
Der Weltraum am Handgelenk Die Raketen-Uhr
- 25. Juni 2014
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Eine Uhr für alle Raumfahrtfans. Gefertigt aus einer ins Weltall geflogenen Rakete. Die Sojus-Rakete ist das Wahrzeichen der Russischen Raumfahrt. Sie ist die bekannteste Weiterentwicklung der weltweit ersten Weltraumrakete, der R-7, die am 15.?Mai 1957 mit dem Satelliten Sputnik 1 an Bord zu ihrem historischen Flug startete, und die 1961 Juri Gagarin als ersten Menschen überhaupt in den Weltraum flog. Bis und mit heute ist die Sojus-Rakete die meistgeflogene und zuverlässigste orbitale Rakete der Welt, die noch immer Astronauten zur ISS bringt. Die meisten dieser Raketen werden vom Kosmodrom Baikonur gestartet. Die Sojus-Rakete besteht aus drei Stufen. Die erste Stufe umfasst vier Booster, die zweite Stufe den sogenannten Zentralbooster. Die Booster der ersten Stufe werden in einer Höhe von über 50 Kilometern abgeworfen, der Zentralbooster wird in einer Höhe von über 100 Kilometern abgesprengt. Die Booster der ersten Stufe landen in unbesiedelten Teilen der Kasachischen Steppe, wo sie von einem Schrottsammler geborgen werden.
Abenteuerliche Reise
Um an das Material der Sojus-Raketen zu gelangen, waren zwei abenteuerliche Reisen nach Kasachstan und Unmengen Geduld nötig. Es waren Reisen in die hintersten Winkel des Landes, zu einem Schrotthändler, der das Raketenmaterial einsammelt, welches jeweils nach dem Start einer Rakete abgesprengt wird und zur Erde zurückfällt. Dieser Schrottsammler zählt zu den wenigen Personen, die Zugang in das streng bewachte militärische Sperrgebiet haben, in welchem die abgesprengten Booster der Sojus-Raketen landen. Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede in Bezug auf die geschäftliche Zusammenarbeit, die Weiten der Kasachischen Steppe, die Begegnung mit einem vermeintlichen Geheimdienstagenten, Stutenmilch als Zeichen der Gastfreundschaft und vieles mehr machten diese Reisen zu unvergesslichen Abenteuern.
Was sich anfänglich als praktisch unmöglich darstellte und eigentlich nur in Angriff genommen wurde, weil die Reise nach Kasachstan mal etwas ganz anderes versprach, erwies sich je länger je mehr als realisierbar. Nach dreieinhalb Jahren kontinuierlicher Aufbauarbeit ist es gelungen, die Idee in die Tat umzusetzen und die erste «echte» Raketen-Uhr zu produzieren.
Das Materialaufbereitungsverfahren
Das Material der Sojus-Raketen-Teile in eine neue bearbeitbare Form zu bringen und ausserdem auch die Eigenschaften des Materials so zu verändern, dass es zur Produktion von Uhrengehäusen verwendet werden kann, war eine sehr grosse Herausforderung, vor der fast alle angegangenen Metallurgie-Spezialisten kapitulierten. Nur einer sah sich in der Lage, in Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung einer Universität zwei komplett neue Verfahren zu entwickeln, mit denen die Materialien aufbereitet werden konnten.
Der Aufbereitungsprozess ist hoch komplex und es sind insgesamt sechs Partner daran beteiligt. Zudem ist der Prozess langwierig: Um den Triebwerksstahl aufzubereiten, dauert es ein ganzes Jahr.
Das Design
Kennzeichnend für Uhren der Kollektion sind scharfe Kanten, eine ins Gehäuse eingesenkte Lünette und ein auf das absolute Minimum reduziertes Design. Bewusst hatte man sich gegen eine Uhr entschieden, deren Optik an jene einer Rakete angelehnt ist. Im Fokus stand ein Design, welches puristisch ist, jedoch seinem Ursprung gerecht werden soll. Auf dem Zifferblatt sind die Koordinaten (45° 38’ N, 63° 19’ O) des Ortes Baikonur vermerkt, an dem die Sojus-Rakete abgeschossen wurde. Zusätzlich befindet sich auf der Rückseite der Uhr eine Gravur mit einer Weltkarte und einem Punkt, der den Abschussort markiert. Des Weiteren sind Kasachstan und der Weltraum-Bahnhof Baikonur in kyrillischer Schrift eingraviert – dies als Verweis zur kasachischen Kultur. Die Kosmonaut-Uhren von Werenbach werden in einem kleinen, aber feinen Atelier in der Zürcher Altstadt zusammengebaut. Die Uhren werden in Kleinstserien hergestellt. Die kleinste Serie umfasst gerade mal 15 Stück, die grösste Serie 70 Stück.