
Nordburgund – Wein & gastronomischer Sternenhimmel
- 11. Mai 2015
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Der blühende Landstrich Nordburgunds ist für seine hervorragenden Weine und die exzellente regionale Küche bekannt. Hier hat der Rebbau eine mehr als zweitausend Jahre zurückreichende Tradition. Weinfans geraten bei Namen wie Romanée-Conti, La Tâche, Richebourg, Clos Vougeot, Pommard, Chambertin, Meursault, Volnay, Nuit-Saint-Georges, Corton-Charlemagne oder Montrachet ins Schwärmen. Keine andere Region Frankreichs bringt auf so engem Raum aus grade mal zwei Rebsorten – Pinot Noir und Chardonnay – kontrastreichere Weine hervor, was den Burgunder zum Inbegriff des Terroir-Weines macht. Auf Feinschmecker warten dagegen typische Spezialitäten wie Escargots, die hier nicht nur klassisch mit Knoblauch- oder Rotweinbutter, sondern in unendlich vielen Kombinationen auftauchen, zum Beispiel mit Flussfischen wie Zander oder Hecht; ausserdem das hoch geschätzte Geflügel aus der Bresse, das Fleisch der schneeweissen Charolais-Rinder, Grundlage des Bœuf bourguignon, der herzhafte, von Zisterziensermönchen erfundene Epoisses-Käse, feine Lebkuchen (Pain d’épices), der berühmte Dijon-Senf oder rustikaler Petersilienschinken (Jambon persillé). Und natürlich müssen es nicht immer Touristenmagneten wie Beaune oder Dijon, die Côte d’Or oder die Côte de Nuits sein.
Œufs en Meurette?&?Foie gras
Ein guter Einstieg für eine Entdeckungsreise in Geschichte und Kultur Burgunds ist zum Beispiel das wie Guédelon ebenfalls im Nordwesten der Region gelegene Auxerre, Hauptstadt des Département Yonne. In dem am Ufer des gleichnamigen Flusses gegründeten Städtchen, das heute rund 40’000 Einwohner zählt, lockt nicht nur eine imposante gotische Kathedrale mit bedeutenden romanischen Fresken, sondern auch ein pittoresker mittelalterlicher Stadtkern. Etwa eine Autostunde von Auxerre entfernt liegt unweit von Vassy les Avallon La Cimentelle. Ein luxuriöser Landsitz, der vor einigen Jahren in ein exklusives B&B mit Familienanschluss umgewandelt wurde und sich dank seiner zentralen Lage perfekt als Ausgangspunkt für eine Erkundung der Nordhälfte des Burgunds eignet. Das elegante Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert, das sich in der siebten Generation in Familienbesitz befindet, bietet ein halbes Dutzend geschmackvoll eingerichteter Zimmer und Apartments. Die Eigentümer Nathalie und Stéphane verwöhnen ihre Gäste am Abend stilecht in der hauseigenen Küche mit klassischen Burgunder Spezialitäten wie etwa Œufs en Meurette, pochierte Eier in Pinot-Noir-Sauce, hausgemachter Foie gras und edlen Tropfen im Stile einer klassischen Table d’hôte. Ihr Handwerk haben beide übrigens am prestigeträchtigen Institut Paul Bocuse in Lyon gelernt. Das schmeckt man. Entspannung finden Besucher im weitläufigen Park oder dem spektakulären Pool hoch auf einer stählernen Empore in den Ruinen einer benachbarten Zementfabrik aus dem frühen 19. Jahrhundert.