
Das Nachbarhaus – Baukunst der Renaissance
- 12. Mai 2015
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Die Banque CIC (Suisse) nutzt auch das Haus am Marktplatz 13. Das Gebäude mit der dunkelroten Sandsteinfassade ist historisch ebenso bedeutsam wie sein Nachbarhaus. Es besitzt in der Basler Architektur eine Ausnahmestellung. Neben dem Basler Rathaus ist es das einzige Gebäude, das nach der grossen Umgestaltung Ende des 19. Jahrhunderts vom Marktplatz erhalten ist. Es gehört der Zunft zu Weinleuten, einer der vier Basler Herrenzünfte. Basler Weinhändler gründeten im 13. Jahrhundert die Zunft mit dem Namen «Geltenzunft». Gelte stammt aus dem Alemannischen und bezeichnet ein Gefäss für Flüssigkeiten. Auch heute noch ist die Gelte als Zunftswappen im und am Haus präsent. Gemäss Thomas Lutz, stellvertretender Denkmalpfleger des Kantons Basel-Stadt, besitzt das Haus die Renaissance-Fassade schlechthin. Klar zu erkennen sind die aus dieser Zeit typischen antiken Säulenordnungen mit dorischen, ionischen und korinthischen Elementen.
Es gehört zur selben Gebäudefamilie wie das Rathaus und die Schlüsselzunft in der Freien Strasse, bestehend aus einem Vorderhaus, Innenhof und Hinterhaus. Den oberen Abschluss des Hauses am Marktplatz 13 bildet die Balustrade. Diese wurde damals von den Zunftleuten genutzt, um das Treiben auf dem Marktplatz zu beobachten, so auch den sogenannten heissen Stein vor dem Rathaus, auf dem Gerichtsurteile unter anderem am Galgen vollzogen wurden.
Der Bankenplatz Basel – damals und heute
Basel war einst der wichtigste und internationalste Finanzplatz der Schweiz. Bereits im 13. Jahrhundert betrieben Bankleute wie Cosimo Medici ihre internationalen Finanzgeschäfte von Basel aus. Dank vielen Geldern aus dem Elsass und aus dem süddeutschen Raum konnte die Stadt Basel ihre Stellung als Finanzort der Schweiz lange halten. Erst ab den 1850er-Jahren nahm Zürich eine zentrale Rolle im Finanzgeschäft ein und begann Basel zu überholen. Am Ende des Jahrhunderts war Zürich der grösste Finanzplatz der Schweiz. Rund um den Paradeplatz versammelten sich bald namhafte Banken und Kreditanstalten. So auch der Schweizerische Bankverein, der mit einem imposanten Neubau seinen Firmensitz am Paradeplatz errichtete.
Heute wird die Bedeutung des Finanzplatzes Basel in der Öffentlichkeit gerne unterschätzt. Wie die Basler Bankenvereinigung aufzeigt, trägt die Nordwestschweizer Bankwirtschaft mit über sechs Prozent massgebend zur regionalen Wirtschaftsleistung bei.