Musik im Blut – Karim Bhorania
- 30. November 2012
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Musikexperten sind sich einig: «Seine Songs sind grossartig. Die Bühnenshow heizt dem Publikum ein und er besitzt einfach eine überzeugende Persönlichkeit.» Karim Bhorania erobert mit seiner Stimme und seinen Kompositionen die Schweizer Musikszene. Der Sänger und Produzent Karim Bhorania schrieb seinen ersten Song, als er zwölf Jahre alt war, und hat seitdem sein Leben der Musik gewidmet. Seine selbst geschriebenen Kompositionen variieren von Urban Soul, R & B bis zu Pop und Rock-Musik. Die Stimme des jungen, sympathischen Baselbieters sorgt für Gänsehaut, und Kenner der Musikszene bestätigen ihm den «Jackson-Style». Trotzdem geht er ganz eigene Wege, und der Erfolg gibt ihm Recht. Als Produzent ist Karim Bhorania in den Hook-A-Land Studios anzutreffen, wo er ständig an neuen musikalischen Ideen arbeitet. PRESTIGE traf den talentierten Sänger und sprach mit ihm über seine Leidenschaft zur Musik, seine Band Soulcream und sein neustes Projekt Hook Book.
PRESTIGE: Karim, Du singst und schreibst Songs seit 1996, seit sieben Jahren produzierst Du auch für andere Musiker. Was liegt Dir mehr im Blut und wie kam es dazu, dass Du auch als Produzent tätig bist?
Karim Bhorania: Mein Herz schlägt fürs Komponieren genauso wie fürs Singen. Mit dem Gesang habe ich einfach früher angefangen. Es ist schon toll – heute habe ich eine Melodie im Kopf und setze diese später auf dem Keyboard um. Oder ich singe etwas ein und baue anschliessend die musikalische Umgebung um meine Stimme auf.
Man spürt aus Deinen Worten eine brennende Leidenschaft zur Musik. Wann hast Du diese zum ersten Mal gespürt?
Seit ich laufen kann, habe ich Michael Jackson nachgeahmt und leidenschaftlich gesungen und getanzt. Das haben mir meine Soul-Musik-begeisterten Eltern mitgegeben. Als ich dann in den USA studierte, bekam ich von meinem Gesangslehrer grosses Lob für meine Stimme und habe beschlossen, professionell Musik zu machen. Seit drei Jahren habe ich meine vierköpfige Band. Toni am Saxophon, Karel an der Gitarre, Kevin an den Drums und Patrik am Bass. Es macht einen Riesenspass, die von mir produzierten Songs mit meiner Band live zu performen.
Wie würdest Du selbst Deine Musikrichtung beschreiben?
Zeitlos, urban, narrativ, hingebend und sehr vielseitig. Ich bin ein Storyteller. Mit meiner Musik versuche ich Geschichten zu erzählen. Viele meiner Stücke sind soulig, doch ich mag auch Rock und produziere Danceplatten.
Was war Dein bisher grösster musikalischer Erfolg?
Mein Album «Told ‚Ya». Von den Anfängen bis hin zu den erfolgreichen Verkaufszahlen und der Zusammenarbeit mit dem deutschen Label.
Dein Debut-Album «Told ’Ya» wird von Kritikern als eines der besten Newcomer-Alben des Jahres gehandelt. Es wurde zusammen mit David Richards, Domenico Livrano und Chris Athens, die man unter anderem in Zusammenhang mit Phil Collins, Bushido, Rihanna oder Coldplay kennt, produziert. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Durch sehr viele E-Mails, Telefonate und den Aufbau meines Netzwerkes. Facebook und Myspace haben da auf jeden Fall geholfen. Wenn man mal jemanden kennenlernt, der Einfluss hat in der Musikindustrie, und die Chemie stimmt, dann führt oft das eine zum anderen.
Du warst in diesem Jahr mit Deinem eigenen Song «Don’t give up» und letztes Jahr als Produzent von EEvals «I’m sorry» in der Schweizer Hitparade vertreten – was macht Dich mehr stolz?
In den Vereinigten Staaten lief meine Musik in der Abercrombie & Fitch Playlist auf Hochtouren. Momentan bin ich auf RTL 2 Berlin Tag und Nacht vertreten. Das ist schon recht cool! Auch die Chartsplatzierungen machen Freude. Doch ich mache keine grossen Unterschiede, ob als Produzent, Komponist oder Sänger. Natürlich ist es schön, wenn man seine eigene Stimme im Radio oder TV hört. Dann weiss man: Die Arbeit hat sich gelohnt.
Woher nimmst Du die Inspirationen für Deine Lieder?
Aus dem Leben und den daraus resultierenden Erfahrungen – das kann Enttäuschung und Schmerz sein, aber auch Liebe und Glück. Gewisse Situationen oder Erlebnisse kann ich gut in Songs wiedergeben oder verarbeiten.
Würdest Du also der Aussage zustimmen: Ohne Trennungen, Verluste und Leiden würde es viel weniger gute Lieder geben?
Auf jeden Fall – Musik ist für mich wie eine Therapie. In schlechten Zeiten oder bei Kummer entstehen manchmal die tollsten Songs.
Du lässt Dich musikalisch nur schwer einordnen. Auf Deinem Album gibt es viele verschiedene Stilrichtungen zu hören. Gibt es für Dich trotzdem musikalische Vorbilder?
Stimmlich sind das sicherlich Michael Jackson, Terence Trent D’Arby, Phil Collins und Sisqo. Als Produzenten bewundere ich Prince, Quincy Jones, Stevie Wonder, Pharrel Williams, Timbaland und Teddy Riley. Alles grossartige Stars ihrer Zunft, deren Songs mich sehr bewegen.
Gibt es auch einen Song, der Dir besonders am Herzen liegt?
«Man in the mirror» von Michael Jackson. Dieses Lied scheint aus einer ganz anderen Dimension von Emotion zu stammen.
Im Fernsehen laufen immer mehr Musik-Casting-Shows wie DSDS, X-Factor etc. Wären diese eine echte Alternative für Dich gewesen? Und denkst Du, dass man durch diese Shows wirklich eine Karriere im Musikbusiness starten kann?
Für mich persönlich eher nicht. Natürlich hat man sich diesen Weg auch mal kurz überlegt. Jedoch habe ich meine Zeit mehr ins Musizieren und in den Aufbau meines eigenen Musikstudios investiert. Castingshows können durchaus ein Start zu einer Karriere sein. Die meisten davon sind jedoch ziemlich kurzlebig. Langjährige Karrieren haben meistens einen anderen Background. Daher sind diese Shows für echte Künstler wohl eher die letzte Wahl.
Das Musikbusiness ist ein Haifischbecken. Viele Musiker gehen an der Presse und dem Erfolgsdruck zugrunde. Wer hält Dir den Rücken frei und gibt Dir Halt?
Familie, Freunde, der Mond und die Sterne. Besonders von meiner Familie erhalte ich grosse Unterstützung.
Was oder wen möchtest Du mit Deiner Musik erreichen?
So viele Menschen wie möglich. Ich möchte mit meinen Songs das Publikum berühren und ihre Herzen erobern.
Du planst für nächstes Jahr neben Deinem Musikstudio «Hook A Land» und Deiner eigenen musikalischen Karriere ein weiteres Projekt unter dem Namen «Hook Book». Was hat es damit auf sich?
Das ist richtig. Hook Book ist ein Musik-Marktplatz und -Netzwerk. Das Portal war bereits online als Netzwerk & Beat-Auktionshaus. Um den neuen Ansprüchen in der Musikindustrie gerecht zu werden, haben wir unser Konzept jedoch nochmals überarbeitet. Hook Book wird in Zukunft nicht mehr nur Marktplatz für Beats und Tracks sein, sondern vielmehr wird man neu, ähnlich wie früher bei Myspace oder heute bei Facebook, seine eigene Umgebung gestalten können, um sich so präsentieren zu können. Durch Besuche verschiedener Musikmessen habe ich verschiedene Erfahrungen gesammelt und den Musikmarkt besser kennengelernt. Ziel von Hook Book ist es, Musikern und Musikliebhabern das Leben in der Musikindustrie zu erleichtern und neue Möglichkeiten zu schaffen.
Was wünschst Du Dir für Deine Zukunft?
Letztes Jahr hatte ich noch ein kleines Studio neben einer Autogarage. Heute habe ich eine kleine Musikagentur auf 165 Quadratmeter mit zwei Tonstudios, Grafikatelier, Band-Aufnahmeraum und zwei Mitarbeitern. So darf es gerne weitergehen …
Musik ist für Dich in drei Worten …
Rock and Rise.