
Hôtel Providence Paris: Vintage trifft auf üppiges Design!
von Nike Schröder; Titelbild: Providence
- 13. Oktober 2017
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Wer Pierre Moussié kennt, weiss, dass seine Handschrift unverkennbar ist. Das gilt seit Jahren für das Pariser Nachtleben, wo der Franzose als unbestrittener König gilt. Mit seinen Lokalen Chez Jeannette, Le sans souci, Le Mansart und der Brasserie Barbès hat er die Szene in der französischen Hauptstadt geprägt, jetzt will er mit dem «Providence» auch als Hotelier die Nummer eins werden.
Für sein Hotel hat Pierre Moussié ein Objekt gewählt, das auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkt, auf den zweiten jedoch umso spektakulärer erscheint. Obwohl das Hôtel Providence offiziell nur mit vier Sternen ausgezeichnet ist, gilt es bereits jetzt schon, nur wenige Monate nach der Eröffnung, als absoluter Geheimtipp. Das 4-Sterne-Hotel glänzt mit seiner zentralen Lage, nur einen Steinwurf vom Eiffelturm entfernt, in der Nähe des Louvre und des Jardin du Luxembourg. In nur 20 Gehminuten ist man im Stadtzentrum von Paris. Das «Providence» ist nicht in einem Bezirk, in welchem Hotel an Hotel gebaut ist, sondern ist eigentlich das einzige Hotel an dieser Lage. Ein perfekter Platz für ein Boutique-Hotel also.
Obwohl niemand bisher die PR-Trommel gerührt hat und die Präsenz des «Providence» im Internet auch sehr spärlich ist, erfreut sich der Newcomer über eine ausgelastete Buchungslage. Ungewohnt kurz nach der Eröffnungsphase eines solchen Boutique-Hotels, in der normalerweise die Öffentlichkeitsarbeit die Neugierde von Gästen weckt, ist das Hotel ein Ausnahmebeispiel für einen Selbstläufer ohne Vermarktungsapparat geworden.
So ungewöhnlich wie die Einrichtung sind auch die Gäste. Ein buntes Publikum verkehrt in diesem Boutique-Hotel: von Models über Wirtschaftskapitäne bis zu Künstlern. Jeder, der in den grossen Hotelpalästen nicht gesehen werden will oder eine intimere Atmosphäre sucht, findet im «Providence» ein extravagantes Zuhause.
Wohnen wie in der Kunstgalerie
Die Handschrift von Pierre Moussié ist unverkennbar: Marmor, dunkles Holz und ganz viel Samt, dazu ausgesuchte Vintage-Stücke. Das Ergebnis sind 18 Zimmer, die einem Farbschema folgen, das sich in Wandfarbe und Einrichtung widerspiegelt und mit einer spektakulären Tapete inszeniert wird. Die Zimmer, bis auf die Suiten, sind zwar klein, aber mit viel Charme ausgestattet: So bieten die Kelim-Teppiche ein wundervolles Kontrastprogramm zum originalen Stuck aus dem Jahre 1854. Alle 18 Zimmer verfügen über eine gigantische, integrierte Cocktail-Bar mit ausgesuchtem Sortiment – komplett mit Marmor-Tresen, Eismaschine und Cocktail-Equipment.
Für das Design-Team des «Providence» war es eine Herausforderung, für dieses Projekt ein edles Konzept zu erarbeiten, das ebenso auf die Wünsche und Vorstellungen des Hoteliers abgestimmt werden musste, wie auf die Architektur und Funktion des betreffenden Hotelzimmers eingehen sollte. Im «Providence» finden wir ein modern reduziertes Design im Mix mit einem üppig farbigen Design. Farbenfroh und knallig überzeugen die Entwürfe der Tapeten-Manufaktur «House of Hackney» durch aussergewöhnliche und kostbare Materialien, innovative Strukturen, raffinierte Techniken, faszinierende Farbspiele und nicht zuletzt durch eine hochwertige und anspruchsvolle Umsetzung. In immer neuen Kompositionen bilden die Tapeten die Grundlage für Ergebnisse mit atemberaubender Gesamtwirkung. Der Architekt Philippe Medioni hat diesem einst verfallenen Ort neuen Atem eingehaucht und das «Providence» in einem Stil eingerichtet, der pure Pariser Romantik vertieft und von Retro-Einflüssen lebt, ohne dabei kitschig zu sein.
Von Gaumenzauber und Augenweiden
Das Design-Highlight ist auf jeden Fall die raffinierte Tapete mit auffallendem Palmenmuster, kombiniert mit einem Teppich, designt von Madeleine Castaing. Das Ergebnis ist zugleich ernsthaft und stylish. Mit den gleichen Attributen kann man auch den Service und die Bewirtung des Hotels beschreiben. Für Frankreich und gerade Paris ist die Kulinarik eine grosse Säule, die das Pariser Leben bemerkenswert macht und im «Providence» mit neuesten Aspekten von Gaumengenüssen bedient wird. Die hoteleigene Café-Brasserie ist ein Aushängeschild des Hotels und überzeugt mit klassischen und raffinierten Kleinigkeiten, die den Gaumen erfreuen. Das Auge wird mit der charmanten Terrasse, die sich typisch französisch verträumt gestaltet, verwöhnt. Die Cocktail-Bar macht das «Providence» zu einem wahrhaften Reiseziel, denn hier gibt es aus der Erfahrung der verschiedenen Nachtlokale jeden erdenklichen angesagten oder klassischen Drink.
Normalerweise ist ein Hotel in der Grösse des «Providence» lediglich als ein Ort gedacht, an dem man übernachten kann. Mit diesem Hotel ist es jedoch gelungen, die Option, nachts nicht auszugehen, sehr attraktiv erscheinen zu lassen. Dabei hat Moussié mit seinem Hotel eine wunderbare Synergie geschaffen, denn die Gäste sind auch in seinen Nachtbars zu finden.
Man darf gespannt sein, was er als Nächstes plant. Mit diesem Hotel hat Pierre Moussié seinen ersten Coup gelandet. Dies soll aber erst der Beginn seiner Hotelkarriere sein, denn in der Hauptstadt gehen die Gerüchte um, dass er noch andere Hotelideen in Planung hat.
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