
Ice Ice Baby
- 16. Februar 2018
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Theatralisch
Millionen von Menschen sind Jahr für Jahr in den Alpen unterwegs, und so manche von ihnen sind ausgemachte Kenner. Doch selbst die dürfte der Bildband von Peter Mathis überraschen. Denn der österreichische Fotograf zeigt den Tourismusmagneten von einer ganz anderen Seite – seine Aufnahmen sind sensible Porträts, denen man die tiefe Verbundenheit des Künstlers mit seinem Sujet anmerkt. Statt bekannte Szenarien abzulichten, sucht er nach dem perfekten Ausschnitt, der speziellen Perspektive und dem richtigen Moment, der eine ganz eigene Facette des gewaltigen Gebirgsmassivs offenbart. Für einen besonders spannungsreichen Bildgenuss sorgt der gekonnte Mix aus starken Kontrasten, feinen Abstufungen und ungewöhnlichen Proportionen, mit denen Peter Mathis seine fast schon theatralischen Motive inszeniert.
Bewegend
Unser Eis ist in Gefahr. Den französischen Fotografen Laurent Baheux inspirierte diese Bedrohung zu seinem neuesten Projekt «Ice is Black», für das er die schönsten Eislandschaften unseres Planeten und ihr faszinierendes Tierleben in atemberaubenden Schwarz-Weiss-Fotografien festgehalten hat. Lebewesen und Landschaften, die aus der Zeit gefallen scheinen, sind plötzlich zum Greifen nah. Aufgenommen in den weit abgelegenen Landstrichen Norwegens, Islands und Kanadas, präsentieren die Bilder Eisbären mit ihren Jungen, Füchse, die im Schnee herumtollen, und Seehunde in eisigen Gewässern. Baheuxs Fotografien sind nicht nur Botschafter der bewegenden Schönheit der Natur, sondern rufen auch dazu auf, diese prächtigen Eislandschaften und die auf sie angewiesenen Kreaturen dauerhaft zu schützen und zu bewahren.
Wirkungsvoll
Ein elementarer Bildband über eine Insel voll natürlicher Schönheit – fernab von allen Klischees. Für Fotografieliebhaber und Island-Fans oder die, die es spätestens durch dieses Buch werden. In Halldór Laxness’ Roman «Am Gletscher» reist der Protagonist von Reykjavik aus zum mythischen Gletschervulkan Snæfellsjökull, an einen Ort, in dessen Angesicht «Wörter aufhören, auch nur das Geringste zu bedeuten». Dies könnte als eine Art Leitmotiv hinter Jürgen Wettkes Island-Bildern stehen. Wo Sprache kaum in der Lage ist, die Wucht und Schönheit einer Landschaft zu vermitteln, gelingt dies dem Fotografen in «ICELAND – Nature of the North» mit seinen wirkmächtigen Aufnahmen.
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