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Fünf Häuser für die Kunst

Helena Ugrenovic, Fotos: Matthew Millman Photography

  • 23. September 2020
  • 0 comments
  • Posted in HighlightLiving

Er ist Amerikas berühmtester Innenarchitekt. Sie eine der weltweit führenden Kunstsammlerinnen. Was Chara Schreyer und Gary Hutton eint, ist die Liebe und Passion zu Kunst und Design sowie eine 40-jährige Zusammenarbeit. Fünf Residenzen sind entstanden, die 600 Kunstwerke beherbergen, darunter Meisterwerke von Marcel Duchamp, Andy Warhol, Donald Judd, Louis Nelson, Diane Arbus und Frank Stella. In ihrem Buch «Art House» entführen sie den Leser auf eine atemberaubende visuelle Tour. Doch es ist nicht nur ein ästhetisches Meisterwerk über ihre Arbeit und Leidenschaft. Es ist die Erkundung eines Lebens, das dem Leben mit Kunst und der Gestaltung von Häusern gewidmet ist.

Es ist einfach so passiert, wird Chara Schreyer in einem Interview erzählen und dass sie nicht vorhatte, Sammlerin zu werden. Aber ein ästhetischer Mensch sei sie immer schon gewesen. Als «es» dann einfach passiert und sie durch ihren Sinn für Ästhetik und das Gespür für Künstler und deren Werke in ihren 20er Jahren damit beginnt, Kunst zu sammeln, besitzt sie gemäss «ARTnews» heute eine der 10 grössten Privatsammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst weltweit. Ihre Sammlung hat die kanonische Vielfalt einer klug unterrichteten Kunstvermessungsklasse nach dem Zweiten Weltkrieg, und sie erwirbt bestimmte Kunstwerke noch bevor diese gefeiert und unerschwinglich teuer werden. Sie sammelt Künstler, die den Lauf der Geschichte verändern. Nicht im Traum würde sie ihre Kunstschätze einlagern. Dafür erwirbt sie Häuser, in denen sie ihre Sammlung richtig inszeniert. Tatsächlich erwirbt sie eines der Häuser deshalb, weil es die perfekte Wand für eine geliebte Judd-Skulptur hat, ein Stapel reflektierender Stahl- und Plexiglaskästen, der vollends lebendig wird, wenn natürliches Licht von beiden Seiten auf ihn trifft.

Gary Hutton ist ein Sohn Kaliforniens und wächst auf der 30 Hektar grossen Apfelplantage seiner Grossmutter auf, eingebettet zwischen den Santa-Cruz-Bergen und der kalifornischen Küste. Seinen kreativen Schock und was man im Nachhinein als eine Sternengeburt beschreiben kann, ist der Moment, als er Kim Novak in seiner Umgebung sieht. Die blonde Schönheit hat sich in der Nähe einquartiert, während sie für Alfred Hitchcocks «Vertigo» vor der Kamera steht. Es ist diese Hollywood-Magie, eine andere, viel grössere und schillerndere Welt als die Apfelplantage, eine Welt voller Schönheit und Glamour, und sie riecht förmlich nach Schöpfung sowie Unendlichkeit. Diese Begegnung mit der Andersartigkeit verändert seine Perspektive nachhaltig. Auch heute noch treiben transformierende Erlebnisse den stillen Luxus seiner Möbelentwürfe an. Gary Huttons subversiv-schöne, moderne Arbeiten und seine 40-jährige Karriere leben an der Schnittstelle von Innenarchitektur und bildender Kunst. Sein erstes Projekt ist das Restaurant «Today’s on Union Square» in San Francisco. Es ist ein unglaublich innovatives Restaurant mit extravagantem Design und zieht das anspruchsvollste und schillerndste Publikum San Franciscos an. 1979 wird das Projekt im Magazin «Interior Design» veröffentlicht und lässt die Designwelt aufhorchen.

Die Gunst der Stunde
Chara Schreyer wird in Münchberg, Deutschland, geboren, wohin ihr polnischstämmiger Vater Max Webb übersiedelte. Sechs Konzentrationslager, darunter Auschwitz, und ein Dutzend Arbeitslager hat er überlebt. In Münchberg gründet er zusammen mit Nathan Shapell, einem Mitüberlebenden und Bruder von Webbs erster Frau Sala, ein Textilgeschäft. 1952 ziehen die Familien nach Los Angeles, wo Max Webb, Nathan Shapell und dessen Bruder David eine der grössten Immobilienentwicklungsfirmen Kaliforniens gründen. Die Firma kauft unter anderem Land in der Porter Ranch auf und baut dort Tausende von Musterhäusern. Der Erfolg der Firma ermöglicht es Chara, das Sammeln von Kunst zu einer Berufung zu machen. Ihre Familiengeschichte indes durchdringt ihre Sammlung, denn Kunst erzählt Geschichte. So hat sie in ihrem Tiburon-Haus einen «Katastrophenschuppen» mit Glastür eingerichtet, um der Vergänglichkeit des Lebens zu gedenken. «Man braucht sieben Generationen, um ein Trauma aus dem Kopf zu bereinigen», erklärt sie in einem Interview: «Wenn man das Kind von Holocaust-Überlebenden ist, hat man das Gott sei Dank nicht wirklich erlebt, aber man hat es auf viele Arten gelebt. Ich habe einfach die Vorstellung, dass sich das Leben auf einen Schlag ändern kann. Ich fühle mich zu Dingen hingezogen, die dafür sprechen.»

Eine Sammlerin mit Herz und Geschichte
Sie fühlt sich zu Werken hingezogen, die sich auf Gewalt und Mord beziehen. Ein Kunstwerk muss rigoros, poetisch und historisch getrieben sein, und es muss den Dialog der Kunstgeschichte mit Pathos erweitern und Grenzen sprengen. Sie sammelt unbewusst, psychoanalytisch und Dinge aus ihrer eigenen geistigen sowie persönlichen Geschichte. Als sie mit dem Sammeln beginnt, ist die Kunstwelt noch nicht so glühend heiss, dermassen teuer, und sie ist noch nicht so marktorientiert. Ihr erstes Kunstwerk kauft sie 1975 vom venezolanischen Op-Art-Künstler Jesus Rafael Soto und danach zwei Gemälde von Georgia O’Keeffe. Aus Prinzip veräussert sie nichts und kauft Jahre später eine Videoinstallation von Nam June Paik zurück, die ihr erster Mann bei der Scheidung mitgenommen hatte. Leiht sie an Museen aus, hinterlässt sie ein ausgedrucktes Foto des abwesenden Kunstwerks an der Wand. Nichts ist eingelagert, und das macht sie einzigartig. Im Gegensatz zu beispielsweise Cliff und Mandy Einstein hat sie ihre Sammlung nie ausgeladen und neu begonnen; im Gegensatz zu den Brüdern Marcian und Eli Broad wird sie niemals ein Privatmuseum bauen, das ihr als Offsite-Speicher dient, und daher wird ihre Sammlung niemals mit den örtlichen Museen konkurrieren.

Ihre Kunstwerke leben in ihren Häusern, an einem durchdachten und perfekten Platz. «Ich verbringe sehr viel Zeit mit Denken», erzählt die Sammlerin und Philanthropin, die in den Aufsichtsräten des San Francisco Museum of Modern Art, des Hammer Museum und des Los Angeles Museum of Contemporary Art sitzt, «ich liege im Bett und bewege sie alle in meinem Kopf herum, wodurch verschiedene Dialoge zwischen ihnen entstehen.» So entsteht eine enge, 40-jährige Zusammenarbeit mit dem Innenarchitekten Gary Hutton, um ideale Schauplätze und atemberaubende, elegant zurückhaltende Räume für ihre Sammlung zu schaffen. Sie entwerfen keine neuen Räume, um ein bestimmtes Werk unterzubringen, sondern betrachten jedes Haus als eigenes Kunstwerk.

Der Dekan des Westküsten-Designs
In den frühen 1970er Jahren studiert Gary Hutton bildende Kunst und Studiopraxis an der UC Davis, bekannt als Heimat der «Aggies» – Macher, Veränderer und Problemlöser –, die seit ihrer Eröffnung im Jahr 1908 bekannt ist für herausragende Akademiker, Nachhaltigkeit, die Wertschätzung des kalifornischen Lebensstils und die zu den führenden öffentlichen Universitäten der Vereinigten Staaten zählt. Unter der Leitung der dort lehrenden Künstler Wayne Thiebaud, Robert Arneson und Manuel Neri sowie mit deren Faible nach Materialität vertieft er seine Kenntnisse, und das wird zentral für seine Arbeiten und am sichtbarsten in seinen Möbeln sowie persönlichen Sammlungen. Als Nächstes erhält er einen Abschluss in Innenarchitektur am California College of the Arts und widmet sich seinem ersten Projekt, dem Restaurant «Today’s on Union Square», das gleichzeitig sein Durchbruch ist.

Seine Möbelkollektionen erregen immer mehr Aufmerksamkeit und Beachtung. 1989 lanciert, überschreiten sie Grenzen, und auch Gary Huttons gestalterischer Anspruch verstärkt sich. Er ist ein wahrer Trendsetter, und sein charakteristischer Ciao-Stuhl wird von einigen der grössten Einzelhändler in Amerika kopiert. Er hält international Vorträge in Museen, Ausstellungsräumen und Design-Veranstaltungsorten. Er unterstützt sowohl die Kunst aktiv als auch die Designausbildung und andere soziale Anliegen, und so erstaunt es keineswegs, dass sein Büro voll von Auszeichnungen, Anerkennungen und Applaus ist. Er ist ein bescheidener und sympathischer Designer ohne Diva-ähnliche Starallüren, wie man es oft von einer Design-Koryphäe erwartet. Sein Bestreben, «es klein zu halten», ist oft von der Notwendigkeit angetrieben, an jedem der Schritte des Designprozesses beteiligt zu bleiben, während seine lang gehegte Liebe zur Kunst seiner Arbeit eine Ästhetik verleiht, die sich der Norm entzieht. Gleichgesinnte respektieren ihn genauso wie Kunden, und zu Recht zählt er zur Design-Elite der Bay Area.

Vom Musterknaben zur Design-Koryphäe
Wie Chara Schreyer prägt auch ihn die Geschichte seines Lebens. Sein Vater ist Ingenieur und fährt Züge für die Eisenbahn, seine Mutter ist Hausfrau. Er wächst in einer ländlich konservativen Umgebung auf, erlebt eine traditionelle Erziehung auf dem Land und ist später sogar Ober-Cheerleader während seiner Zeit an der Watsonville High School. Der Klassiker schlechthin. Nach seinem Abschluss an der UC Davis erhält er von einer Werbeagentur den Auftrag, eine Skulptur für ihre Büros zu schaffen. Zum Leben reicht es nicht, und so arbeitet er in einem Bekleidungsgeschäft, einer Buchhandlung und einem Einkaufszentrum, bevor er beschliesst, dass Inneneinrichtung etwas ist, das ihn sehr interessiert. Er schreibt sich am California College of the Arts ein und führt musterschülermässig eine Reihe von Projekten durch, bevor er sein eigenes Designbüro eröffnet. Nach seinem ersten Werk, dem Restaurant in San Francisco, verwandelt sich der Musterknabe in einen Designer, der die Aufmerksamkeit und den Respekt von Design-Grössen wie Orlando Diaz und Charlie Pfister erregt, die im Restaurant speisten.

Es ist seine Wertschätzung für das Visuelle und Schöne, die er schon seit seiner Kindheit besitzt und die ihm mit acht Jahren bewusst wird. «Meine Mutter hatte keinen Schmuck, ausser ihrem Ehering. Woher wusste ich also von ausgefallenem Schmuck?», erzählt Gary Hutton in einem Interview: «Als ich acht Jahre alt war, ging ich nach Watsonville, um mir die Haare schneiden zu lassen. Und während ich in dem Friseurstuhl sitze, sehe ich plötzlich Kim Novak! Es war der berühmte Schuppen-von-den-Augen-fallen-Moment. Ich dachte – wow! Glamour! Und plötzlich verstand ich es, hier ist noch etwas anderes, und ich will es wissen!»

Das Kunsthaus
«Art House», herausgegeben von Assouline und geschrieben von Alisa Carroll, Chefredakteurin von «SFC&G», berichtet über die vierzigjährige Zusammenarbeit der führenden Kunstsammlerin Chara Schreyer mit Gary Hutton, aus der fünf Residenzen hervorgegangen sind, die sechshundert Kunstwerke beherbergen können. Alles beginnt mit dem Fotografen Matthew Millman, der die Sammlung von Huttons Klientin Chara Schreyer dokumentieren will. Sie nehmen Gespräche mit einem Buchagenten in New York auf, der einige Nachforschungen über die Partnerschaft von Schreyer und Hutton anstellt. Sein Feedback lautet: «Ein Buch mit Bildern aus der Kunstsammlung einer reichen Person, das niemand jemals kaufen wird. Die wahre Geschichte hier ist, dass Gary und Chara seit fast 40 Jahren zusammenarbeiten, und zwar in diesen fünf Häusern, die diese Sammlung beherbergen. Das ist die Geschichte.» So ist das Buch zu dem geworden, was es ist.

©Matthew Millman Photography
©Matthew Millman Photography
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