Friedenszeiten je erlebt hat? Es ist aus einem langen Prozess entstanden. Mit dem Ende des festen Systems von Bretton Woods Mitte der Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts bekam die Finanzbranche mehr Geld, mehr Instrumente und mehr Einfluss. Die Petro-Dollars mussten eingespeist werden, und es wurde immer mehr in Eurogeldmärkte und weniger in Unternehmen investiert. Wolfgang Schröter liefert Fakten für eine wichtige Debatte. Abwechslungsreich und mit einer Fülle von entscheidenden wie interessanten Details geschrieben, erklärt er die Zusammenhänge zwischen Finanz- und Staatsschuldenkrise, die Veränderung unternehmerischen Wettbewerbs durch den Staat, die politischen wie gesellschaftlichen Folgen einer unbegrenzten Neuverschuldung. Das Buch ist ein gutes argumentatives Gegengift zu den aktuellen Debatten in den Talk-Shows. Der grosse
Schulden-Bumerang
Wolfgang Schröter
MURMANN