
Design als Ausdruck dessen, was wirklich wichtig ist
- 3. Dezember 2020
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Für Jeannette Altherr vom Studio Altherr Désile Park in Barcelona spielten Langlebigkeit und ganzheitliche Produktkonzepte bei der Entwicklung der Möbelserie Mya eine besondere Rolle. Und so zeichnet sich die im Januar vorgestellte Capsule Collection des Badspezialisten burgbad nicht nur durch einen optimierten Materialmix aus, sondern kann auch mit den Menschen mitwandern – von Raum zu Raum, von Wohnung zu Wohnung, von Generation zu Generation.
PRESTIGE: Frau Altherr, wie verändert sich Design unter dem Einfluss von Klimawandel und Nachhaltigkeitsbestreben?
Die Idee davon, was Design sein kann, wird sich erweitern: über das Produzieren von Produkten hinaus. Es geht auch um das Bewahren, des Festhalten und Dokumentieren. Zudem erleben wir gerade, dass sich unsere Vorstellung von Natur als «dem anderen» ändert – vom reinen Ressourcen-Provider zu der Idee von Natur als eines eigenständigen, lebendigen Systems, dessen Teil wir sind. Das wird verändern, was wir als schön empfinden.
Wie spiegelt sich so etwas in Ihrem eigenen Design wider?
Uns geht es um die Suche nach dem, was essenziell ist. Eine Möbelserie wie zum Beispiel Mya, die wir für burgbad entwickelt haben, veranschaulicht das gut. Mya ist inspiriert von der Tradition der Shaker-Möbel, in der es auch um das Bewahren von Formen und Handwerkstraditionen geht, und vereint dies mit modernen Ansprüchen an Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit.
Wieso verwenden Sie dann nicht nur Holz, sondern zum Beispiel auch Metall?
Wir fangen an zu hinterfragen, wieweit man Bäume nur noch als nachwachsenden Rohstoff sehen kann. Ob «neu» noch so positiv besetzt ist wie früher. Ob hochwertiges Slow Design, das repariert, verändert, oder secondhand weiterverwendet werden kann, nicht die bessere Wahl ist. Wir müssen alles vorurteilslos durchdenken – es gibt keine einfachen Antworten.
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