Ideale im Wandel der Zeit – Was ist Schönheit?
- 27. März 2013
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Was macht einen schönen Menschen aus? Worin unterscheiden sich attraktive Personen von weniger attraktiven? Was zieht uns an? Was stösst uns ab? Fragen, mit denen sich seit jeher Psychologen, Soziologen und Mediziner beschäftigen. Zu jeder Zeit und in allen Kulturen gab und gibt es bestimmte Schönheitskriterien und -ideale. Diese sind einem ständigen Wandel unterworfen. Trotzdem denken wir zu wissen, was schön ist und was nicht. Das gilt vor allem im Hinblick auf das klassische Schönheitsideal, welches häufig von den Medien und der Modebranche geprägt wird. Wer diesem Ideal nicht entspricht, hilft gerne mal mithilfe der Plastischen Chirurgie nach. Fettabsaugen, Lid- und Bauchstraffung, Kinn-OPs, Haartransplantationen und Brustvergrösserungen liegen schon seit einigen Jahren im Trend. Der Mensch versucht damit einem Ideal näherzukommen, das die Natur ihm verweigert hat.
Wandel der Schönheitsideale
Doch worin manifestiert sich der Schönheitsbegriff? Für viele Menschen muss ein attraktiver Mensch heutzutage auf jeden Fall schlank sein. So selbstverständlich dieses Ideal erscheint – historisch gesehen ist es ziemlich ungewöhnlich. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts galten meist solche Frauen als attraktiv, deren Körper reichlich mit typisch weiblichen Rundungen ausgestattet war. Bilder Alter Meister belegen: Über Jahrhunderte galten Frauenkörper als schön, die wir heute als übergewichtig und dick bezeichnen würden.
In alten Zeiten galt Leibesfülle gleichwohl als Statussymbol, denn nur Wohlhabende konnten es sich leisten, mehr zu essen, als der Körper benötigte. Diät war damals ein Fremdwort, mit dem niemand etwas anfangen konnte. Heute hingegen ist Übergewicht eher ein Manko und wird von vielen als unattraktiv angesehen. In den westlichen Industrienationen muss fast niemand mehr Hunger leiden, Nahrungsmittel sind zuhauf vorhanden, fast schon im Überfluss, so dass Übergewicht in den USA beispielsweise sogar eher in den sozialen Unterschichten vorkommt. Mangelnde Bewegung und Fehlernährung sind zwei der häufigsten Gründe für die überzähligen Kilos auf den Hüften. So lässt sich generell behaupten, dass in wirtschaftlich wohlhabenden Ländern ein schlanker Körper eher als attraktiv gilt als ein dicker. Wirtschaftlich arme Länder bevorzugen kräftigere und dickere Körper. Des Weiteren wurde inzwischen nachgewiesen, dass je traditioneller die Rolle der Frau, desto kurvenreicher das Figur-Ideal. Je grösser das Wirtschaftswachstum und je grösser der Anteil der Frauen an Bildungssystem und Erwerbstätigkeit, desto weniger kurvenreich ist das Idealbild.
Ähnlich verhält es sich mit der Gesichtsfarbe. Einen leicht gebräunten Teint empfinden West- und Nordeuropäer attraktiver als einen ganz blassen Menschen. In Indien beispielsweise vermeiden viele Menschen die Sonne, um ja nicht braun zu werden, denn je dunkler die Haut, desto niedriger der gesellschaftliche Stand – nur arme Arbeiter setzen sich den ganzen Tag der Sonne aus. So wundert es nicht, dass vielen Körperpflegeprodukten Bleichungsmittel zugesetzt wird, um dem Schönheitsideal weisse Haut näherzukommen.
Ist Schönheit messbar?
Viele Wissenschaftler haben sich mit dem Thema Schönheit auseinandergesetzt und Kriterien aufgestellt, mit denen man Schönheit inzwischen messen kann. Beispielsweise dem sogenannten perfekten WHR, dem Taille-Hüfte-Verhältnis. Dieser sollte idealerweise bei 0,7 liegen – das heisst bei 63 Zentimeter Taillenumfang sollte der Hüftumfang 90 Zentimeter betragen. (63:90=0,7). Das ideale Taillen-Hüfte-Verhältnis liegt seit Jahrzehnten konstant bei etwa 0,7, und das, obwohl das Körpergewicht der Models und Sexsymbole durchaus starken Schwankungen unterliegt. Schönheitsikonen wie Twiggy, Marilyn Monroe, Sophia Loren und Kate Moss hatten trotz ihrer unterschiedlichen Gewichtsklassen und Grössen stets einen WHR von etwa 0,7.
Angestrebte Perfektion
Doch Körperfülle, Taille und Hüfte sind noch längst nicht alles für eine perfekte Figur, auch die richtige Oberweite spielt eine wichtige Rolle. Dieses lassen allein schon die vielen Brust-OPs vermuten. Während in vergangenen Jahrhunderten der Busen vor allem klein und rundlich sein musste, gelten heute eher grosse Busen als erotisch und perfekter. Während man früher wenig Oberweite und breite Hüften bevorzugte, hält man heute einen grösseren Busen bei gleichzeitig schmalem Hüftumfang als attraktiv. Im Gegensatz zu früher gibt es heute jedoch die Möglichkeit, der Natur ein Schnäppchen zu schlagen und sich chirurgisch nachbessern zu lassen.
Trotz alledem kann man der Frage «Was ist Schönheit?» nicht mit knallharten Fakten begegnen, es spielen viel zu viele nicht messbare Faktoren eine Rolle, denn jeder Mensch hat sein eigenes Schönheitsempfinden, welches unter anderem von persönlichen Erlebnissen geprägt ist. Und so liegt Schönheit doch immer in den Augen des Betrachters. Zudem ist es das Wichtigste, dass man sich selbst liebt und in seinem Körper wohlfühlt.
Die Geschichte des Narziss
In der griechischen Mythologie ist Narziss der schöne Sohn des Flussgottes Kephisos, der erfüllt von trotzigem Stolz auf seine eigene Schönheit all seine Verehrer und Verehrerinnen herzlos zurückwies. Diese Kränkung widerfuhr auch dem aufdringlichen Bewerber Ameinios, dem Narziss ein Schwert zukommen liess. Ameinios brachte sich mit dem erhaltenen Schwert um, nicht aber ohne zuvor die Götter anzurufen, seinen Tod zu rächen. Nemesis hörte die Bitte und strafte Narziss mit unstillbarer Selbstliebe: Als Narziss sich an einer Wasserquelle niederliess, verliebte er sich in sein eigenes Spiegelbild. Fortan betrachtete er täglich sein Spiegelbild. Eines Tages setzte sich Narziss jedoch an den See, um sich wieder seines Spiegelbildes zu erfreuen, woraufhin ein Blatt ins Wasser fiel und so durch die erzeugten Wellen sein Spiegelbild trübte – schockiert von der vermeintlichen Erkenntnis, er sei hässlich, starb er. Nach seinem Tode wurde er in eine Narzisse verwandelt.
«Schönheit liegt in den Augen des Betrachters.»
«Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst.» (Victor Hugo)
«Charme ist der unsichtbare Teil der Schönheit, ohne den niemand wirklich schön sein kann.» (Sophia Loren)
«Für eine Frau ist Schönheit unbedingt wichtiger als Intelligenz, denn für Männer ist sehen leichter als denken.» (Lil Dagover)