Ein Gespür für Kunst
- 6. November 2015
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Als Filmstar ist Brad Pitt etabliert. Als Designer, Architekt und Kunstsammler noch nicht. Wir verraten ein paar gut gehütete Geheimnisse über den scheuen Superstar. Brad Pitt kennt jeder aus dem Kino – als Gentleman-Dieb («Ocean’s Eleven»), Nazi-Jäger («Inglourious Basterds») oder Zombie-Killer («World War Z»). Doch sein Privatleben? Das versucht er so gut zu schützen wie nur irgendwie möglich. «Ich gehe nicht gerne aus dem Haus», gibt der Schauspieler zu. Der Rummel ist ihm zu viel. Ausserdem kann er sich schlecht Gesichter merken. Deswegen sorgt er sich ständig, dass man ihn für ein arrogantes Arschloch halten könnte.
Erster Eindruck, wenn man dem 51-Jährigen gegenübersteht:
Er ist grösser als erwartet. Das blonde Surferhaar ist zu einem Zopf zusammengebunden. Seine blauen Augen sind wachsam und neugierig. Kleine Falten und Furchen durchziehen sein Gesicht. Pitt altert gut. Interessant: Er beschäftigt seit 25 Jahren dieselbe Make-up-Lady. Und die sagt über ihren Stammkunden: «Er will, dass man ihm sein Alter ansieht. Das finde ich bemerkenswert.» Der Mann aus den Klatschheftchen. Das ist er nicht. Brad Pitt sieht sich selber als «einfachen Kerl». Er wird jeweils als Erster morgens wach, ohne Wecker. Zähne putzen, Kaffee trinken, dann bereitet er das Frühstück für die Kinder zu – und für seine Frau Angelina. Daheim läuft er den ganzen Tag in Finken und einem Overall rum. «Weil es praktisch ist.»
Die Familie geht immer vor
Die Kids – er nutzt jede Gelegenheit, um über sie zu sprechen. «Ich wollte schon immer eine grosse Familie», sagt er. «Ich mag den Lärm und das Durcheinander.» Bei ihnen zu Hause sei es nie still. Jemand schreit, jemand lacht, jemand weint. Brad ist süchtig nach diesem Trubel. «Ich hasse es, ohne sie zu verreisen», sagt er. «Ich brauche dieses Chaos um mich herum. Es gibt nichts, das ich mehr liebe. Darum bin ich so glücklich wie nie zuvor in meinem Leben.» Müssen Mama oder Papa arbeiten, reist meistens der ganze Clan hinterher. Pitt lacht: «Unsere Familie passt in kein Auto rein.» Für gemeinsame Ausflüge benutzen sie ausschliesslich Mietwagen. «Das macht es den Paparazzi schwerer, uns ausfindig zu machen.» Man sieht ihm an, wie sehr er die Fotografen-Meute hasst.
Der Grossfamilie gehören Häuser in Kalifornien, Spanien und Italien. Ihren Hauptwohnsitz hatten sie lange in der Provence – in einem alten Weingut namens Château Miraval. Das Haupthaus – eine Art Schloss – war umsäumt von 300 Hektaren Weinbergen und Wäldern. Die eigenen Reben hegten und pflegten sie erfolgreich. Das Paar brachte 2012 seinen ersten Wein heraus – den «Miraval»-Rosé. Und der soll gut munden. Das Fachmagazin «Wine Spectator» wählte ihn in seine Top 100 der besten Weine der Welt. Der Rosé sei «elegant» und schmecke nach «getrockneten roten Beeren, Mandarinen und Melonen». Die kleinste Flasche kostet 26 Franken. Es war Angelina Jolie, die ihren Partner zum Familienmenschen machte. Das sexy Paar denkt gleich, hat dieselben Prioritäten. Die Kinder haben Vorrang, immer. Im Moment sind es sechs. Der Papa bastelt oft mit seinen Söhnen und er zeichnet mit seinen Töchtern. Pitt ist einer, der gerne mit seinen Händen anpackt. Dreht er keine Filme, dann entwirft er Möbel oder Häuser.
Viermal für einen Oscar nominiert. Zweimal zum «Sexiest Man alive» gewählt. Ihm bedeutet das wenig. Was in seinem Leben zählt, ist die Familie. Und die Kunst. «Ich besuche oft Museen ausserhalb der Öffnungszeiten. Es ist ein tolles Gefühl, durch die menschenleeren Gänge laufen zu dürfen.» Er selber sammelt ebenfalls gerne. In den diversen Häusern des Promipaars hängen Bilder an den Wänden, die zusammen mehr als 25 Millionen Dollar wert sind. Die Bandbreite reicht von Yayoi Kusama über Marcel Dzama bis hin zu Banksy.