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Digitale Spucke

von Anka Refghi

  • 19. Juli 2017
  • 0 comments
  • Posted in Art & CultureHighlight

Seit einigen Jahren schon wird Anicka Yi als absoluter Shootingstar in Kennerkreisen gefeiert. Seit die in Südkorea geborene Künstlerin im vergangenen Herbst den prestigeträchtigen Hugo Boss Prize entgegennehmen durfte, scheint der Durchbruch nun endgültig geschafft. Eine Einzelausstellung im Guggenheim Museum ab dem 17. April 2017 inklusive.

Man könnte fast sagen, Anicka Yi sei aus dem Nichts an die Spitze gestürmt. Doch das ist nicht ganz richtig so. Vielmehr ist sie eine Spätberufene, deren Kunst bereits nach kurzer Zeit für viel Aufsehen sorgte. Geboren wurde Anicka Yi 1971 in Südkorea, lebt aber bereits seit Mitte der Neunzigerjahre in New York. Nach einem Studium am New Yorker Hunter College arbeitete sie zunächst in der Modeindustrie, bevor sie sich 2008 der Konzeptkunst zuwandte. Von da an ging alles ganz schnell. Nach einer ersten Ausstellungsbeteiligung noch im gleichen Jahr kam der Quantensprung bereits zwei Jahre später mit einer Einzelausstellung in der prestigeträchtigen New Yorker Galerie 179 Canal, 2011 dann in der legendären Galerie 47 Canal, die sie bis heute vertritt. Zweifelsohne gehört Anicka Yi mittlerweile zur Riege der vielversprechenden Künstlerinnen und Künstler, denen zugetraut wird, das künstlerische Schaffen über den Zeitgeist hinaus voranzutreiben.

Der Duft des Vergessens
Zentrale Themen ihres Schaffens sind organische Prozesse, Veränderung, Vergänglichkeit, olfaktorisches Erleben und Sinnlichkeit ganz allgemein. Ihre Kunst stellt die Vormachtstellung des Auges infrage und geht weit über den rein visuellen Aspekt hinaus. «Ich denke, wir könnten viel davon lernen, unsere anderen Sinne zu erforschen und sie zu kultivieren», so Anicka Yi. Dabei ist das Thema der Vergänglichkeit in ihrem Œuvre durchaus auch als Kontrapunkt zur oft dauerhaft-zeitlosen Kunst zu verstehen. So zum Beispiel liess sie für ihre Ausstellung «7,070,430K of Digital Spit, A Memoir» 2015 in der Kunsthalle Basel ihre kurz vorher veröffentliche Publikation «6,070,430K of Digital Spit» noch einmal drucken. Dieses Mal aber war das Papier mit einem speziell dafür komponierten Duft des Parfümeurs Barnabé Fillion getränkt. Dem Duft des Vergessens. Käuferinnen und Käufer des Werks wurden dazu aufgefordert, den reich illustrierten Überblick von Yis Werk nach dem Lesen zu verbrennen, denn erst durch diese Form der Zerstörung wurde der Duft freigesetzt. Ein Werk, das durch das olfaktorische Erlebnis der chemischen Umwandlung des durch die Verbrennung resultierenden Zerfalls kaum besser vereinen könnte, was ihre künstlerische Arbeit ausmacht.

Die Materialien ihrer Werke sind alltäglich. Doch aus ihrem Kontext gehoben und in ungewöhnlicher Konstellation mit anderen Materialien wieder zusammengebracht, entwickeln sie ihre ganz eigene Sprache. So beispielsweise bespickt sie glibberig-grünes Ultraschallgel in Plexiglasboxen mit Stecknadeln, die den gnadenlosen Prozess des Rostens in Gang setzen, oder sie lässt Seifenstücke durch Bakterienkulturen ungehindert zersetzen. Pflanzen, Acrylfarbe, Paraffinwachs, Nylon, Aluminium, Haar-Gel, Socken, Seife, Leder oder in Tempura frittierte Blüten – den Materialien sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Ihre Installationen wie ovale Plastikblasen mit «Schrumpelfiguren», an Gestängen aufgehängte Kunsthaut aus Harzen oder Kombucha-Hefe, Geruchsproben aus Wäschetrommeln fordern ihre Betrachter. Und so ist es auch weiter nicht erstaunlich, dass zuweilen Parallelen zwischen ihr und Kunstschaffenden wie Eva Hesse mit ihren vergänglichen Latexobjekten ebenso gezogen werden wie zu Joseph Beuys Fettecken oder Dieter Roths Schimmelbildern. Anicka Yi verlangt dem Besucher zuweilen viel ab. Anziehung? Abstossung? So ganz sicher ist man sich nie.

Spekulativer Realismus
Eine Strömung, der man Anicka Yi immer wieder zuordnet, ist der sogenannte «Spekulative Realismus». Eine junge philosophische Strömung, die 2007 am Londoner Goldsmiths College geprägt wurde und den denkerischen Ansatz verfolgt, die Wirklichkeit – und damit die Welt und ihre Materialitäten – als unabhängig existierend von den Menschen mit ihren verschiedenen Perspektiven auf die selbige zu verstehen. Eine Welt, deren Massstab nicht mehr der denkende Mensch ist. Und so senden auch Anicka Yis Kunstwerke keine Botschaft aus. Ihre Kunst kümmert sich nicht um den Betrachter, sondern existiert autonom – und ebenso eigenwillig.

Mit Auszeichnung
Anicka Yis Erfolg ist nicht zu stoppen. Die vorläufig jüngste Krönung erhielt sie im vergangenen Herbst, als sie den mit 100ʼ000 US-Dollar dotierten «Hugo Boss Prize» im New Yorker Salomon R. Guggenheim Museum entgegennehmen durfte. Und damit einen Preis, der seit 1996 alle zwei Jahre an Künstler verliehen wird, die einen aussergewöhnlichen Beitrag zur modernen Kunst liefern. «Wir sind besonders von der Art und Weise geprägt, wie Yis Skulpturen und Installationen öffentlich und eigenartig und damit neu adressierbar sind, unsere tief subjektiven körperlichen Realitäten. Wir bewundern auch die einzigartige Unbehaglichkeit in ihren Experimenten mit Technik, Wissenschaft und den Pflanzen- und Tierwelten, die alle an die Grenzen der Wahrnehmungserfahrung in den visuellen Künsten schieben. Die Künstlerin gibt komplexen Ideen-Netzwerken materielle und olfaktorische Formen, die ihr aussergewöhnliches Material mit politischer und psychologischer Dringlichkeit vermitteln», so die Jury in einer Erklärung. Im Rahmen des Awards wird ebenso ab dem 17. April 2017 eine Einzelausstellung Yis im prestigeträchtigen Guggenheim Museum zu sehen sein. Und ohne Zweifel ist Anicka Yi eine Künstlerin, von der wir in Zukunft Eindrucksvolles erwarten dürfen.

«Mich interessiert der Verfall, der durch Bakterien ausgelöst wird.» (Anicka Yi) Foto: Kunsthalle Basel
Of All Things Orange or Macedonian Wine, 2015. Foto: Kunsthalle Basel
Delikat und abstossend: In Tempura frittierte und dann mit Kunstharz fixierte Blüten. Foto: Kunsthalle Basel

The Last Diamond, 2015. Foto: Kunsthalle Basel
Shameplex VII, 2015. Foto: Kunsthalle Basel

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