
Irland – Gastro Geheimtipp
- 10. Dezember 2016
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Die Aussage, die saftig grüne Insel mit den freundlichen Menschen sei ein kulinarischer Geheimtipp, klingt genauso merkwürdig wie die Behauptung, Elefanten könnten fliegen. Doch längst hat sich Irland mittels eines cleveren Mannes zu einer noch weitgehend unentdeckten Must-go-Gourmet-Destination gemausert. Eine Reise durch Nordirland sowie die Republik Irland offenbart nicht nur kulinarische Überraschungen, sondern hier blühen auch haufenweise interessante und lukrative Geschäftsideen. Eine, die unter anderem Irlands kulinarisches Angebot massgebend bereichert hat, ist die Gründung der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair. Tony Ryan ist einer der drei Gründungsmitglieder, dem ein besonderes Ziel vor Augen schwebte und der seinen irischen «Schwestern» und «Brüdern» vor allem etwas ermöglichen wollte – sie sollten die Welt zu günstigen Preisen bereisen können. Ein Flug von Dublin nach London zu einem Preis von circa 800 Pfund Sterling war bis zu diesem Zeitpunkt für die meisten Iren unerschwinglich. Als Ryanair jedoch die Flügel spannt und die Turbinen startet, wird die Welt zu einem Spottpreis erkundbar.
Irish Lamb à la 1001 Nacht
Die geborenen Geschichtenerzähler und kreativen Iren begnügen sich nicht nur mit Sightseeing-Touren, Badefreuden oder dem Genuss der jeweiligen Küche und beschränkt auf die Dauer ihres Aufenthaltes. Neugierig kosten sie unbekannte Kräuter, exotische Gerichte ferner Länder und sammeln Rezepte. Zurück in ihrer Heimat integrieren sie diese neuen kulinarischen Dimensionen in ihre eigenen Speisekarten, und so entsteht aus der eigentlich sehr einfachen und auf Hausmannskost beschränkten Auswahl, die so manchen Touristen die Nase rümpfen lässt, eine äusserst attraktive und vor allem köstliche Auswahl an ausgezeichneten Speisen erstklassiger Qualität, serviert in supercoolen und preislich erschwinglichen Restaurant-Locations quer über die Insel verteilt.
Fast schon revolutionär könnte man die veränderte Einstellung der Iren zum Essen nennen. Wie Pilze sind Lebensmittelmanufakturen, oftmals Familienbetriebe, aus dem Boden geschossen und werden irische Spezialitäten auf traditionelle Art und nur mittels Bezug anderer lokaler Unternehmen hergestellt. Irische Spitzenköche haben die traditionelle Küche abenteuerlustig neu interpretiert, und so finden sich traditionelle Gerichte, die oftmals ignoriert wurden, heute auf den Menükarten angesagter Restaurants und Cafés.
Marktgeflüster
Irlands Märkte sind wahre Schlemmertempel und genauso ein Muss wie ein eiskaltes Guinness in einem der Pubs mit Live-Band. Der zwischen 1890 und 1896 erbaute St?George’s Market in Belfast ist eine der ältesten Attraktionen der Stadt und einer der besten Märkte Irlands sowie des Vereinigten Königreichs. Mit haufenweise lokalen und nationalen Auszeichnungen wurde der St?George’s Market mehrmals aufgrund seiner frischen, lokalen Produkte und seiner fantastischen Atmosphäre ausgezeichnet. Von gerade erst vom Baum gepflücktem Obst, frischem Gemüse, Fleisch und hausgemachten Delikatessen in ansprechenden Glasdöschen und verzierten Verpackungen, direkt vom Erzeuger oder Privatanbieter an Ständen präsentiert, fangfrischem Fisch, Meeresfrüchten, allerlei Gewürzen, Ölen oder Chutneys bis zu unglaublich schmackhaften Tapenaden findet sich auf dem Markt praktisch alles, was ein Feinschmeckerherz höherschlagen lässt. George’s Street Arcade in Dublin ist sozusagen Irlands erstes Shopping-Center und eines der ältesten Europas. Unmittelbar in der Nähe der Einkaufsstrasse Grafton Street und Temple Bar bestechen im viktorianischen Markt kleine Boutiquen mit trendigen Klamotten, ausgefallenem Schmuck, hippe Musikstores, Souvenirs und eine Vielzahl verschiedenster Restaurants.
Streetfood?&?Stories
Die beste Möglichkeit, das unglaublich reichhaltige Angebot kulinarischer Köstlichkeiten und die Geheimtipps zu erfahren, wo die besten Cookies, Muffins, Omeletts, Suppen oder sonstige Leckereien zu finden sind, bieten sogenannte «Walking Food Tours», die entweder online im Internet oder direkt vor Ort gebucht werden können. Die Touren führen meistens über einen oder mehrere Märkte und zu ausgewählten, speziellen Lokalitäten. Die einheimischen Führer sind nicht nur wahre Kenner der örtlichen Genuss-Szene, sondern meistens auch unterhaltsame Gesprächspartner, die Anekdoten und historische Aspekte locker-flockig in die Erkundungstour einbinden. Nicht selten verbirgt sich hinter einem der florierenden Lädelchen eine äusserst interessante Geschichte. So wie bei Caryna und ihrer «Camerino» Bakery an der Capel Street in Dublin. Kleine Torten mit aussergewöhnlichem Dekor schmücken das Schaufenster der Multitasking-Bäckerei, die eher wie eine stilvoll und sympathisch eingerichtete Küche aussieht. Von den Backblechen duftet es nach Vanille und Zimt, Kräuter stecken büschelweise in Gläsern, und die drei jungen Frauen verzieren Miniküchlein, waschen Salate und belegen Brote. Caryna ist Kanadierin und tourte als Rucksacktouristin durch Europa, bis sie in Irland landete und der Liebe auf den ersten Blick erlag. Hingerissen vom Land und den liebenswerten Menschen beschloss sie spontan, für eine Weile dazubleiben, und jobbte als Teilzeitangestellte in der Personalabteilung eines Unternehmens.
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