
FANCY NAIL FASHION
- 29. November 2016
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In der Tierwelt sind Klauen, Hufe oder Krallen das Pendant zum menschlichen Nagel. Bei den Primaten wird die gewölbte, durchscheinende Keratinplatte auf der Oberseite der Finger- und Zehenspitzen als Nagel bezeichnet. Einerseits dienen sie dem Schutz der Fingerkuppen, andererseits unterstützen sie die Greiffunktion. Technisch betrachtet stellen Nägel ein Widerlager für die sensiblen Fingerbeeren dar, liegen auf dem Nagelbett und sind dermassen stark mit diesem verbunden, dass sie als wirksames Kratz-, Zupf- und Ritzwerkzeug eingesetzt werden können. Etwa 0,5 bis 1,2 Millimeter wachsen die verschiedenen Nägel pro Woche und erreichen im Laufe des Lebens eines 80-jährigen Menschen eine stolze Länge von ungefähr 28 Meter. Das Überbleibsel der Evolution, aus dem zwar Krankheiten und Störungen des menschlichen Organismus herausgelesen werden können, dient seit jeher als Fashion-Fläche des menschlichen Körpers und ist heute ein Zeichen der Weiblichkeit.
Jahrtausendealte Kunst
Die Verschönerung und Verzierung von Nägeln ist keine Erfindung der Moderne, sondern reicht mehr als 5000 Jahre zurück zu den Hochkulturen der Antike. Zum Schönheits- und Pflegeritual gehörten auch die Nägel, und meistens symbolisierten diese auch den sozialen Status sowohl bei Frauen als auch Männern. Bei den Ausgrabungen der königlichen Grabanlagen in Ur, einer der ältesten sumerischen Stadtgründungen und altes Zentrum von Mesopotamien, dem heutigen Irak, wurde ein Manikür-Set aus purem Gold geborgen, das grüne und schwarze Nagelfarbe aus Khol enthielt. In China, Ägypten, Indien und bei den Inkas übertrumpften sich die Kunstwerke des Nagel-Designs, die mit ausgefallener Kreativität zelebriert wurden.
Mit einer Mischung aus Bienenwachs, Gelatine, Eiweiss und Gummiarabikum, einem Exsudat aus dem Pflanzensaft von Verek-Akazien, färbte man vor 5000 Jahren in China die Fingernägel und erzielte durch das Beifügen der Blüten von Orchideen und Rosen Farbschattierungen, wobei Rot- und Schwarzschattierungen auf der Beliebtheitsskala Platz eins beherrschten. Ein weiterer damaliger Trend war es, die Fingernägel in den Farben der herrschenden Kaiserdynastien zu färben, und zu Zeiten der Zhou-Dynastie verzierte der Adel sie zusätzlich mit Edelsteinen, Gold- und Silberstaub. Im alten Ägypten schlug das Herz der Damenwelt gleichermassen für rote Fingernägel und ihre soziale Schicht drückten sie mit der Farbschattierung aus. Je höher die soziale Klasse, der sie angehörten, desto dunkler war der Rotton. Genauso in Indien, wo das Färben der Fingernägel mit der Hennapflanze erfolgte und in erster Linie eine soziale Bedeutung darstellte…
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