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Gut, etwas im Kasten zu haben

von Wilma Fasola

  • 19. November 2018
  • 0 comments
  • Posted in FeaturedFinance

Nichts ist mehr sicher, vor allem in Sachen Geldanlage. Kein Wunder, dass man sich nach alternativen Sparsystemen umschaut. Besonders schön, wenn dies wie im Fall der Sparclubs auch noch mit Spass und Geselligkeit einhergeht.

Oft wirken sie wie Relikte aus längst vergangenen Tagen. Sparschränke. Geduldig hängen sie in den Kneipen an der Wand, und man mag glauben, dass sie schon längst nicht mehr in Gebrauch seien. Doch dem ist nicht so. Seit einigen Jahren erlebt das gemeinsame Sparen im Rahmen eines Sparclubs eine kleine Renaissance. Und das nicht nur bei den Älteren, auch die jüngere Generation steckt mit Begeisterung ihr Bargeld in den aus vielen kleinen Boxen bestehenden Schrank. Das Prinzip dabei ist so simpel wie wirkungsvoll: Ein Jahr lang wird eingezahlt, und am Ende der zwölf Monate gibt’s das Geld cash zurück. Inklusive lustiger Party, die manchmal sogar von den angesammelten Zinsen bezahlt werden kann.

Lernbare Sparsamkeit
Rückblickend lässt sich heute nicht mehr sagen, wie und wo das Sparclub-Wesen seinen Anfang nahm. Sicher ist jedoch, dass es irgendwo Mitte des 18. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum gewesen sein soll. Zudem gilt der Schweizer Jean Baumann als der Erfinder des Sparschranks. Er liess sich 1965 den sogenannten «Cagnomatic» patentieren. Den ersten Boom erlebte das gemeinsame Sparen allerdings bereits viele Jahrzehnte vor der Patentanmeldung. Schon vor dem Ersten Weltkrieg steckten unter anderen Matrosen und Hafenarbeiter am Abend einen Teil ihres Tagelohns, der Heuer, in die wie kleine Briefkästen aussehenden Metallkästen. Damit war sichergestellt, dass nicht das gesamte Geld in die Wirtskasse wanderte und die Familien der Seemänner eine kleine, aber eben sichere Rücklage hatten. Auch diese wurde einmal im Jahr ausbezahlt und half dabei, wichtige Anschaffungen zu tätigen oder Kosten zu decken.

Gesellige Sparsamkeit
In den Anfangszeiten der Sparclubs ging es daher zu einem grossen Teil um die Sicherung der eigenen Existenz oder die der Familie. Und ein wenig ging es nebenbei um erzieherische Dinge. Gerade in der Unter- und Mittelschicht war es nicht einfach, Rücklagen zu bilden. Mit dem sicher verschlossenen Sparschrank war das Geld, einmal hineingesteckt, sicher bis zur Auszahlung aufgehoben. Im Heute geht es bei den Clubs eher um die Freude am Gemeinsamen. Denn zu jedem Zahltag gehören eine entspannte Runde der Mitglieder und sicherlich auch ein Kaltgetränk – nach Wunsch mit oder ohne Alkohol. Daher hängen die meisten Schränke nach wie vor auch in Bars, Restaurants oder der beliebten Eckkneipe. Die Hamburger Reeperbahn gehört dabei zu dem Flecken Erde, der über besonders viele Sparclubs verfügt – einige mit einer langen Tradition, aber auch gerade erst gegründete. Mit dem Film «Manche hatten Krokodile» hat der deutsche Regisseur Christian Hornung dem Thema sogar einen eigenen Film gewidmet.

Individuelle Sparsamkeit
Bei der Höhe und dem Zahltag der Einzahlung hat jeder Club seine eigenen Regeln. Einige bestehen auf einem festen Mitgliedsbeitrag. Andere überlassen es dem Sparer selber, wie viel er durch seinen Schlitz in die kleine Box verschwinden lässt. Ausgezahlt aber wird bei allen nur einmal im Jahr. Und auch die monatliche Leerung gehört in der Regel zu dem, was in allen Vereinen praktiziert wird. Das Geld selber wird vom Kassenwart verwahrt und jeder Betrag ordentlich dokumentiert. Schliesslich soll die Verteilung am Auszahlungstag auf den Rappen genau erfolgen. Das eingesammelte Geld findet nach jeder Leerung den direkten Weg zur Bank, um so noch ein paar Zinsen mitzunehmen. Von denen wird auch ein Teil der geringen Spesen des Vereins bezahlt, wie unter anderem die Versicherung für den Sparschrank.

Unterstützende Sparsamkeit
Aktuell entdecken gerade auch Entwicklungsländer das Prinzip der Sparclubs für sich. Der Grund: Armen Familien ist der Zugang zu Finanzdienstleistungen meistens verwehrt. Oft aus logistischen Gründen und noch mehr, weil die Banken wenig Interesse an einer Zusammenarbeit haben. Um dennoch den wenig Betuchten die Möglichkeit zu geben, auf der einen Seite zu sparen und auf der anderen basierend auf Kleinkrediten Unternehmen aufzubauen, wurden verschiedene Mikrofinanzsysteme aufgebaut. Und dies sind neben Dorfbanken und Mikrofinanzbanken auch Rotations- oder Sparclubs. In Bangladesch beispielsweise sorgt eine leicht abgewandelte Form der Sparclubs dafür, dass auch Frauen finanzielle Unabhängigkeit erleben können. Sie schliessen sich dafür in Gruppen von 15 bis maximal 40 Frauen zusammen. Einmal in der Woche muss jede von ihnen beim Treffen wenige Cents einzahlen. Wenn ausreichend Geld zusammengekommen ist, werden die ersten Kredite an einige Mitglieder ausgezahlt. Diese müssen innerhalb eines Jahres beglichen werden, was in den meisten Fällen auch gelingt. Nicht zuletzt, da durch das starke Gruppengefühl ein hoher sozialer Druck auf jeder teilnehmenden Frau liegt.

Männliche Sparsamkeit
In der Schweiz haben viele Clubs eine lange Geschichte. Die meisten bestehen seit vielen Jahrzehnten. Neuere ploppen zwar, jedoch nur vereinzelt, auf. Die Sparschränke hatten ihren Platz dabei nicht nur in Kneipen und Bars. Auch Metzgereien und Bäckereien setzen ihr Vertrauen in den Metallkasten mit Ziffern und Schlitzen. Und die Idee, dass, wer regelmässig kommt auch regelmässig konsumiert, ging auf. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Niemand geht zum Club-Treffen und verschwindet ohne Schwatz und das besagte Kaltgetränk wieder nach Hause. Im Grunde ist ein Sparclub somit auch mit einem Stammtisch vergleichbar. Mit Blick auf die Verteilung der Geschlechter im Sparerkreis lässt sich sagen, dass bis heute der männliche Anteil dominiert. Damals, um es mal mit den Worten eines Sparers zu sagen, liess sich dank Sparclub Geld vor der Ehefrau verheimlichen. Einmal im Schrank versenkt, war es vor ihrem Zugriff sicher. Heute  – so der mit einem Lächeln versehene Zusatz – hilft der Sparclub immer noch ein wenig, um dem ehefräulichen Radar zu entkommen.

Organisierte Sparsamkeit
Sparclubs sind jedoch nicht mit Investmentclubs zu vergleichen. Hier geht es zwar auch um die Macht der Gemeinschaft, jedoch im anderen Sinne. Es soll auf diesem Wege eine möglichst grosse Summe zustande kommen, die gemeinschaftlich in Aktien angelegt wird. Gespart wird dank des Gruppenprinzips zudem an Bankgebühren, Spesen und Courtagen. Jedoch braucht es dafür eine sogenannte einfache Gesellschaft, während ein Sparclub komplett ohne Rechtsform auskommt. Dennoch braucht es zur Gründung ein paar wichtige Voraussetzungen. So muss vor allem die Buchhaltung stimmen. Neue Bankauflagen haben hier in den letzten Jahren zur Auflösung einiger Clubs geführt. Doch dank 21. Jahrhundert und dem Megatrend Digitalisierung gibt es bereits zahlreiche Software-Tools, die bei der Organisation unterstützen.

 

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