
Chanel Haute-Couture-Show Paris Herbst/Winter 2022/23
- 8. Juli 2022
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Kreativdirektorin Virginie Viard machte dort weiter, wo sie im vergangenen Jahr aufgehört hatte. Sie verlegte ihre Show in ein Reitzentrum im Bois de Boulogne, dem Pariser Stadtwald, wo der Künstler Xavier Veilhan – der auch das Bühnenbild der letzten Saison entworfen hatte – einen „labyrinthischen Wald mit geometrischen Skulpturen“ geschaffen hat, wie es in den Erläuterungen zur Show hieß. Die Installation knüpfte an die sich drehenden Räder, Röhren und riesigen Kapselstrukturen der Januar-Show an und verlieh Chanel, das für seine saisonalen Themenwechsel bekannt ist, eine gewisse Kontinuität. Die Installation gab den Ton für einen zeitlosen Ansatz an, der sich in einer Kollektion widerspiegelte, die auf einer modernen Interpretation der Chanel-Codes basierte.

Ein gemeinschaftliches Projekt
„Virginie darf entscheiden“, sagte Bruno Pavlovsky, Fashion President bei Chanel, nach der Show. „Sie überlegt, mehr als eine Show in Zusammenarbeit mit Xavier etc. zu gestalten, um eine Art Kontinuität zu schaffen.“ Damit bezog er sich auf die kreativen Partner:innen, die Viard bei ihrer letzten Haute-Couture-Show ins Boot geholt hatte und die auch dieses Mal mit von der Partie waren: Veilhan, die Reiterin Charlotte Casiraghi und der Musiker Sébastian Tellier. Dazu kamen Model Vivienne Rohner und Pharell Williams, der die Show mit einem Video eröffnete, in dem er Schlagzeug spielte und das in einen von Michel Gaubert kuratierten Soundtrack mit dem britischen Kollektiv SAULT überging.

Eine Neuinterpretation der 30er-Jahre-Silhouette
Viard sagte, sie habe sich die Kollektion in Anlehnung an die Linien von Coco Chanel aus den 30er Jahren vorgestellt: „Körperbetont, hier jedoch mit akzentuierten Schultern, plissierte Kleider, etwa das Hochzeitskleid, und neu interpretierte Spitze, die nicht gestickt, sondern nachgemalt ist.“ Diese Ideen manifestierten sich in zeitgenössischerer Form in leicht überdimensionierten, lässigen Hosen- und Rock-Kostümen und in einer Reihe schwarzer Looks, die mit Leichtigkeit ein Gefühl von Ernsthaftigkeit vermittelten. „Ich mag es auch, den grafischen Ansatz durch einen natürlichen Look zu brechen. Die Kleider bleiben leicht, feminin und sind zum Tragen gedacht. Ich kann mir nicht vorstellen, es anders zu machen“, fügte sie hinzu.

Chanel plant keine Produkt-Kooperationen
Die Frage, ob Viards laufende Kooperation mit ihren Freund:innen zu einer Produktkooperation führen könnte, verneinte Pavlovsky. „Das brauchen wir nicht. Bei unserem Produkt geht es um Virginies Universum. Sie ist sehr stark. Dort fühlen wir uns wohl. Für mich geht es darum, die Fähigkeit von Chanel zu fördern, all diese verschiedenen Künstler:innen einzubeziehen. Das ist nichts Neues. Coco Chanel hat es getan, Karl hat es getan, und Virginie ist in der Lage, eine neue Art der Zusammenarbeit fortzusetzen. Letztendlich stärken diese Kollaborationen – bei denen es nicht um das Produkt geht – das Image der Marke und verdeutlichen ihre Handschrift. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass Virginie sich völlig frei fühlt, den Weg einzuschlagen, von dem sie denkt, dass wir ihn mit Chanel gehen müssen.“

Bruno Pavlovsky hat einen neuen Nebenjob
Letzte Woche nahm Bruno Pavlovsky einen weiteren Präsidententitel an: Präsident der Fédération de la Haute Couture de la Mode, des französischen Moderats. „Ich denke, dass die Fédération bereits sehr gute Arbeit leistet, und ich hoffe, dass wir in der Lage sein werden, in dieselbe Richtung zu gehen. Wir haben viel zu tun“, sagte er über seine unmittelbaren Pläne, wobei er darauf hinwies, dass er bereits im Ausschuss war. „Ich denke, wir haben einige wichtige Themen – Nachhaltigkeit, die Entwicklung von Regulierungen usw. – und wir müssen ein Teil dieser neuen Entwicklung sein. Paris, neue Designer:innen – junge Designer:innen – stehen ganz oben auf der Liste. Und die Olympischen Spiele 2024 werden eine große Herausforderung für uns sein, also müssen wir schon jetzt Lösungen finden.

Quelle: https://www.vogue.de/
Fotos: © Chanel
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