
Cleopatras Vermächtnis
von Helena Ugrenovic
- 19. Juli 2017
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Im Leben von Liz Taylor gab es drei grosse Lieben, die alle in einer innigen Beziehung zueinander standen. Die eine war Richard Burton, die andere waren Juwelen und die dritte war Bulgari.
Die schönste Frau der Welt mit den veilchenblauen Augen war wertvollem Geschmeide genauso verfallen wie die Männer ihr. Sie beschenkten sie mit den auserlesensten, kostbarsten und im wahrsten Sinn des Wortes sagenhaftesten Schmuckstücken, die jemals angefertigt und teilweise von gekrönten Häuptern getragen wurden. Als ein Grossteil ihrer Juwelen 2011 vom Auktionshaus Christie’s in New York versteigert wird, erzielt das Unternehmen mit dem restlosen Verkauf der Elizabeth-Taylor-Kollektion eine Rekordsumme von 137ʼ235ʼ575 US-Dollar.
Vielleicht lag es daran, dass die leidenschaftliche Beziehung zu Bulgari in einem Moment entflammte, als sie mit Richard Burton für den Monumentalfilm «Cleopatra» in Rom vor der Kamera stand und sie sich noch während der Dreharbeiten ineinander verliebten. Vielleicht auch deshalb, weil der extravagante Stil der Marke perfekt zu ihr passte, oder vielleicht deswegen, weil die Bulgari-Boutique in der Via Condotti in Rom zum auserwählten Liebesversteck des Paares zählte. In ihrem Buch «My Love Affair with Jewelry» schreibt sie: «Zweifellos war das kleine, hübsche Bulgari-Geschäft bei der Arbeit für ‹Cleopatra› in Rom einer der grössten Vorteile. Ich besuchte Gianni Bulgari an den Nachmittagen, und wir sassen in seiner Geldstube und tauschten Geschichten aus.» An der legendären Christie’s-Auktion kaufte Bulgari sieben seiner Schmuckstücke zurück, die auf eindrückliche Weise das aussergewöhnliche Sammlerauge von Elizabeth Taylor widerspiegeln.
Der Beginn einer funkelnden Liebe
Richard Burton fand sich mit ihrer Passion zu Juwelen ab und schenkte ihr zu jedem Anlass ein prachtvolles Schmuckstück. Der Ring, den Bulgari 1962 aus Platin mit einem achteckigen Smaragd von circa 7,40 Karat und zwölf Diamanten im Birnenschliff mit etwa 5,30 Karat kreierte, war der erste Ring, den Richard Burton während der Dreharbeiten zu «Cleopatra» seiner Göttin schenkte. Für die Diva der Leinwand verkörperten Edelsteine jedoch nicht einfach nur tragbare Kostbarkeiten, vielmehr handelte es sich bei ihren Schätzen um reine Glücksquellen, an deren glücksbringende und magische Kräfte sie glaubte.
Hochkarätiges «Ja, ich will»
Das prachtvolle Collier, das Richard Burton ihr als Hochzeitsgeschenk überreichte und das 1964 den Hals der Braut schmückte, war aus 16 achteckigen kolumbianischen, von Diamanten umgebenen Smaragden und insgesamt 83,94 Karat gefertigt. Allein der Anhänger, der 1962 von Bulgari als Brosche entworfen worden war und den sie als Verlobungsgeschenk erhalten hatte, war 23.44 Karat schwer. Das Bild des atemberaubenden Colliers ging um die Welt, als Elizabeth Taylor es 1962 an der Oscar-Verleihung trug und den Oscar als beste Schauspielerin gewann.
Perfektes Paar
Zum vierzigsten Geburtstag der «Hüterin der Juwelen» schenkte ihr Richard Burton ein Sautoir aus Platin mit Saphiren und Diamanten sowie einem Anhänger mit einem im Zentrum eingebetteten 65-Karat-Zuckerhut-Cabochon, der gleichzeitig auch als Brosche getragen werden konnte. Mit dem 1969 kreierten Sautoir aus sechseckigen und rhombenförmigen Motiven mit Diamanten im Brillantschliff sowie kalibrierten Saphiren kündigte sich der gewagte und vielseitige Bulgari-Stil der 1970er-Jahre an. 1971 erschuf Bulgari einen «Trombino»-Ring aus Platin sowie einem Zuckerhut-Cabochon aus Saphir von über 25 Karat. Der Ring, dessen Form an eine kleine Trompete erinnert, wurde zum ersten Mal im Jahr 1930 entworfen und verkörpert eines der erfolgreichsten Bulgari-Designs. Elizabeth Taylor entdeckte den «Trombino», der ursprünglich nicht als Schmuckgarnitur zum Sautoir gedacht war, eher zufällig, doch, perfekt zu diesem passend, entstand daraus die «blaue Vermählung».
Anstecksträusschen
Vermutlich war die «Tremblant»-Brosche aus Platin mit Smaragden und Diamanten, die gleichzeitig auch als Haarschmuck getragen werden konnte, ein Geschenk von Elizabeth Taylors Ehemann Eddie Fischer. Schon seit dem 18. Jahrhundert waren Blütenmotive fest in der französischen Juwelierkunst verankert, und als Bulgari in den frühen 1960er-Jahren mit den namhaftesten Pariser Juwelieren konkurrierte, entstanden diese asymmetrischen Anstecksträusschen. Ende der 50er-Jahre löste sich Bulgari vom Pariser Stil und begann, mit strukturierteren, symmetrischeren und kompakteren Formen mit eigener Farbästhetik seinen eigenen Stil zu entwickeln, was zu einer einzigartigen «italienischen Schule» der Juwelierkunst führte, mit dem sich der Bulgari-Stil einen festen Platz sicherte.
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