Die Kunstwelt zu Besuch im Engadin – St. Moritz meets China
- 13. August 2013
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Das St. Moritz Art Masters findet diesen Sommer zum sechsten Mal als hochkarätiges Kunst-Festival vor der weltweit einzigartigen Kulisse von St. Moritz und dem Engadin statt. Diesjähriger Länderschwerpunkt ist China. Das Engadin hat seit jeher Künstler, Schriftsteller, Cineasten und Philosophen magisch angezogen und inspiriert. Das St. Moritz Art Masters knüpft an diese Tradition an und steht für eine Verbindung aus starker lokaler Anbindung und einem internationalen Austausch. 2013 bietet das St. Moritz Art Masters erneut ein umfassendes Kunstprogramm, das den Blick nach China richtet.
Asiens Kunstelite
Zwischen Tradition und internationalen Einflüssen bestehen in China mannigfaltige Kunstszenen, in die das Festival in Zusammenarbeit mit Spezialisten Einblick geben wird. Der renommierte Sammler und Pionier der chinesischen Kunstszene, Dr. Uli Sigg, kuratiert eine Ausstellung mit Werken der Künstler NI Youyu, XUE Feng, LI Zhenwei, LIU Wie und LI Xi und stellt damit junge Positionen aus seiner weltweit angesehenen Sammlung vor. Mit Ai Weiwei, dem Künstler und Aktivisten, und dem Maler Fang Lijun wartet das St. Moritz Art Masters mit zwei Grossgewichten der chinesischen Gegenwartskunst der Neuzeit auf. Darüber hinaus werden Arbeiten des chinesischen Malers und Bildhauers Shao Fan und Fotografien des Künstlers Chen Fuli gezeigt, dessen künstlerisches Werk einen poetischen Blick auf das Kulturerbe seines Heimatlandes wirft. In Kooperation mit dem Schweizer Kunstnetzwerk Artalliance und «Organhaus Art Space», einer unabhängigen Künstler-Organisation in Chongqing, werden ausserdem junge chinesische Künstler aus der Sichuan-Region vorgestellt. Diese Künstlergruppe gibt eine einzigartige Perspektive in eine dezentralisierte Sicht weit weg von den politischen und wirtschaftlichen Zentren Chinas. Die Fotoausstellung des chinesischen Pulitzer-Preisträgers Liu Heung Shing setzt sich mit der journalistischen Entwicklung der Fotografie in China von der Kulturrevolution bis heute auseinander und wird mit Werken internationaler Fotostars wie unter anderen Patrick Demarchelier und Peter Lindbergh ergänzt.
Kunst baut Brücken
Das Besondere der diesjährigen Ausgabe von St. Moritz Art Masters sind der Brückenschlag zwischen Ost und West und die Verbindung von Internationalität und lokaler Verankerung. Workshops mit Künstlern, Gespräche und Diskussionen führen in das kulturell so vielschichtige Land China ein und ermöglichen eine Annäherung und Auseinandersetzung mit künstlerischen Strömungen und Entwicklungen.
Das St. Moritz Art Masters bespielt aussergewöhnliche Orte sowie Institutionen, Galerien und Hotels. Internationalität und lokale Verankerung spiegeln sich in weiteren zahlreichen künstlerischen Beiträgen. Aus den USA sind beispielsweise der legendäre Multi-Media-Künstler Robert Wilson, welcher mit seiner geisterhaft wirkenden Snowy-Owl-Videoinstallation den Innenraum der französischen Kirche verwandeln wird, und der Maler und Bildhauer Donald Baechler vertreten. Mit dem Belgier und Biennale-Teilnehmer Jan Fabre, dem Kölner Bildhauer Hubert Kiecol, dem Schweizer Künstler Olaf Breuning und mit Werken des französischen Künstlers Sébastien de Ganay werden starke Akzente gesetzt. Der Besucher begegnet Textskulpturen, Werken aus Beton, Stahl oder Bronze beim Rundgang durch St. Moritz, Zuoz und Sils. Der sogenannte Walk of Art führt auch dieses Jahr an rund 30 Orte in und um St. Moritz.
Der Beitrag des deutschen Biennale-Künstlers Tobias Rehberger, der das Leadimage des St. Moritz Art Masters 2013 kreiert, ist ein weiteres Highlight des diesjährigen Festivals. In seiner Grafik lotet Rehberger die Grenzen und Übergänge zwischen Kunst und Design aus. Das entworfene Motiv stellt eine abstrakte Umsetzung des Corvatsch-Massivs dar und kontrastiert mit seiner nahezu naiven Umsetzung die Schönheit der Berge mit deren Urgewalt. Bei den Engadin Art Talks / E.A.T., die 2013 zum vierten Mal in Folge im Rahmen der St. Moritz Art Masters stattfinden, werden nationale und internationale Künstler, Architekten und Schriftsteller im Kontext von «GHOSTS AND THE UNCANNY» über ihre Arbeiten diskutieren und philosophieren und damit konkret Bezug auf die Bergwelt des Engadins nehmen. Das hochkarätig besetzte Symposium wird von Hans Ulrich Obrist, Co-Direktor der Serpentine Gallery, London, und Beatrix Ruf, Direktorin der Kunsthalle Zürich, geleitet. Gründungsdirektorin ist die Züricher Verlegerin Cristina Bechtler.