
Ein Prinz gibt Vollgas
- 10. Juli 2012
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Prinz Max zu Schaumburg-Lippe gilt als eines der grössten Talente des Motorsports. Und fährt nun wie einst Sebastian Vettel als jüngster Rennfahrer in der Formel BMW. Die Formel BMW gilt als Einsteigerklasse des Formel-Rennsports. Nach Absolvierung der Formel BMW steht den jungen Piloten meist ein Aufstieg in die Formel 3 oder vergleichbare Serien bevor. Nico Rosberg, Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg entstammen dieser Talentschmiede. Nun hat auch Prinz Max zu Schaumburg-Lippe den Sprung vom Schweizer Kartmeister auf die internationalen Rennstrecken im Formel-Auto geschafft. Ein bisschen stolz kann er darauf sein, denn er ist der jüngste von 15 Rennfahrern, die nun von BMW gefördert und auf Formel-1-Kurs gebracht werden.
Mit seiner Mutter Karin zu Schaumburg-Lippe und seiner Schwester Catharina lebt der vierzehnjährige Prinz am beschaulichen Ägerisee. Doch alles andere als beschaulich sind die Zukunftspläne des jungen Renntalentes. Die Formel 1 will er anstreben und er ist auf dem besten Weg dorthin. Ein grosses Talent und jede Menge Ehrgeiz versprechen eine grosse Rennfahrer- karriere. Das erkannte auch BMW und holte ihn unter seine Fittiche. Mit bis zu 200 Stundenkilometern rast der junge Prinz nun über die Rennstrecken der Welt und will es an die Spitze des Formel-1-Sportes schaffen. Bis dahin ist es noch ein langer und steiniger Weg, aber die Erfolge des Prinzen versprechen eine erfolgreiche Laufbahn.. PRESTIGE traf sich mit dem schnellen Prinzen und sprach mit ihm über seine Rennfahrerträume, Vorbilder und sein straffes Trainingsprogramm.
Interviewbox
Prestige :Mit 14 Jahren hast Du schon einige Erfolge im Rennsport vorzuweisen. Seit wann bist Du im Motorsport aktiv?
Prinz Max zu Schaumburg-Lippe: seit 2008.
Der Rennsport ist keine alltägliche Freizeitgestaltung. Wie bist Du dazu gekommen?
Aus Interesse an einem neuen Hobby bin ich mit einem Rennkart gefahren. Das hat mir so gut gefallen, dass ich im Jahr darauf sofort Rennen fuhr.
Was ist der besondere Reiz am Motorsport?
Nachdem man das erste Mal gefahren ist, will man immer wieder fahren. Es ist wie eine Sucht.
Was war bisher Deine Höchstgeschwindigkeit?
Circa 200 Stundenkilometer.
Nachdem Du Schweizer Kartmeister warst, fährst Du nun in der Formel BMW. Eine recht steile Karriere. Worin liegen Deine Stärken?
Ich bin sehr ehrgeizig, kann mich gut konzentrieren und kann gelernte Sachen schnell umsetzen.
Hast Du im Rennsport Vorbilder?
Ja, mein grosses Vorbild ist Sebastian Vettel.
Kannst Du Dir von ihm etwas abschauen? Und wenn ja, was?
Ich finde es toll, dass Vettel trotz seiner grossen Erfolge immer am Boden bleibt. Er ist nicht nur schnell, sondern auch sehr sympathisch.
Du fährst ja nun wie einst Vettel als Jüngster in der Formel BMW. Ist man da nicht mächtig stolz drauf?
Doch, ich bin wirklich stolz, dass ich mit 14 Jahren schon im Formula BMW Talent Cup fahren kann.
Denkst Du, Dein Prinzen-Titel hat Dir dabei geholfen, oder ist dieser eher hinderlich?
Der Prinzen-Titel macht mich nicht schneller, also glaube ich nicht, dass er mir hilft. Hinderlich ist er aber auch nicht.
Woher kommt Dein Spitzname «Prinz Sause»?
Prinz Sause ist der Spitzname meines Vorfahren, der genauso hiess wie ich. Ich mag es aber nicht, wenn man mich «Prinz Sause» nennt.
Was für ein Gefühl war es, als Du das erste Mal in einem Formel-Auto über die Rennstrecke fahren durftest? Und wo liegt der Unterschied zum Go-Kart?
Es war ein unglaublich tolles Gefühl. Ich habe mich so gefreut, dass ich den Sprung vom Kart ins Auto geschafft habe. Der Unterschied zum Kart ist sehr gross. Es ist was ganz anderes, nur dass man mit der Geschwindigkeit schon umgehen kann.
Hat Deine Mutter nicht ein wenig Angst um Dich? Es gibt ja schliesslich bedeutend ungefährlichere Hobbies.
Sie hat schon Angst um mich, vielleicht sogar mehr, als sie zugibt. Aber sie ist auch der Meinung, dass im Leben immer etwas passieren kann.
Es gibt auch erheblich preiswertere Hobbies. Wie finanziert man das Formelfahren?
Einzig und allein mit der Unterstützung von Sponsoren.
Wie sieht ein ganz normaler Tag im Leben des Max zu Schaumburg-Lippe aus? Was für ein Trainingsprogramm absolvierst Du?
Morgens stehe ich relativ früh auf und gehe zur Schule. Wenn ich am Nachmittag von der Schule zurück bin, mache ich Sport. Dank meinem Trainer habe ich ein spezielles Fitnessprogramm, welches mich im Rennsport optimal unterstützt. Danach mache ich meine Hausaufgaben und gehe dann meistens schlafen. Wenn ich noch etwas Zeit habe, schaue ich fern.
Was macht Deiner Meinung nach einen guten Rennfahrer aus?
Ein guter Rennfahrer muss physisch und mental fit sein. Natürlich gehören auch Ehrgeiz und Talent dazu.
Was ist wichtiger: der Fahrer oder gutes Material?
Ich bin der Meinung, beides muss stimmen, um zu gewinnen.
Wo siehst Du Dich in fünf/zehn Jahren?
In zehn Jahren hoffe ich, dass ich den Sprung in die Formel 1 geschafft habe und dort Weltmeister werde.
Und was wirst Du machen, wenn es nichts wird mit der Formel-1-Karriere? Anderer Berufswunsch?
Da ich neben dem Rennsport meine Matura mache, habe ich viele Möglichkeiten, wenn es nicht klappt. Aber ich könnte mir gut vorstellen, im Rennzirkus zu bleiben. Am liebsten wäre mir natürlich, dass ich immer Rennen fahre.
Welches Formel-1-Team gefällt Dir am besten?
Red Bull Racing. Im Vergleich zu anderen Teams sind sie noch nicht sehr lange dabei, sind aber schon ein perfektes Team.
Sind Männer die besseren Autofahrer?
Das kann ich schlecht beurteilen, da ich selber noch kein Strassenauto fahre. Auf jeden Fall gab es bis jetzt noch keine Formel-1-Fahrerinnen. Was das wohl zu bedeuten hat… (lacht).
Motorsport ist für Dich in drei Worten?
Action, Adrenalin und Konzentration.
Fotos: Michael H. Sinn