
Ein sehr privater Ort
- 30. April 2015
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Als die amerikanische Künstlerin Marilyn Minter ihre Mutter zum ersten Mal portraitierte, war sie gerade 21 Jahre alt. Die heute 65-Jährige feierte erst spät mit ihren Bildern Erfolg. Sie legt die kulturellen Beklemmungen im Umgang mit Sexualität und Verlangen offen, ihre hyperrealistischen Aufnahmen von hochglanzpolierten Oberflächen und Körperpartien wirken verführerisch und verstörend zugleich. Doch alles fand den Anfang mit den Schwarzweissbildern von ihrer Mutter – im Bett liegend, eine Zigarette rauchend, stark geschminkt. Das Besondere daran: Die Bilder sind nicht gestellt. Minters Mutter verbrachte zu dieser Zeit den ganzen Tag im Bett, nahm Tabletten, rauchte, trank. Zog sich völlig in ihren Privatraum zurück, machte sich aber immer noch täglich zurecht.