

Skirennfahrer sind die modernen Gladiatoren. Mit 160 km/h brettern sie den Berg runter – ohne Netz und doppelten Boden. Die Lauberhorn-Abfahrtski ist ein Spektakel von höchster Qualität – für den Athleten wie für die Zuschauer. Schneller sind im Berner Oberland nur noch die F-5E-Tiger unterwegs, die jeweils vor den Lauberhorn-Rennen über Eiger, Mönch und Jungfrau donnern. Zum ersten Mal ist in der letzten Lauberhorn-Abfahrt im Hannegg-Schuss die 160-km-Grenze durchbrochen worden. Bisher galten im Weltcup 150 km/h als Schallmauer. In der Abfahrt 2013 sprang beim Franzosen Johann Clarey der Tacho auf unglaubliche 161,90 km/h. Im Rennen musste er sich zwar mit vier Zehntelsekunden Rückstand auf einem Podestplatz mit Rang 5 begnügen, dafür ist ihm der Eintrag ins Guinnessbuch der Skirekorde sicher. Er entthronte Carlo Janka, der 24 Stunden zuvor in der Kombinationsabfahrt mit 158,70 km/h einen Weltrekord aufgestellt hatte.
Früher verbot der Internationale Skiverband (FIS), solche Zeiten zu messen, um aus Sicherheitsgründen einer ausufernden Rekordhatz den Riegel vor zu schieben. Deshalb führt sie keine verbindlichen Rekordlisten. Die Renndirektoren achteten darauf, dass die «Blechpolizisten» nicht dort aufgestellt wurden, wo man tatsächlich die höchsten Tempos erreichte. Deshalb schlich einst Rennleiter Fredy Fuchs bei Nacht und Nebel zum Hannegg-Schuss rauf und platzierte die Messanlage eigenhändig um.
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