
Der «tätowierte» Armbandchronograph
- 29. Juni 2020
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Dieser neue Zeitmesser aus dem Hause Hublot ist mehr als nur eine Armbanduhr. Mit Fug und Recht kann man die «Big Bang Sang Bleu II» als eine Art Skulptur fürs Handgelenk betrachten. Ein Kunstobjekt mit Merkmalen gekonnter Tätowierung. Und das nicht ohne Grund.
Maxime Plescia-Büchi, von dem der Entwurf stammt, ist ausgewiesener Meister dieses sehr speziellen Metiers. Nach seinem Studium an der Ecole Cantonale d’Art de Lausanne (ECAL) strebte er berufliche Selbständigkeit und die Möglichkeit uneingeschränkter Entfaltung an. Nach verschiedenen Zwischenschritten zog es den 42-Jährigen nach London, wo er die eigene Zeitschrift Sang Bleu aus dem Boden stampfte. «In diesem Druckwerk konnte ich alles unterbringen, was mich interessierte und faszinierte. Mode gehörte dazu und auch das Tätowieren.» Letzteres hatte Büchi schon während der Studienzeit in ausgiebiger Weise praktiziert. «Rund 90 Prozent meines Körpers trägt Tätowierungen. Als mir mein Schweizer Tätowierer anbot, mich entsprechend auszubilden, schlug ich sofort ein.» Danach eröffnete er in London, seiner Lieblingsstadt, ein sehr angesagtes Tätowier-Studio namens «Sang Bleu».
2015 startete die Kooperation mit Hublot. Schon in der ersten «Big Bang Sang Bleu» von 2016 vereinten die Partner Elemente des Grafikdesigns und der Tätowierung in plastischer Weise. Abgeschrägte, den gewollten geometrischen Effekt unterstreichende Linien stechen sofort ins Auge. Sechseckig präsentiert sich der facettierte Glasrand. Und in drei Ebenen erfolgt die Indikation der Stunden, Minuten sowie Sekunden. Bedingt durch die Rotationen verändert sich permanent das durchbrochene Bild des Zifferblatts. Natürlich entwickelte Büchi auch die Typographie der arabischen Ziffern. Folglich entstand mit dieser Automatik-Armbanduhr etwas völlig Neues und Aussergewöhnliches in der breit gefächerten Big Bang-Kollektion. Nachdem die 200 Exemplare schnell vergriffen waren, bringt das Jahr 2020 eine zweite Edition. Ihre blaue Farbe erinnert auch die Tinte der Sang Bleu Tattoo-Studios. Im Inneren der 45 Millimeter grossen Schale tickt das aus 330 Komponenten zusammengefügte Manufakturkaliber HUB1240 «Unico» mit Selbstaufzug, Schaltrad-Chronograph und Flyback-Funktion. Seine Gangautonomie beträgt circa 72 Stunden am Stück. Vier Hertz Unruhfrequenz gestatten Stoppungen auf die Achtelsekunde genau. Zur Wahl stehen Gehäuse aus Titan und King Gold. Von erstgenannter Version entstehen 200 Exemplare zum Preis von je 24.800 Euro. Die Edelmetall-Variante ist auf 100 Stick limitiert. Hier liegt der Preis bei 46.600 Euro.
Gisbert L. Brunner ist Mit-Gründer und -Inhaber von www.uhrenkosmos.com
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