• Home
  • Beauty
  • Art & Culture
  • Culinarium
  • Drive Style
  • Fashion
  • Finance
  • Living
  • Travel
  • Watches & Jewellery
  • Abo
  • E-Mag
  • Media Data

Luxus-Lifestyle Magazin: Prestige Magazin Schweiz Luxus-Lifestyle Magazin: Prestige Magazin Schweiz

  • Home
  • Beauty
  • Art & Culture
  • Culinarium
  • Drive Style
  • Fashion
  • Finance
  • Living
  • Travel
  • Watches & Jewellery

HomeDrive StyleDas Lied der Schlümpfe

Das Lied der Schlümpfe

  • 10. November 2014
  • 0 comments
  • Posted in Drive Style

Die offizielle Bezeichnung «Musée National de l’Automobile (Collection Schlumpf)» resultierte aus einem richterlichen Beschluss. Doch dieser markierte nur den letzten Akt einer Affäre, die Mitte der 1970er-Jahre ihren Anfang genommen und zu einem ganz Frankreich aufrüttelnden Besitzstreit geführt hatte. Und schliesslich aus einer Privatsammlung ein Nationalmuseum machte Nur wenige Eingeweihte wussten Ende der 1960er-Jahre, dass der im Elsass reich gewordene, aus der Schweiz stammende Textilindustrielle Fritz Schlumpf von einem «Oldtimervirus» und zudem von einem «Bugatti-Wahn» befallen war: Er fühlte sich als Statthalter des genialen, aus Italien stammenden Automobilproduzenten Ettore Bugatti, der 1910 im elsässischen Molsheim sein eigenes Autowerk gegründet hatte. Bis in die1930er-Jahre baute Bugatti Rennwagen, die weit erfolgreicher waren als ihre Konkurrenten, aber auch Luxuswagen, deren Stilvollendung alle anderen übertraf. Vorrangig aber war Ettore Bugatti ein der technischen Ästhetik verpflichteter Konstrukteur und damit auch gleichzeitig ein Künstler seines Fachs. Fritz Schlumpf sah sich nun drei Jahrzehnte später dazu auserwählt, die Bugatti-Kunstwerke aus der ganzen Welt ins Elsass zurückzuholen und für die Nachwelt zu erhalten. Sowohl in den USA wie in Europa kaufte er ganze Sammlungen auf, und er übernahm unzählige von Liebhaberhand vor dem Abbruch bewahrte Bugatti. Fast beiläufig gingen damit auch Oldtimer anderer Fabrikate in Schlumpf-Besitz über.
Alles für eine Passion
Die Sammlung wuchs Schritt um Schritt heran. Vermögensquelle der Gebrüder Fritz und Hans Schlumpf war die 1938 von ihnen erworbene Kammgarnspinnerei in Malmerspach. Hinzu kamen im Verlaufe der Zeit weitere Firmen der Textilbranche sowie zahlreiche Immobilien. Daraus fand sich an der Avenue de Colmar in Mülhausen der benötigte Raum, um die zusammengetragenen automobilen Schätze unterzubringen. Die Sammelwut aber führte dazu, dass alle verfügbaren Mittel statt in dringend nötige Fabrikerneuerungen in die Oldtimerkollektion flossen. So kam es, dass die Firmenbilanzen in die roten Zahlen gerieten. Dessen ungeachtet nahm die Einrichtung des von Fritz Schlumpf herbeigesehnten prunkvollen Privatmuseums seinen Fortgang.
Anfang 1976 überstürzten sich dann die Gerüchte über eine bevorstehende Eröffnung der bereits sagenumwobenen Kollektion. Es war sogar davon die Rede, dass die Schlumpf-Sammlung aus Steuergründen dem französischen Staat vermacht würde. Doch die von Entlassungen und Lohndruck heimgesuchten Angestellten mochten dem Treiben nicht mehr länger zuzuhören. Im Oktober 1976 kam es zu Arbeitsniederlegungen und Protestmärschen, und schliesslich belagerten an die 500 Mitarbeiter der Kammgarnspinnerei Malmerspach die Schlumpfsche Villa, bis deren Bewohner nach drei Tagen von der Polizei gewaltsam befreit wurden.
Konkrete Forderungen
«Schlumpf ins Gefängnis! Verkauft die Autos! Das ist unser Geld!» – so postulierten die Manifestanten, während die Gebrüder Schlumpf freies Geleit zum Exil im nahe gelegenen Basel erhielten. In der Folge kam es zu langwierigen Rechtsabklärungen. Unter anderem erfolgte gegen Fritz und Hans Schlumpf ein – nur in Frankreich geltender – Haftbefehl. Das uneröffnete Museum aber wurde von den Gewerkschaften beschlagnahmt, und deren Funktionäre sorgten für erste Presse- und Fotoberichte, die eine Vorstellung des unglaublichen Umfangs der Schlumpf-Sammlung vermittelten. Um den auf 100 Millionen Francs bezifferten Schuldenberg des pleitegegangenen Textilimperiums abzubauen, schien es nur logisch, die rund 500 Oldtimer umfassende Sammlung versteigern zu lassen. Deren Wert wurde damals bereits auf 80 Mio. Francs geschätzt.
Doch die Sammlung blieb – glücklicherweise – beisammen. Und dann, von 1977 bis 79, wurde das Museum unter Gewerkschaftskontrolle erstmals dem Publikum geöffnet. Der Besucherandrang war enorm; natürlich hatte die aus dem Wirtschaftsskandal erwachsene Publizität entscheidend dazu beigetragen. Doch erst 1981 fand sich für das Museum eine rechtsgültige Lösung: Es kam in den Besitz einer von der Stadt Mülhausen, dem Departement Oberrhein, dem Regionalverband Elsass und drei weiteren Institutionen gebildeten Vereinigung.
Endlich offiziell eröffnet
1982 wurde das Musée National de l’Automobile de Mulhouse feierlich eröffnet. Seither sind gut 400 der 560 durch Fritz Schlumpf angesammelten Oldtimer zu bestaunen. Während langer Jahre hatten zwei Dutzend Mechaniker, Karosseriespengler und -maler sowie Sattler die teils in verwahrlostem Zustand erstandenen Autos für den «Textilkönig» gekonnt restauriert und teils in den Neuzustand zurückversetzt. Für Kenner und Liebhaber gilt Mülhausen als Mekka der Automobilgeschichte. Und weil dieses einzigartige Museum weltweit bekannt ist, werden jährlich bis zu einer halben Million Besucher gezählt.
Es waren übrigens nicht nur die Autos, die Bewunderung fanden, sondern auch die von Fritz Schlumpf in die ehemaligen trüben Fabrikhallen hineingezauberte Atmosphäre: Sie wurde unter anderem erzeugt durch 800 stilvoll-historische Strassenlaternen, die Fritz Schlumpf eigens nach dem Muster jener Vorbilder herstellen liess, die eine die Seine überspannende Brücke in Paris zieren. Dazu kamen nach Themengebieten unterteilte Kiesböden, zeitgenössische Dekorationen und nicht zuletzt diverse luxuriös eingerichtete Gaststätten an den Rändern der Ausstellungshallen.
Neukonzept im Jahr 2000
In den 1990er-Jahren schwächte sich der Besucherstrom auf jährlich etwa 160 000 ab – die einzigartige Sammlung sah sich mit Betriebsverlusten konfrontiert. Das Musée National galt nun nicht mehr als die unbedingt zu besuchende Sensation, sondern galt fortan als Treffpunkt für Kenner der Autogeschichte, denn es gibt weltweit wohl kaum eine ebenso umfangreiche und gleichzeitig vielseitige Sammlung von exklusiven und historisch bedeutsamen Automobilen.
Das mit einem Neukonzept beauftragte Pariser Unternehmen Culture Espaces verwirklichte dann eine anspruchsvolle Erneuerung: Das Anfang 2000 wiedereröffnete Musée National – seit 2006 heisst es Cité de l’Automobile – zeigt sich mit allen Mitteln moderner Darstellung und Kommunikation dotiert. Dazu zählen Strassenzüge mit Epoche-gerechter, zweidimensionaler Hintergrundszenerie ebenso wie der historische Rennsound an gegebener Stelle. Für die Verjüngung wurden rund vier Millionen Euro investiert. Dicht aneinandergereihte Aufstellungen gibt es weiterhin nicht; jedes Exponat lässt sich genüsslich und fotografierbar einsehen. Die angestrebten 300 000 jährlichen Besucher kommen jedenfalls voll auf ihre Kosten.

Ähnliche Posts

0 comments
Drive Style

Audi Skysphere Concept: Eine Vision für die Zukunft

Read more

0 comments
Drive Style

Wohlfühloase Range Rover

Read more

0 comments
Drive Style

Lexus gibt seinem Premium-SUV ein neues Gesicht

Read more

Der Duft der Stadt Olfaktorisches Sightseeing: so ...

  • 10. November 2014
  • 0 comments

Kare Design

  • 10. November 2014
  • 0 comments

Share this

Ähnliche Posts

0 comments
Drive Style

Audi Skysphere Concept: Eine Vision für die Zukunft

Read more

0 comments
Drive Style

Wohlfühloase Range Rover

Read more

0 comments
Drive Style

Lexus gibt seinem Premium-SUV ein neues Gesicht

Read more

0 comments
Drive Style

Passione Engadina 2022

Read more

Leave a Reply Antworten abbrechen

TOP POSTS

Motion

Ferien am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer

Read more

Willkommen in Freiburg

Wellness & Kulinarik auf Top-Niveau

Audi Skysphere Concept: Eine Vision für die Zukunft

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Unsere Cookie-Richtlinien

QUICK LINKS

  • EDITORIAL MEDIA GROUP AG
  • Webseiten-Statistiken
  • Media Data
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung

MORE PRODUCTS

  • PRESTIGE TRAVEL
  • PRESTIGE BUSINESS
  • bauRUNDSCHAU
  • bundesRUNDSCHAU
  • Geschäftsführer*in Basel
  • Geschäftsführer*in Zürich

Adresse

Herausgeber
Editorial Media Group AG
Hohenrainstrasse 24
CH-4133 Pratteln

Email: info@editorial.ag
Copyright © 2020 Prestige Magazin