
Ein Künstler durch und durch
- 4. August 2017
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Zum Glück besuchte Hubert de Givenchy im Jahre 1937 die Weltausstellung in Paris, denn sonst hätte die Modewelt vermutlich auf einen grossen Modeschöpfer verzichten müssen. Erst der Besuch im Pavillon der grossen Couturiers an der Weltausstellung weckte in ihm den grossen Wunsch, später einmal etwas im Bereich der Mode machen zu wollen. Zunächst aber studierte der Sohn einer wohlhabenden Adelsfamilie Jurisprudenz, bevor er sich schliesslich an der «École des Beaux-Arts» in Paris einschrieb und 1952, mit gerade mal 25 Jahren, seinen ersten eigenen Salon eröffnete. Zwar arbeitete der junge Modeschöpfer zu Beginn noch mit günstigen Materialien wie Baumwolle, weil die finanziellen Mittel für hochwertigere Stoffe fehlten, doch fanden seine so innovativen wie schlicht und eleganten Kreationen schnell Anklang in den Pariser Modekreisen. Vor allem Schauspielerin Audrey Hepburn war derart von seinen Kleidungsstücken angetan, dass sie darauf bestand, am Filmset ausschliesslich Kleidung von de Givenchy zu tragen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand die wohl berühmteste Kreation aus italienischer Seide, auch bekannt als «das kleine Schwarze», das Hepburn im Filmklassiker «Frühstück bei Tiffany» trug. Im Jahr 2000 wurde das legendäre Original im Londoner Auktionshaus Christieʼs für den beachtlichen Preis von rund 600ʼ000 Euro versteigert. Mit der Zeit wurde die Schauspielerin nicht nur eine gute Kundin, sondern auch eine enge Freundin des Modeschöpfers. Für Hepburn kreierte de Givenchy sogar ein Parfüm, das er «L’Interdit», «das Verbotene», nannte, weil die Schauspielerin «C’est interdit!» ausgerufen haben soll, als sie erfuhr, dass er den Duft vermarkten wollte.
1988 dann verkaufte Hubert de Givenchy sein Unternehmen an den Luxuskonzern LVMH, blieb aber bis 1996 Chefdesigner, bevor er mit knapp 70 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand ging. Seither entwickelte er sich immer mehr zum Gärtner und Naturliebhaber und verbrachte viel Zeit mit der Ausgestaltung seines Gartens. Der heute 90-Jährige soll sogar dabei geholfen haben, den Gemüsegarten von Sonnenkönig Ludwig XIV. in Versailles zu restaurieren.
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