
Neuer Aufbruch
- 8. April 2015
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Eine ganze Generation über einen Kamm zu scheren, ist schwierig. Eine solche Vorgehensweise könnte man kritisieren. Nehmen wir die berühmten 68er. War nicht nur eine Minderheit bei den Demonstrationen auf der Strasse? Und trugen die meisten Jungs nicht noch langweilige Cordhosen und die Mädels züchtige Rüschen-Blusen? Das ist richtig, aber gleichzeitig veränderte diese Minderheit eine ganze Gesellschaft. In den siebziger Jahren trugen dann alle Jeans und Batik-T-Shirts.
Was will nun die Generation Y der neuen jungen Wilden? Diese Generation verlangt nicht mehr und nicht weniger als eine neue Berufswelt! Sie fordert mehr Freiräume bei der Arbeit und eine echte Balance zwischen Beruf und Freizeit. Sie möchte beides: Kinder und Karriere. Dabei geht sie aber nicht in den Kampfmodus des Geschlechterkrieges ihrer Eltern. Sie strebt sehr pragmatisch nach einer Arbeit, die etwas bewegt und einen Sinn stiftet. Die Sinnsuche scheint in den Köpfen sehr fest verankert. Daher nimmt man auch gerne ein Sabbatical, in dessen Rahmen man etwas Sinnvolles jenseits vom Beruf erreichen will.
Die Autorin. Kerstin Bund arbeitet bei der deutschen Wochenzeitung «ZEIT» und gehört zur Generation der zwischen 1980 und 1995 Geborenen, die gerade in Unternehmen Verantwortung übernehmen. Viele HR-Verantwortliche stöhnen allerding unter dieser neuen und sprunghaften Sinnsuche. Das stört die junge Wirtschaftsredaktorin und Autorin dieses Buches überhaupt nicht: Anders leben. Anders arbeiten. Anders sein, heisst das Motto. Die Generation kann ja auch im Traum mit den neuen Kommunikationstechnologien umgehen.