
Der Tausendsassa
von Anka Refghi
- 26. Juli 2017
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- Posted in Art & Culture
Das charakteristischste Merkmal seines Schaffens ist unbestritten sein Humor. Kleine Gesichter, bunte Farben, runde Formen. Dass er mit einem Augenzwinkern schon einmal als «Clown unter den Designern» bezeichnet wird, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Jaime Hayon zu den weltweit bedeutendsten Künstlern gehört.
1974 in Madrid geboren, war es ein Schüleraustausch in San Diego, der Jaime Hayon mit der amerikanischen Kultur und Pop-Art in Berührung brachte. Eine Erfahrung, die seinen Stil massgeblich prägen sollte. Schon als Kind, so sagte der Ausnahmekünstler einmal in einem Interview, sei er darauf besessen gewesen, überall seine Spuren zu hinterlassen – und sei es durch Strichmännchen oder Gesichter an Wänden und Möbeln.
Nach seinem Industriedesign-Studium in Madrid und Paris ging Jaime Hayon 1997 an die «Fabrica», die von Luciano Benetton gegründete Akademie für Kommunikation und Design in Italien, wo er bis 2003 als Chef der Designabteilung arbeitete, bevor er sich gänzlich seinem eigenen Schaffen widmete. Sein Aufstieg als Künstler und Designer? Kometenhaft! Seine Werke sind in den bedeutendsten Museen und Galerien rund um den Globus zu sehen, und die Liste seiner internationalen Awards ist lang. Nicht erstaunlich also führt ihn das «Times Magazine» in der aktuellen Liste der 100 bedeutendsten Kreativen.
Ob Interiordesign, Kunst oder Einrichtungsgegenstände – seine überschäumende Kreativität, sein Facettenreichtum und die für ihn so typische Leichtigkeit, mit der er die Grenzen verschiedener Disziplinen auflöst, bezeichnen seine Handschrift. Dabei immer im Fokus: das perfekte Zusammenspiel von Qualität und exzellenter Handwerkskunst, die, gepaart mit einem aussergewöhnlichen Talent, ihm zahlreiche illustre Kunden einbrachte. So kooperierte er mit Baccarat, Chomeon in Japan oder LIadrom, designte für Fritz Hansen, Se London, Cecotti und Mooi Möbelreihen, Leuchten für Metalarte und Swarovski ebenso wie Kollektionen für die Schweizer Uhrenmarke OROLOG. Und auch als Innendesigner ist Jaime Hayon der Mann der Stunde. So gehören zu seinem Repertoire die Innenarchitektur des Fabergé-Salons in Genf oder des Juweliergeschäfts Octium in Kuweit, um nur zwei zu nennen. Heute lebt Jaime Hayon mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Valencia und führt Studios in Italien, Spanien und Japan.
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