
Ein Mann, ein Traum
Autorin: Swenja Willms, Fotos: La Prairie
- 22. März 2022
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Alles begann an den unberührten Ufern des Genfersees – mit der überbordenden Kreativität von Montreux und mit der «Clinique La Prairie», einem Refugium der Verjüngung. Heute ist Dr. Paul Niehans’ Traum Realität geworden.
Am Ufer des Genfersees verfolgt der junge Arzt Paul Niehans seit jeher eine Vision. Die beeindruckende Bergkette, die hoch über ihm in den Himmel ragt, zieht ihn in seinen Bann, und die Stille und Geruhsamkeit dieses Panoramas wird zu einer fundamentalen Quelle der Inspiration für ihn. Er träumt von dem Tag, an dem er endlich das Geheimnis des Voranschreitens der Zeit lüften wird. Es wird nur noch wenige Jahre dauern, bis er die Geburt der Zelltherapie besiegeln wird. Dem jungen Arzt wird bewusst, dass Zellen deutlich schneller absterben als der Rest des Organismus. Ihm kommt ein brillanter Einfall: Neue, frische Zellen müssten eingesetzt werden, um dem Körper anstelle von alten, verbrauchten Zellen neues Leben einzuhauchen – Regeneration durch den Ersatz von Gleichem mit Gleichem. Dr. Niehans hat eine klare Vision vor Augen: Kraft und Vitalität durch den Einsatz von frischen Zellen wiederherzustellen. Es hat wohl nie eine Zivilisation gegeben, die nicht dem Geheimnis der ewigen Jugend auf die Spur kommen wollte; doch noch nie zuvor hatte man sich tatsächlich an die praktische Arbeit mit der lebensspendenden Substanz herangewagt. In seinem tiefen Bewusstsein von der Schönheit und Kraft der Natur ist Dr. Niehans überzeugt davon, dass in ebendieser der Schlüssel zur Bewahrung des Lebens liegen muss.
Die Anfänge der Zelltherapie
Die ausgiebige Forschung von Dr. Niehans wird mit vielversprechenden Erfolgen belohnt, und seine Vision wird schliesslich Realität: Die Geburtsstunde der Zelltherapie ist gekommen. In seinem kühnen Streben transformierte Paul Niehans einen zeitlosen Traum zur Realität: «Nicht nur dem Leben mehr Jahre, sondern auch den Jahren mehr Leben zu geben». Dr. Niehans verbringt endlose Tage in seinem Labor, um seine Zelltherapie zu perfektionieren. Mit der Injektion von frischen Zellen in ein krankes oder schwaches Organ ist der Grundstein gelegt für den erstaunlichen Prozess der Revitalisierung und Regeneration. Über die Jahre hinweg profitieren mehr als 5000 Patienten von seinen Behandlungen. Er entschliesst sich, die Ergebnisse seiner theoretischen Forschungen und praktischen Experimente zu veröffentlichen. Zahlreiche seiner bahnbrechenden Werke werden publiziert, darunter sein bekanntestes Werk «Einführung in die Zellular-Therapie». Im Februar 1954 wird Dr. Niehans zu einem dringenden Besuch in den Vatikan gerufen, denn der gesundheitliche Zustand von Papst Pius XII. ist äussert kritisch. Dr. Niehans verbringt acht Wochen in Castel Gandolfo und kehrt so oft wie nötig dorthin zurück. 1955 erklärt der mittlerweile vollständig geheilte Pius XII. Paul Niehans zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Dieser Tag rückt Paul Niehans ins Rampenlicht, und die Augen der internationalen Öffentlichkeit sind fortan auf ihn gerichtet. In der Folge suchen Scharen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Prominente seine Klinik auf. Für die «Clinique La Prairie» ist eine völlig neue Ära angebrochen – sie ist nun in aller Munde und geniesst weltweites Ansehen. Doch trotz der enormen Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bleiben die Massstäbe der Diskretion, die die Gäste der Klinik geniessen, unangetastet. Die Kundschaft besteht vorrangig aus Staatsoberhäuptern und Angehörigen von Königsfamilien. Sie besuchen Montreux, um dort Ruhe und Regeneration zu finden. Doch es sind die Künstler, Autoren, Musiker und Schauspieler, mit denen Paul Niehans sich am liebsten umgibt: Georges Braque und Pablo Picasso, Noel Coward und Somerset Maugham, Miles Davis und Igor Stravinsky, Marlene Dietrich und Greta Garbo. Die Klinik wird so zu einem Umschlagpunkt für überbordende Kreativität – ein Umstand, der Dr. Niehans ganz besonders erfreut.

Zelltherapie trifft auf Hautpflege
Bei seinem Tod im Jahr 1971 hinterlässt Dr. Niehans seinen Nachfolgern in der «Clinique La Prairie» einen grossen Schatz: einzigartiges und extrem weitreichendes medizinisches Wissen über die Möglichkeiten der Verjüngung des menschlichen Körpers. Eines seiner letzten Projekte war die Entwicklung einer Creme, die Gästen nach ihrem Aufenthalt in der Klinik angeboten wurde. Von da an war es nicht mehr weit bis zur Entwicklung einer kompletten Hautpflege-Serie im Jahr 1978. Die Herstellung von hochwirksamen Hautpflege-Rezepturen wurde zur neuen Berufung der Klinik. Das Luxushaus «La Prairie» war geboren. Die neuen Formeln enthalten stabilisierte Frischzellen. Diese basieren unmittelbar auf Dr. Niehans’ Forschungen zur Zelltherapie und konnten dank der jahrzehntelangen Erfahrung der Klinik Realität werden. Sie haben die Hautpflege revolutioniert und sind ein direktes Vermächtnis des Know-hows der Klinik im Bereich der Zelltherapie. Der patentierte Zellextrakt, auf dem diese frühen Schöpfungen des Hauses basierten, stellt die erste Generation von «La Prairies» exklusivem «Cellular Complex» dar, die einzigartige wissenschaftliche Signatur des Luxushauses.
Nachdem der von «La Prairie» verwendete Zellextrakt seit 1978 unverändert geblieben war, stellte sich einige Jahre später die Frage, ob es nicht möglich wäre, diesen noch weiter zu verbessern. Die Wissenschaftler machten sich an die Arbeit und forschten mit neuen biotechnologischen Innovationen, die es dem Haus ermöglichten, einen Zellextrakt auf den Markt zu bringen, mit dem sie den eigenen Wurzeln in der Zelltherapie Tribut zollen und gleichzeitig die Natur respektieren konnten. Es gelang ihnen schliesslich, einen biotechnologisch hergestellten Zellextrakt zu entwickeln. Er erhielt den Namen «exklusive Cellular Complex» und ist fortan das neue innovative Hautpflege-Markenzeichen von «La Prairie». Aufgrund seiner einzigartigen Zusammensetzung und den nachgewiesenen Ergebnissen erhält der «exklusive Cellular Complex» 1998 sein erstes Patent.

Kunst fördern, Natur bewahren, Menschen befähigen
In dem Streben, dem Geist des Gründervaters des Hauses, Dr. Paul Niehans, treu zu bleiben und sich stetig weiterzuentwickeln, experimentiert das Haus mit kühnen neuen Innovationen. In Anknüpfung an Dr. Niehans’ Wagemut befassen sich die Wissenschaftler von «La Prairie» mit der Frage, welche verborgenen Schätze die Quelle des Lebens noch zu bieten haben könnte. Die Schweizer Seen, die in Dr. Niehans’ Jugend seinen Körper stärkten und seinen Geist anregten, bilden die zentrale Quelle des Lebens für «La Prairies» Kaviarwissenschaft. Kaviar gilt als Inbegriff der Kultiviertheit. Als Lebensspender, der zugleich über vollendete Eleganz verfügt, ist er für die Wissenschaftler äussert faszinierend. Nach einiger Zeit der Forschung zahlt sich die Intuition der Wissenschaftler aus: Sie können beweisen, dass Kaviar, der voller reichhaltiger Nährstoffe steckt, hautpflegende Eigenschaften besitzt. Die Markteinführung der «Skin Caviar Collection» im Jahr 1987 stellt die Welt der Hautpflege auf den Kopf. Fast zwanzig Jahre nach dem herausragenden Erfolg von «Skin Caviar» wenden sich die Wissenschaftler von «La Prairie» neuen natürlichen Inspirationsquellen zu. Im unveränderlichen seltenen Platin findet «La Prairie» ein wertvolles Edelmetall, das die verjüngenden Eigenschaften des exklusiven «Cellular Complex» perfektioniert. Im Jahr 2006 bringt «La Prairie» die «Radiance Collection» und kurz darauf die «Platinum Rare Cellular Cream» auf den Markt.
Während das Forschungsteam die eigene aufregende Entdeckung weiterverfolgt, wendet sich das Haus «La Prairie» der Kunstwelt zu, auf der Suche nach neuen Inspirationen. Das Zusammentreffen mit der Künstlerin Niki de Saint Phalle wird das Image des Hauses für immer verändern. Die Künstlerin nutzt das symbolträchtige Kobaltblau in ihren Werken, um Weiblichkeit, Mut, Stärke und Gemütsruhe auszudrücken – dieselben Attribute, die auch im Fokus der zukünftigen «Skin Caviar Collection» stehen. Von da an dreht sich bei «La Prairie» alles um die Kraft und Eleganz dieses ganz besonderen Blautons. Kobaltblau wird für allezeit ein Sinnbild für die Kunst und Wissenschaft von «La Prairie» sein. Und auch die Künstlerin selbst wird weiterhin in der DNA von «La Prairie» verwurzelt, denn im Jahr 2021 kündigte «La Prairie» die Hauptschirmherrschaft für Niki de Saint Phalles’ umfangreichste Retrospektive in den USA im MoMA PS1 in New York an. Auch heute noch bleibt «La Prairie» seinen Wurzeln treu und knüpft neue Bande mit der Kunstwelt und deren zahlreichen Vertretern, egal ob es sich hierbei um Kunstmessen, kulturelle Institutionen, etablierte Künstler oder aufsteigende Talente handelt. Im Jahr 2017 rief «La Prairie» eine Partnerschaft mit der weltweit führenden Kunstplattform Art Basel ins Leben, im Rahmen derer für jede einzelne Edition eine einzigartige künstlerische Zusammenarbeit stattfindet.
Natur ist eine essenzielle Quelle der Inspiration für die Kunst. Kunst befähigt Menschen. Menschen stehen im Dienst der Schönheit. Für «La Prairie» ist diese Verbindung somit besiegelt. Die Kreationen des Hauses leben als zeitlose Ikonen weiter, die von der Schweiz aus hinaus in die Welt getragen werden. So lebt Dr. Niehans’ Vermächtnis fort.

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