

Vater Epifanios vom Klostergut Mylopotamos, das wie ein Adlerhorst an den steil zum Meer abfallenden Hängen des heiligen Berges Athos hängt, kennt in Griechenland fast jedes Kind. Dabei ist er nur einer von rund 2 500 Mönchen, die aktuell in der hermetisch abgeschirmten, nur vom Wasser aus zugänglichen Mönchsrepublik an der Südspitze des östlichen Fingers der Halbinsel Chalkidiki in 20 Grossklöstern, unzähligen Einsiedlerklausen und Skiten leben. Der charismatische Gottesmann mit ausgeprägtem Sinn für Humor machte sich vor mittlerweile fast 25 Jahren daran, das verfallene Anwesen auf einer kleinen Landzunge direkt an der Küste, das zur Megisti Lavra, dem grössten Kloster des Athos gehört, aus seinem Dornröschenschlaf wach zu küssen. Gemeinsam mit seinem Mitbruder Ioachim begann er, die uralten Gemäuer, deren Ursprünge bis ins 9. oder 10. Jahrhundert zurückreichen, in mühevoller Handarbeit zu renovieren, die alten Weinberge mit traditionellen Rebsorten neu zu bestocken und die notwendige Infrastruktur für die Wiederbelebung der fast in Vergessenheit geratenen Weinbautradition aufzubauen. Denn hier wurde vor mehr als 1 000 Jahren vermutlich der erste Rebensaft auf dem Athos überhaupt gekeltert.
Begünstigt von einem einzigartigen Mikroklima, das von der Bergmasse des über 2 000 Meter aus dem Meer aufragenden Athos-Massivs geprägt wird, welches die notwendigen Regenfälle in der ansonsten eher trockenen Region wie ein Magnet anzieht, entstehen hier charaktervolle, biodynamische Weine von beeindruckendem Format. Auf dem internationalen Markt erzielen manche der meist nur in sehr kleinen Mengen produzierten Gewächse heute teilweise Preise jenseits der 60-Franken-Marke. Noch vor 15 Jahren war das undenkbar.
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