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HomeFashionGina Grünwald: Mode aus vergessenem Abfall

Gina Grünwald: Mode aus vergessenem Abfall

Noemi Fabbri

  • 25. November 2021
  • 0 comments
  • Posted in FashionHighlight

Gerade von London zurück, ist Gina Grünwald, Inhaberin des Modelabels GINA GRNW und Studentin an der Central Saint Martins, noch dabei, ihr Studio in Zürich mit Blumen aus dem Garten ihrer Mutter zu verschönern, als ich dort für unser gemeinsames Abendessen mit anschliessendem Interview ankomme. 

Das geschäftige Treiben der Jungdesignerin lädt einen auf der Stelle und wie selbstverständlich in ihre farbenfrohe und spannende Welt ein. Zudem ist es sehr bezeichnend für Ginas Person – für ihren Traum «Modedesign» gibt sie seit über zehn Jahren Vollgas und schafft es dabei auch noch, Aktivismus zu betreiben. Unter Anwendung von Konzepten wie Zero Waste, Upcycling sowie Recycling kreiert und produziert die gebürtige Schweizerin Modestücke, die als solche gegen Fast Fashion einstehen.

PRESTIGE: Gina, was bedeutet Fashion für dich?
GINA GRÜNWALD: Fashion ist eine der drei wichtigsten grossen Wirtschaftsmächte der Welt. Das sind riesige, riesige Zahlen, die da durchgehen. Und gerade, weil Mode, von der ökonomischen Seite her, so einen grossen Teil der Welt ausmacht – man denke an Arbeitsplätze, Ressourcen und so weiter – ist sie eben auch ein Bereich, der einen riesigen Einfluss auf die Welt und die Gesellschaft nimmt. Deshalb habe ich Fashion bewusst ausgewählt als den Bereich, in welchem ich mein Potential einsetzen möchte, um in der Welt zu wirken. Fashion ist für mich also eine Lebensentscheidung und auch ein Brennpunkt, an dem ich alles für mich Relevante verbinden kann. An dem ich Sprache verbinden kann mit Menschen, mit Kommunikation, mit Politik – das ist ganz, ganz wichtig für mich. Und ich denke, dass ich die Welt auf diese Weise am besten positiv beeinflussen kann und ihr so auch etwas zurückgeben kann. Das ist Fashion für mich.

Spannenderweise bist du schon auf dem besten Weg, die Welt durch Fashion ein Stückchen besser zu machen, denn mit deinem Label GINA GRNW konntest du bereits einige Erfolge feiern. Wie hat das alles begonnen?
Das Label entstand eigentlich mitten in der Pandemie im Rahmen eines Universitätsprojektes, wobei es darum ging, ein soziales Business zu etablieren. Ich musste also absetzbare Produkte entwickeln und herstellen, mit welchen ich dann einen Businesskreislauf gestartet habe und von deren Ertrag ich auch einen gewissen Prozentsatz an unterschiedliche NGOs gespendet habe. So hat das eigentlich alles begonnen. Nach dem Launch meines Online-Stores im Herbst 2020 brauchte dieser natürlich ein wenig Zeit, um zu fruchten. Man setzt also eigentlich die Samen und dann muss man erst einmal warten, bis man was ernten kann.

©ginagrnw

Was bedeuten dir solche Erfolgserlebnisse, als Person sowie als Marke?
Sehr, sehr viel. Ich denke, im letzten Jahr ist schon auch viel gegangen. Deshalb sind Freunde und Familie, die selber nicht in der Modeindustrie tätig sind, unglaublich wertvoll, weil sie dich daran erinnern, zurückzuschauen und dir bewusst zu machen, was du alles schon geschafft hast. Aber ganz wichtig sind dann trotzdem auch diese professionellen Erfolge. Wenn du zum Beispiel von der Chef-Editorin der Vogue Italy hörst, dass dein Online-Store und deine Produkte «ready for the market» sind oder wenn deine Kleidungsstücke in einer Print Issue publiziert werden… das ist genau das, was du brauchst, um weitermachen zu können. Und davon zehrst du auch. Das boostet dich und gibt dir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Das bedeutet unglaublich viel, für mich sowie auch für GINA GRNW.

Mit GINA GRNW stehst du für eine Art von Modeproduktion ein, die auf Zero Waste und Upcycling abzielt. Wie kam es dazu?
Da kann man eigentlich anfangen, als ich etwa sieben Jahre alt war. Tiere, Umwelt, Natur, das war für mich schon immer etwas sehr Wichtiges. WWF, Geolino… das hatte ich alles abonniert. Seit kleines Kind war das so mein Ding. Mit zehn Jahren hab ich dann am Jahrmarkt Kuchen und Brownies verkauft oder bin von Tür zu Tür gegangen. Völlig weird. Aber davon konnte ich über 1000 Franken für Robbenbabys, Polarbären und Fledermäuse spenden. Später zur Gymnasiumszeit hab ich ein T-Shirt-Label hochgezogen, das auf die Verwendung von Bio-Cotton und umweltfreundlichen Druck in Deutschland geachtet hat. Die Shirts hab ich dann selber genäht bei mir zu Hause, in meinem Zimmer, mit Freunden. Und von dem Erlös spendete ich einen gewissen Prozentsatz an den Schutz von Haifischen.

Also war es für dich ganz natürlich, dass du dich für diese Art von Modeproduktion entschieden hast.
Absolut. Das war für mich gar keine Frage, weil Fast Fashion, das geht für mich einfach nicht. Da will ich nicht hin. Man macht ja auch nicht beim Mobbing in der Schule mit. Das ist ganz klar, dass ich da sage, «ne, das passt mir nicht, das darf man nicht unterstützen». Da muss man wirklich gucken, dass man Alternativen findet. Und deshalb möchte ich da eine Alternative sein. 

Würdest du dich in diesem Falle als eine nachhaltige Designerin bezeichnen?
Da hab ich Mühe, weil es einfach nicht möglich ist, vollkommen nachhaltig zu sein. Deshalb würde ich mich auch nicht als vollständig nachhaltiges Label verkaufen wollen, weil ich schlussendlich etwas produziere und dafür immer noch Energie und Rohstoffe brauche. Ich sehe mich deshalb eher als Designerin, die Zero Waste anwendet, die für Upcycling einsteht und die gewisse Techniken versucht neu zu entwickeln, sodass ich eben wenig bis zu keinen Abfall hinterlasse. Anstelle zu sagen, ich bin eine nachhaltige Designerin, würde ich aber eher sagen, ich bin eine Aktivistin, die für Nachhaltigkeit einsteht. Das würde ich mir dann eher auf die Flagge schreiben, weil es eben auch die Komponente, mit Mode Politik zu machen, betrifft. 

©ginagrnw

Deine Produktionsart ist aber trotzdem nachhaltiger als die vieler Anderer – nur schon in Bezug auf deinen Umgang mit Materialien. Beeinflusst die Verwendung von recycelten Rohstoffen deinen Arbeitsprozess?
Mein Arbeitsprozess ist natürlich sehr stark von dieser Verwendung geprägt. Die Materialien sind eigentlich die Grundpfeiler meiner kreativen Praxis und darauf baut sich alles auf. Vielleicht muss ich auch zuerst anmerken, dass ich eine Knitwear-Designerin bin, also von der Strickerei komme, wo wir grundsätzlich unsere eigenen Textilien erschaffen. Deshalb steht der Textildesign-Gedanke für mich sowieso am Anfang von jeder neuen Kollektion. Ich bin also weniger der Typ, der Sachen zeichnet und die dann an einer Büste nachkreiiert, sondern arbeite zuerst mit dem Textildesign-Gedanken, mit der Strickware, oder vor allem eben mit einem Material. Da stellt sich dann die Frage, was man denn mit einem bestimmen Material überhaupt machen kann, da sich natürlich nicht jedes Material für alles eignet. Das macht dann unglaublichen Spass, mit dem Material zu spielen und eine Technik zu entwickeln. Und dann wende ich das in einem Designprozess an und lasse mich inspirieren. 

Interessant. Und die vorher bereits angesprochenen Parameter, die du dir für GINA GRNW gesetzt hast – also Zero Waste, Upcycling, Recycling und so weiter –, wie kommen die da ins Spiel?
Die sind natürlich sehr entscheidend für meinen Arbeitsprozess, weil da schon die Materialsuche spannend ist. Dabei gehe ich über den Horizont hinaus und in Industrien hinein, die überhaupt nichts mit Fashion zu tun haben, um da zu gucken, welchen Abfall die rumliegen haben. Und dann versuche ich, für diesen perfekten Rohstoff, der da einfach so als Abfall in der Tonne liegt, eine Technik zu finden, die mir erlaubt, diesen aufzuwerten – unter Anwendung von neueren Technologien– 3D-Drucker, Laser, CNC-Fräser – und traditioneller Handarbeit, wie etwa Häkeln.

Inspiration durch Limitation also.
Genau. Ich fühle mich unglaublich inspiriert durch diese Limitationen von Materialien und durch diese moralischen und ethischen Regeln, die für mich Grundpfeiler darstellen, persönlich sowie in der Marke. Durch sie bin ich dazu gezwungen, mich mit einem Material genauer auseinanderzusetzen und daraus etwas Neues zu kreieren. Das ist sehr aufregend.

Du bist in Zürich geboren und aufgewachsen, hast aber einige Zeit in Bologna und Paris verbracht und wohnst jetzt seit mehreren Jahren in London, wo du auch deinen Hauptsitz hast. Verkörpert die Londoner Modeszene das perfekte Zuhause für dein Label oder gibt es auch andere Metropolen, in welchen du gerne Fuss fassen würdest?
Also, Fuss fassen auf der ganzen Welt (lacht). Ich sehe mich und GINA GRNW natürlich als etwas sehr Globales. Es war auch spannend, durch die Pandemie zu sehen, wie nahe alles eigentlich beieinanderliegt und wie wenig geographische Distanz dann digital wirklich eine Rolle spielt. Ich denke auch, dass die Werte, die ich verkörpere, global Bedeutung haben. Zudem habe ich gemerkt, dass Amerika und Asien für mich unglaublich stark sein könnten aufgrund ihrer Farbenfröhlichkeit, die auch Teil der DNA meiner eigenen Marke ist. Trotzdem hat London eine spezielle Stellung.

Inwiefern?
Für mich ist London ganz klar ein Zuhause, eine unglaubliche Inspirationsquelle, die auch nicht versiegt. Ich werde da so stark herausgefordert, weil es einfach sehr viele unglaublich talentierte Menschen gibt. Ich glaube nicht, dass meine Designwelt ohne London so wäre, wie sie jetzt ist. Die Stadt ist perfekt für ein junges Label und ein unglaublich starker Standort – natürlich auch, weil ich mir mit meiner Ausbildung an der CSM da ein Netzwerk aufbaue. Die derzeitige Arbeit an einem grösseren Projekt in der Schweiz ist natürlich schon sehr surreal – supercool. Ich lerne unglaublich viel in dem Prozess und bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Gleichzeitig freue ich mich auch, wenn ich bald zurück nach London gehen kann und da schon wieder das nächste Shoot und die nächste Kollektion bevorstehen. Mal gucken, wo’s noch so hingeht.

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